Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Heft-Archiv >> 2019 >> Publisher 1-19 >> Imaging >> Retuschieren mit Stift und Tablet

Retuschieren mit Stift und Tablet

Ein Wacom-Grafiktablet ist für die kreative Arbeit ein geniales Werkzeug, das man nicht missen möchte. Es gibt dafür viele Anwendungsmöglichkeiten. Ein Praxisbeispiel aus Photoshop zeigt, wie es geht.

Martin DörschEin Key-Feature des Grafiktablets ist die Drucksensibilität der Stiftspitze. Damit können in Photoshop alle möglichen Pinsel-Eigenschaften gesteuert werden. Die wichtigste Eigenschaft ist meiner Ansicht nach diejenige der Deckkraft. Diese ist für den organischen Aufbau von Effekten und Masken nicht zu unterschätzen.

Pinseleinstellungen

In den Pinseleinstellungen findet man alles, was das Herz begehrt, um das Verhalten von Photoshop-Werkzeugen mit Pinselspitzen zu steuern. Hier können Grösse, Deckkraft, Winkel, Farbe und vieles mehr gesteuert werden. Für das Grafiktablet ist die Option Zeichenstift-Druck zu Beginn die sinnvollste. Denn damit kann man beispielsweise die Deckkraft steuern, indem man unter Transfer bei der Deckkraft-Einstellungsgruppe auf Steuerung «Druck» geht. Der manuell ausgeübte Druck des Stifts während der Bearbeitung entscheidet dann, wie viel Farbe aufgetragen wird.

Schrägstellung

Die professionellen Modelle der Wacom-Tablets unterstützen alle auch die Zeichenstift-Schrägstellung. Damit kann die Anpassung von Pinselspitzen während der Bildbearbeitung in Photo­shop gesteuert werden. Diese ist beispielsweise bei der Retusche von Wimpern oder zum Einstellen natürlicher Pinselspitzen von Nutzen.

Stempel und Reparaturpinsel

Neben den normalen Pinseln können auch alle anderen Photoshop-Werkzeuge, die mit Pinselspitzen arbeiten, angepasst werden. Ich verwende beispielsweise den Zeichenstiftdruck beim Stempel, um die Deckkraft bei Retuschen zu steuern. Beim Reparaturwerkzeug arbeite ich hingegen mit dem Zeichenstiftdruck, um die Grösse des retuschierten Bereichs zu steuern.

Tasten belegen

Ein interessanter Punkt am Grafiktablet ist die Möglichkeit, die Tasten mit Aktionen (meist Tastenanschlägen) zu belegen. So kann man beliebige Tastenkombinationen auf die Tablet-Tasten legen und erspart sich oft die Benutzung der Tastatur. Gerade wenn man über längere Zeit ähnliche Arbeitsschritte ausführt – bei der Retusche und bei der Arbeiten mit Masken – ist es sehr angenehm, zu 100 Prozent auf dem Grafiktablet zu arbeiten. ↑


In diesem gut 30-minütigen Video zeigt Martin Dörsch die Photoshop-Arbeit mit Stift und Tablet am Besipiel Wacom.

Martin Dörsch ist Softwaretrainer, Fotograf und Mediendesigner aus Linz, Österreich. Er arbeitet mit Firmen wie Adobe, Eizo und Wacom zusammen und ist Exklusivtrainer für video2brain. Aus seiner täglichen Praxis nimmt er viel Erfahrung in seine Workshops mit. martindoersch.at