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Tipps und Tricks

Prepress: Tipps und Tricks

Acrobat

Fenster auf, Fenster zu

(msc) Eine mitunter verwirrliche Eigenheit von Adobe Acrobat ist der Umgang mit den Fenstern. Klickt man in einem Dokument auf eine Dateiverknüpfung, die auf eine andere PDF-Datei verweist, dann wird die Zieldatei geöffnet. Soweit, so logisch – allerdings schliesst Acrobat in aller Regel die erste Datei, sodass man nur noch über die Schaltfläche «Vorherige Ansicht» zu dieser zurückkehren kann, nicht jedoch über das Fenstermenü.

Natürlich macht es Sinn, dass Acrobat dafür sorgt, dass nicht zu viele Fenster offen sind. Ansonsten würde recht schnell der Arbeitsspeicher knapp. Allerdings wäre es in einer Reihe von Fällen praktisch, wenn die Ursprungsdatei beim Klick auf einen Link nicht geschlossen würde: Etwa, wenn es sich um eine Einstiegsseite handelt, zu der der Benutzer häufig zurückkehrt.

Das ist möglich, denn Acrobat offeriert eine Reihe von Möglichkeiten, Einfluss auf dieses «Fenster-auf-Fenster-zu»-Spiel zu nehmen. Zum einen kann der Benutzer bestimmen, ob er PDF-Dateien offen halten will. Die entsprechende Option heisst «Verknüpfungen mit anderen Dokumenten im selben Fenster anzeigen» (der konkrete Wortlaut variiert von Acrobatversion zu Acrobatversion). Diese Option finden Sie über den Befehl «Grundeinstellungen», der je nach Version im Menü «Datei» oder «Bearbeiten» untergebracht ist. Die Option gilt generell – sie sollte nur dann deaktiviert werden, wenn auf dem Rechner jede Menge Arbeitsspeicher zur Verfügung steht.

In Acrobat 6 und 7 gibt es ausserdem die Möglichkeit, für jeden Link festzulegen, ob er im gleichen Fenster oder in einem neuen Fenster geöffnet werden soll: Wenn Sie über das Link-Werkzeug eine Verknüpfung zu einem anderen Dokument setzen, die Option «Datei öffnen» wählen und eine PDF-Datei angeben, erscheint ein Dialog, in dem Sie die drei Optionen «Fenster gemäss Benutzer-Grundeinstellungen», «Neues Fenster» und «Vorhandenes Fenster» haben.

Bei älteren Acrobat-Versionen können Sie das Verhalten über ein JavaScript beeinflussen. Über folgenden Befehl weisen Sie Acrobat an, Links nicht im gleichen Fenster zu öffnen:

app.openInPlace = false

Sie erstellen diesen Befehl über Dokument-JavaScripts und fügen ihn anschliessend beim Öffnen-Ereignis des Dokuments ein. Dazu öffnen Sie über Seiten die Miniaturdarstellung der Seiten, klicken mit der rechten Maustaste auf die erste Seite im Dokument, wählen Seiteneigenschaften aus dem Kontextmenü und geben im Reiter Aktionen des Dialogs bei Auslöser wählen die Option Seite öffnen und bei Aktion auswählen die Einstellung JavaScript ausführen an.

Der Weg über ein JavaScript bietet sich bei grossen Dokumenten mit vielen Links an: Dann kann auf relativ einfachem Weg die Vorgabe für alle Verknüpfungen innerhalb der Datei getroffen werden.

 

PDF-Einstellungen

Probleme mit Schwarz

(dl) Exportiert man aus InDesign ein PDF mit dem Farbraum CMYK, so erscheint in Acrobat das Schwarz nicht ganz dunkel. In unseren Tests wurde das Schwarz teilweise sogar gerastert gedruckt. Leider kamen wir nicht dahinter, wann dies geschieht und wann nicht. Für Bildschirm-PDFs (Web) drängt sich daher auf, RGB als Farb­raum zu erzwingen. Allerdings zeigt sich dabei ein weiteres Mysterium: RGB-Dateien sind wesentlich grösser als CMYK-Dateien, obschon RGB einen Kanal weniger und damit in der Regel weniger Speicherplatz braucht.

So muss jeder selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist: Minimale Datei­grösse oder saubere Darstellung von Schwarz.

 

Acrobat

Richtig suchen

(dl) Die Suchfunktion in Acrobat ist leider nicht ganz selbsterklärend. Um effizient suchen zu können, sollte man unter B Grundeinstellungen «Immer erweiterte Suchoptionen verwenden» aktivieren.

Die Auswahl «Beliebige Wörter» bedeutet eine oder-Verknüpfung: nicht alle Suchbegriffe müssen vorkommen. «Ganze Wörter oder Sätze» bewirkt das gleiche Verhalten, wie wenn man in Google eine Wortkette in Anführungsstriche setzt: Die einzelnen Wörter müssen in dieser Reihenfolge vorliegen.

Soll so gesucht werden, wie man es von Google kennt, wirds kompliziert. Sucht man in mehreren Dateien, steht die Option «Alle Wörter» zur Verfügung. Für grosse Dokumente sollte auf jeden Fall noch die Option «Umgebung» angekreuzt werden: dies garantiert, dass die beiden Suchbegriffe nicht mehr als 900 Wörter weit auseinander liegen. Auch diese Einschränkung garantiert allerdings nicht, dass sich die verschiedenen Suchbegriffe alle auf der gleichen Seite befinden.

Sucht man bloss in einem Dokument, steht die Option «Alle Wörter» nicht zur Verfügung.

 

Photoshop

Zoomen während des Transformierens

(msc) Wenn eine Aktion wie das Transformieren einer Auswahl im Gang ist, erlaubt Photoshop keinen Werkzeugwechsel. Ist man also dabei, einen Teil des Bildes zu drehen, zu verzerren oder zu neigen , dann kann man nicht schnell einmal zur Lupe wechseln, um die Auswahl näher heranzuzoomen oder sich einen grösseren Überblick zu verschaffen. Photoshop reagiert auf das Anklicken des Lupen-Werkzeugs mit der Frage «Möchten Sie die Transformation anwenden?»

Das ist ungeschickt, zumal es bei vielen dieser Vorgänge passieren kann, dass Teile der transformierten Auswahl ausserhalb des sichtbaren Bildausschnittes zu liegen kommen – oder man bei besonders präzisem Arbeiten darauf angewiesen wäre, einen kleinen Teil ganz gross zu sehen.

Doch auch wenn das Lupen-Werkzeug nicht ausgewählt werden kann – die Änderung des Zooms über Tastaturkürzel oder auch über die numerische Angabe links unten im Fenster funktioniert. So kann bei laufender Transformation bei gedrückter «Ctrl»-Taste die Leertaste betätigt werden, um das Werkzeug fürs Einzoomen zu erhalten. Mit dem Tastaturkürzel «Ctrl» + «Alt» + «Leer» kann man hinauszoomen.

Der Trick funktioniert auch beim Ausführen einer Markierungsaktion per Lasso. Um den Bildbereich bei einer Transformation oder beim Markieren zu verschieben, einfach die Leertaste alleine drücken!

 

Photoshop

Fremdsprachige Aktionen nutzen

(msc) Im Publisher 1-05 auf Seite 68 werden Photoshop-Aktionen fürs Erstellen von Bilderrahmen vorgestellt. Aktionen wie diese, die aus dem Internet stammen, lassen sich hierzulande meist nur nach Anpassungen nutzen. Dies liegt daran, dass ein deutsch lokalisierter Photoshop die auf einer englischen Version erstellten Aktion nicht abzuspielen vermag. Grund dafür sind in der Mehrheit aller Fälle unterschiedliche Ebenennamen. Erstellt man in Photoshop eine neue Ebene, dann heisst die bei einem deutschsprachigen Photoshop «Ebene 1», bei dem angelsächsischen Programm aber «Layer 1», Das führt dazu, dass bei künftigen Aktionen die per Aktion erstellten Ebenen nicht angesprochen werden können. Es erscheint eine Fehlermeldung, das Objekt sei nicht verfügbar.

Am einfachsten und schnellsten löst man dieses Problem, indem man Aktionen aus dem Internet auf Vorkommnisse des Befehls «Erstellen Ebene» untersucht. Wenn solche angetroffen werden, klickt man sie doppelt an, worauf der Dialog «Neue Ebene» erscheint, in dem der Namen angegeben werden kann, unter dem die Aktion die Ebene anlegt. Wenn man hier «Layer 1» angibt (bzw. bei mehreren Ebenen jeweils das Wort «Ebene» durch «Layer» ersetzt), dann funktionieren die Ebenen aus dem Internet meist anstandslos.

Umgekehrt gilt: Wer Aktionen aufzeichnet, die an fremdsprachige Anwender versandt werden sollen, sollte keine Standardnamen verwenden, sondern die Ebenen immer benennen.

 

Photoshop

Arbeitsfläche per Freistellwerkzeug vergrössern

(msc) Grundsätzlich ist das Freistellen-Werkzeug dazu da, die Arbeitsfläche zu verkleinern. Es kann aber auch für die gegenteilige Wirkung eingesetzt werden. Sprich: Man kann die Arbeitsfläche damit auch ausdehnen.

Dazu zoomt man das Bild so, dass rundherum die Arbeitsfläche sichtbar ist und wählt dann das Freistellen-Werkzeug (Taste «C»). Dann vergrössert man das Auswahlrechteck über den Bildrand hinaus. Da Photoshop erst einmal annimmt, dass das Bild verkleinert werden soll, muss man bei einigen Versionen des Bildbearbeitungsprogramms dafür «Anlauf nehmen» und erst bis zum Bildrand fahren, einmal zurücksetzen, um dann die gewünschte Grösse vorzugeben.