Buchtipps
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Gestaltungs-Videos
(dl) Dass Videos ihre Vorteile gegenüber Büchern haben, wenn es ums Demonstrieren gewisser Abläufe geht, ist klar (Beispiel: Schuhe binden). Doch warum muss es bei einer Einführung in Gestaltung und Layout ein Video sein? Liessen sich in Buchform nicht die Ergebnisse viel schöner präsentieren?
Die Stärke dieses Videos ist, dass es nicht nur das Endergebnis und allenfalls ein paar Zwischenschritte zeigt, sondern einen Gestaltungsprozess wie zum Beispiel das Einfärben eines Graustufenlayouts von A bis Z. Dem kreativen Prozess zuzuschauen, ist eindrücklicher und eingängiger, als in einem Buch zu blättern. Auch die Wirkung von Kontrasten und Proportionen kann auf dem Bildschirm hervorragend gezeigt werden. Inhaltlich decken die total 8 Stunden Lernvideo den ganzen grafischen Bereich ab: Fotografie, Typografie, Umgang mit Farben, Layout, technische Aufbereitung für den Druck und Screendesign. Gestalterisches und technisches Wissen ist gleichermassen vertreten.
Die DVD ist geteilt in einen Filmbereich, dessen Inhalt auf jedem DVD-Player abgespielt werden kann, und in einen Datenbereich, wo man die Filme als Flash-Dateien in einem Webbrowser betrachtet. Letztere weisen eine erheblich schärfere Bildqualität auf und sind flinker in der Navigation. Der DVD liegt ein ausführliches Inhaltsverzeichnis in gedruckter Form bei.
Christoph Grüder: Layout für Print & Web. Video2Brain DVD, Fr. 65.–
Handarbeit
(dl) Für eine Fachzeitschrift für elektronisches Publizieren gibt es wohl kaum ein unelektronischeres Thema als die Kalligrafie (Kunst der Handschrift). Doch um ehrlich zu sein: die Computerfonts, welche Handschriften simulieren, sind nicht das Gelbe vom Ei. Sie können schon eine gewöhnliche unregelmässige Handschrift nicht ersetzen, geschweige denn die Kunstwerke, die ein richtiger Kalligraf wie der Autor dieses Buchs anfertigt. Als Gestaltungsmittel ist darum Kalligrafie keineswegs überholt. Ausserdem lässt sich ein Gefühl für Schriftbilder wohl am gründlichsten entwickeln, wenn man von Hand schreibt.
Das Buch beinhaltet Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene, über 50 formschöne Alphabete und Stilvorlagen, das Wichtigste zu Schriftgeschichte und Formentwicklung und farbige Anwendungsbeispiele, die Lust auf den eigenen Strich machen. Nicht nur die «klassischen» alten Handschriften werden vorgestellt, sondern auch moderne Ansätze und Anregungen zum Experimentieren.
Gottfried Pott: Kalligrafie. Verlag Hermann Schmidt, 112 Seiten farbig, Fr. 24.80.
Farbecht
(dl) Farben wunschgemäss zu reproduzieren, gehört zu den tückischsten und komplexesten Aufgaben des Fotografen. Alle involvierten Geräte (Kamera, Scanner, Monitor, Drucker) und alle Arbeitsschritte haben ihre Eigenheiten, die berücksichtigt werden müssen.
Damit man dennoch auf einen grünen Zweig kommt, hält sich der Amerikaner Tim Grey nicht allzu lange mit den theoretischen Grundlagen der Farblehre auf, sondern zeigt, worauf bei der Aufnahme, beim Bearbeiten in Photoshop, beim Kauf und bei der Kalibrierung eines Monitors, beim Scannen und in der Ausgabe zu achten ist. . In der Tat ist das nun in deutscher Übersetzung vorliegende Buch ein «Praxishandbuch für den digitalen Foto-Workflow», wie es im Untertitel heisst. Obwohl hier eine Übersetzung vorliegt, ist das Buch auf dem aktuellen Stand, und bei den Farbeinstellungen werden die für Europa empfehlenswerten Einstellungen erwähnt.
Da sich der Autor nicht in hypothetischen Spezialfällen, historischen Umständen und umständlicher Theorie verliert, gelingt es ihm, auf relativ kleinem Raum alle praxisrelevanten Aspekte hieb- und stichfest zu erklären.
Tim Grey: Farbmanagement für Fotografen. ca. 270 Seiten Hardcover farbig, dpunkt Verlag, Fr. 78.–