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Creative Suite 2: Die Kommandobr�cke

Eine neue programmübergreifende Schaltzentrale regelt die Arbeitsprozesse in der Creative Suite 2.

Die Kommandobrücke

Fester Bestandteil der neuen Adobe Creative Suite 2 ist die Adobe Bridge. Damit ist es möglich, Dateien zu verwalten, Prozesse auszulösen, Farbmanagement abzugleichen oder gar Fotos zu beziehen.

ANDREAS BURKARD Die Adobe Bridge CS2 wird zu eigentlichen Schaltzentrale der neuen Creative Suite 2. Für viele Anwender heisst es schon bald: Computer starten – Adobe Bridge starten! Nach einer Einarbeitung möchte garantiert niemand mehr ohne diese Kommandozentrale arbeiten.

Ehemaliger Dateibrowser wird zur Verwaltungszentrale

Der geniale Dateibrowser aus Photo­shop CS1 ist nicht mehr Bestandteil von Photoshop CS2. Good News: Der Dateibrowser aus Photoshop CS1 ist nun die Adobe Bridge und kann über alle Programme der neuen Adobe Crea­tive Suite 2 genutzt werden.

Damit wird ersichtlich, wofür die Adobe Bridge als Erstes gedacht ist. Mit ihr lassen sich Dateien in Verzeichnissen aufstöbern, in verschiedenen Ansichten betrachten und öffnen. So zeigt beispielsweise eine InDesign-Datei in der Bridge-Vorschau grösseneinstellbar die erste Seite. Mit der Adobe Bridge können Ordner angelegt, gelöscht oder verschoben werden. Dokumente lassen sich mit der Bridge in andere Verzeichnisse legen und bewerten. Eine Bewertung ist eine Zuweisung von Sternen. Auch können Dateien farbige Kennzeichnungen zugewiesen werden, ähnlich wie beim Mac OS die Objekt-Etiketten. Letztlich kann die Adobe Bridge nach einer Vielzahl von Kriterien die Objekte darstellen oder nach ihnen suchen.

Nebst Sammlungen, so wie dies Acrobat 7 bereits kennt, bietet die Bridge die Möglichkeit, Dateigruppen zu bilden. Beim Öffnen einer Gruppe werden die Dateien automatisch in den entsprechenden Programmen geöffnet.

Erweiterte Metadaten

Metadaten enthalten verschiedene Informationen, wie Dateieigenschaften, Autor oder Kameraeinstellungen. Besonderes Interesse gilt den IPTC-Metadaten, da diese auf einem internationalen Standard beruhen (International Press Telecommunication Council). Der IPTC-Standard definiert gewisse Felder und die Länge der Einträge. Solche Informationen können dann durch verschiedenste Workflowsysteme transportiert werden. Ein Stichworte-Eintrag kann beispielsweise die Suche massiv vereinfachen.

Mit der Adobe Bridge können nun vereinfacht allen Dokumenten der CS2 Metadaten angehängt und kontrolliert werden. Neu werden auch die verwendeten Schriften und die Farbfelder als Metadaten angezeigt.

Prozesse anstossen

Die Adobe Bridge kann für ausgewählte Dateien in den Programmen InDesign, Illustrator und Photoshop sehr zeitsparend gewisse Aufgaben übernehmen. Für Photoshop sind beispielsweise die wichtigen Befehle wie Farbkonvertierung oder Dateiformatänderung hinterlegt. Auch einheitliche Farbeinstellungen dürften mit der Creative Suite 2 auf mehr Akzeptanz stossen. Die Schaltzentrale Adobe Bridge regelt diesen Prozess gleich über alle Programme.

Adobe Stock Photos

Publisher brauchen nun mal Bilder. Bei Projektaufnahmen werden Fotografen kontaktiert, andere Bilder werden meist von Bildagenturen online bezogen. Die Idee hinter Adobe Stock Photos ist bestechend einfach: Bilder dort anzubieten, wo der Bedarf entsteht.

So stellen bereits bei der Veröffentlichung der Creative Suite 2 namhafte Bildagenturen über 230000 hochwertige Bilder in dieser Photo Gallery online zur Verfügung. Die Adobe Stock Photos wird in 16 Sprachen angeboten und Adobe ist sich der regionalen Unterschiede bei Bildmaterial bewusst. Die Bilddaten sind für Layoutzwecke von einer Kaufverpflichtung ausgeschlossen. Der Erwerb eines Bildes erfolgt letztlich ohne komplizierte Nutzungsauflagen sehr einfach mit der Kreditkarte online. Der Kauf dieser qualitativ hochstehenden Bilder wird über Adobe abgewickelt und nicht über die Bildagentur, welche das Bildmaterial anbietet.

Version Cue wird mit CS2an Bedeutung gewinnen

Mit der Adobe Bridge bekommen die Anwender die Möglichkeit, ihr Dateiverwaltungssystem besser zu organisieren.

Version Cue kann beispielsweise Dateiversionen in einer Datei abspeichern und vermeidet damit eine Anhäufung von Versionen. Version Cue kann nun direkt aus der Adobe Bridge gestartet und verwaltet werden. Dass mit der Adobe Creative Suite 2 der Zeitpunkt reif ist, sich mit Version Cue zu beschäftigen, zeigt die Tatsache, dass sich nebst verbesserter Versionskontrolle nun auch Fremddaten in ein Version-Cue-Projekt einbinden lassen.