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Bildkonferenz in Magdeburg

Interdisziplinäre Bildkonferenz in Magdeburg

Ein Bild vom Bild

Seit 1997 treffen sich Bildwissenschaftler aus ganz Deutschland regelmässig, um nach­zuspüren, woran sie eigentlich arbeiten. Von den vergeistigten Höhen heruntertransferiert, ist einiges für Gestalter bedeutungsvoll.

RALF TURTSCHI Die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg organisierte unter der Leitung von K. Sachs-Hombach die Konferenz: «Bildwissenschaft zwischen Reflexion und Anwendung», 55 Referate, 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, verteilt auf fünf Tage vom 24. bis 28. September: ein dicht bepacktes Programm. Ziel der Tagung war der interdisziplinäre Austausch der Bildwissenschaftler. Im Folgenden versuche ich nicht, das Programm zu kommentieren, sondern zeige auf, in welcher Weise mich die Tagung inspiriert hat. Hier die Adresse für Interessierte: www.bildwissenschaft.org. Zudem wird im Frühjahr 2004 ein Buch mit den Referaten herauskommen: www.halem-verlag.de.

Der Begriff Bildwissenschaft

Im Gegensatz zur Sprachwissenschaft gibt es noch keine etablierte Bildwissenschaft. Die Wissenschaft, die noch auf der Suche nach ihrem Namen ist, funktioniert nach dem evolutionären Prinzip, es muss dauernd Neues zugelassen werden, um eine gesunde Diversifizität zu erreichen. Bilder haben einen interdisziplinären Zugang, Kunstwissenschaftler sind ebenso betroffen wie Publizistikwissenschaftler, Soziologen, Psychologen, Philosophen, Anthropologen, Ingenieure, Physiker, Neurologen und andere. So kommt es, dass alle Fakultäten einzeln an Facetten des Bildes forschen, ohne es komplett und vernetzt zu verstehen. Es fehlt auch an Lehrstühlen, weil weder das Geld dafür noch die Einsicht für die Dringlichkeit gegeben ist. Als Praktiker wünscht man sich dann auch ein bisschen mehr Praxistauglichkeit. Ein Zuhörer brachte es denn auch auf den Punkt: «Ich habe nicht das Vergnügen, mit öffentlichen Geldern darüber nachzudenken, welche Aufgaben ich mir geben soll.» Wichtige technische Aspekte für die Publizistik wie die Reproduktionstechnik scheinen bei Wissenschaftlern kein Thema zu sein. Wie will man aber Wahrheitsgehalt und Bedeutung von Bildinhalten analysieren, wenn man keine Ahnung von den längst praktizierten Vorgängen der Reproduktionstechnik hat? Ob diese heterogene Gesellschaft sich jemals einig werden wird, darf nach der Magdeburger Konferenz bezweifelt werden. Die Wissenschaft muss die Komplexität eines Bildes in alle Einzelheiten zerlegen, um diese empirisch erforschen zu können. Wenn sich diese Einzelteile in einer Analyse aber nicht messerscharf trennen lassen, dann bleibt der wissenschaftliche Anspruch auf der Strecke. Es ist der Widerspruch von Kernprägnanz der Wissenschaft und Unschärfe des Bildbegriffs.

Wer Bilder zum Beispiel in eine Typologie zwängen will, wird an den Grenzen der verschiedenen Bildtypen scheitern. Es gibt den Bildtyp «Zeichnungen». Da kann man die Maltechnik unterscheiden: Kreidezeichnungen, Ölbilder, Bleistiftzeichnungen usw. Oder den Inhalt: Ein Landschaftsbild als Abbild der Wirklichkeit oder konkrete Malerei als reines Fantasieprodukt. Die Malerei bietet durchlässige Grenzen, wo sich die Annäherung an die Wirklichkeit mit der freien künstlerischen Umsetzung völlig durchmischt.

Genauso wenig sind scharfe Grenzen bei der Fotografie auszumachen. Ist eine Fotografie eine wahrhaftige Abbildung oder eine mehr oder weniger freie Interpretation? Letzteres ist genauso möglich wie bei der Malerei, wobei einfach die Werkzeuge etwas «moderner» geworden sind. Statt Leinwand und Öl werden Kamera, Kunstlicht, Objektiv oder Filmmaterial eingesetzt, das Ergebnis wird sogar digital weiter bearbeitet, geschärft, kontrastgesteigert und druckgerecht aufbereitet. Ist der Zugang zum Bild nun über die Herstellung oder die Darstellung zu bewerkstelligen?

Ähnlich hoffnungslos ist in der Typografie die Klassifizierung der Schriften nach DIN 16518. Die Zuordnung erfolgt hier über formal-historische Kriterien. Neuere Schriften wie Pixelschriften für den Bildschirm können nicht eingeordnet werden, weil die Klassifikation in eine andere Zeit hineingeboren wurde. Ebenso wenig kann die Einteilung Auskunft geben über die Anmutungsqualität einer Schrift, sie hilft nicht, z.B. eine weiblich anmutende Schrift zu finden, oder eine besonders lesbare oder plakative. Die Klassifikation wird heute höchstens noch in der Lehre benutzt, in der Praxis ist sie bedeutungslos, weil unnütz.

Mentale Bilder

Was genau die Definition eines Bildes ist, kann heute niemand in analytischer Kürze beantworten. Wir empfangen durch unsere Augen laufend Sinneseindrücke, die unser Gehirn zu Eindrücken verarbeitet.

Ernst Pöppel, Hirnforscher am Hu­manwissen­schaftlichen Zentrum der Ludwig-Maximilian-Universität Mün­chen, präsentierte in einer Podiumsdiskussion seine vernetzte Denkweise. «Neuronal gesehen besteht unser gesamtes Wissen aus sprachlichem Wissen, aus impliziertem Wissen (Handlungswissen) und aus bildlichem Wissen». Bildwissen ist also unglaublich wichtig für uns alle. Es gibt externe Bilder (Objektbilder) und mentale Bilder, die in unseren Köpfen entstehen. Rezipienten sind immer auch Bildautoren, die eigene Bilder von der Wirklichkeit generieren. Dies geschieht im Sinn eines generativen Prozesses der «Müllbeseitigung». Die Realität wird als dynamisch empfunden, als «laufender Film». Ein Bild am Bildschirm ist an sich schon eine unglaubliche Abstraktionsleistung des Gehirns. Das Loslösen der Zeitachse führe zum Standbild im Gedächtnis. Die Verbildlichung der Naturwissenschaften auf die Standbilder sei schlimm und könne irreführend sein, weil sie die dynamischen Prozesse einfriert. So geschieht es mit Bildern, welche Bewegung festhalten möchten, was mittels Fotografie nicht geleistet werden kann. Ein donnernder Wasserfall, das Glitzern von Wasser­oberflächen, oder der stille Fall von Schneeflocken kann man einfach nicht fotografisch festhalten, weil die Bewegung den prägenden Eindruck ausmacht.

Aus der Perspektive der Medien scheint fast wichtiger, was in den Köpfen ankommt und hängen bleibt, als das, was effektiv auf den Objektbildern zu sehen ist.

Denken, Speichern und Vergessen von Eindrücken spielen plötzlich eine wichtigere Rolle als die farbgenaue Übertragung von Rasterpunkten. Die Wirklichkeit wird durch die mediale Überflutung zunehmend konkurrenziert von der virtuellen Welt. Der Diskurs um die Wechselwirkung von Betrachter und Bilderwelten ist in vollem Gang. Wie wirkt sich Gewalt in Computerspielen, Kinofilmen oder im TV auf die Erziehung und die Gesellschaft aus? Können wir noch zwischen Wirklichkeit und Abbildung unterscheiden?

Kontext

Die Bildwissenschaft unterscheidet eine Beziehung zwischen Bild und Benutzer (Pragmatik), zwischen Bild und abgebildeter Wirklichkeit (Semantik) und Milieu, Kontext oder Umfeld. Es gibt innerhalb des Bildes einen Kontext zwischen Figur und Grund, wie dies vom Figur-Grund-Gesetz her bekannt ist. Weiter liegt das Bild innerhalb einer gedruckten Seite im Umfeld anderer Texte und Bilder, mit denen es «in Harmonie oder im Diskurs lebt». Ausserhalb der Zeitungsseite wiederum besteht ein optisches Umfeld, sei es das Fenster der Strassenbahn oder zu Hause der Küchentisch. Akustische oder olfaktorische Einflüsse bleiben hier mal ausgeklammert. All diese Parameter werden das gedruckte Abbild in einer bestimmten Richtung mehr oder weniger verändert erscheinen lassen.

Authentizität

Damit sind wir bei einem weiteren Thema, dem Wahrheitsgehalt von Bildern, dem Kopieren, Manipulieren oder Fälschen. Allen voran Zeitungen proklamieren oft ihren Anspruch an Authentizität der Bilder im redaktionellen Umfeld. Die Aussage, eine Fotografie sei wahr, ist falsch. Ein Foto kann nie wahr oder unwahr sein, es trifft die Wirklichkeit mehr oder weniger. Diesbezüglich ist es besser, von treffend oder nicht treffend zu sprechen. Bilderwelten in den Medien sind zum grossen Teil inszenierte Welten. Heute kommen die Politiker nur noch, wenn die Linsen der Kameraleute und Fotografen da sind, dann lächeln sie und schütteln einander die Hände. Das soll wahrhaftig sein? Die Politiker wären ohne mediale Inszenierung nie da gewesen! Im politischen Journalismus ist es heute nicht viel anders als in der Yellow Press. Glauben Sie, in einer Arena-Sendung des Schweizer Fernsehens sei die Diskussion authentisch oder inszeniert? Zensurierte, schöner ausgedrückt, vom Militär zugelassene, auf «sauber» getrimmte Pressebilder des Irakkrieges, kein Schmerz, kein Blut – das sollen wir glauben?

Wenn wir gar von Saddam Husseins Doubles hören, wenn wir von Doubles im Filmgeschäft wissen, wenn wir uns an die angebliche Affäre von Botschafter Borer erinnern, dann müssen wir wohl den Anspruch an den Wahrheitsgehalt des Bildes neu überdenken. Es gibt bereits empirische Untersuchungen über die Akzeptanz von veränderten Bildern, festgehalten im Buch von Thomas Knieper und Marion Müller: «Authentizität und Inszenierung von Bilderwelten», Herbert von Halem Verlag. Da werden Probanden Fotos vorgelegt, die auf irgendeine Weise verändert wurden: Pesonen werden freigestellt, Gesichter aufgehellt oder abgedunkelt, Bildteile wegretuschiert, Bildstellen ästhetisiert (Zähne retuschiert) oder mehrere Bilder zu einem montiert. Die Probanden werden um die Akzeptanz bei seriösen Nachrichteninhalten, bei der Boulevardpresse, zur Illustration oder bei Werbebotschaften befragt. Aus aktuellem Anlass (Wahlplakat von CVP-Präsident Stähelin mit geschönten Zähnen) sei hier verraten, dass in der Hard-News-Fotografie solcherlei nur von 10,5% der Leser akzeptiert wird, in der Werbung hingegen zu 80%.

Was in der grafischen Branche längst zum Alltag gehört, das Druckbarmachen von Bildern, wird von Wissenschaftlern ohne Bodenhaftung als Manipulation verstanden. Wobei dieser eine intendierte Täuschungsabsicht zugrunde liegen muss. Brugioni versteht darunter fünf Rezepte:

1. Das Löschen von Informationen

2. Das Einfügen von Informationen

3. Die Fotomontage

4. Die falsche Bildbeschreibung (Bild­legenden oder einkopierte Texte)

5. Die inszenierte Fotografie.

Was als Täuschungsabsicht gelten soll, ist eine Definitionsfrage. Ist das Löschen von Informationen, z.B. die Ausschnittwahl, mit einer Täuschung verbunden oder handelt es sich um die Hervorhebung der bildwichtigen Aussage? Oder ist jeder Fotograf mit dem Kamerausschnitt ein Manipulator? Welcher Unterschied besteht in der Produktionskette zwischen Fotograf und Layouter? Wer solchen Fragen nachspürt, wird wissenschaftlich nie glücklich. Es kommt immer aufs Bild an, auf die Absicht und auf den Kontext. Aus dem Untersuch eines einzigen Bildes lässt sich nicht automatisch eine allgemein gültige Regel für alle Bilder ableiten.

Das Vorwissen

Es gibt Bilder, die versteht jedes Kind. Die ersten Büchlein zeigen Zeichnungen, und das Kind lernt mit seinen Eltern, diesen Zeichnungen Objekte und Worte zuzuordnen. Allein der Umriss reicht, um ein Pferd zu erkennen. Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang von magischem Denken. Kinder sind sehr wohl in der Lage, zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu unterscheiden. Ob das Pferd nun blau oder gelb gefärbt ist, hat später noch niemanden beim Legospiel gestört. Wir sind offenbar in der Lage, die Dinge um uns herum abstrahieren zu können. Wir können abstrakt wiedergegebene Dinge nicht nur erkennen, wir können sie sogar wiedergeben, um sie der Nachwelt zu erhalten. Kinderzeichnungen bieten dazu bestes Anschauungsmaterial. Wie kommt ein Kind dazu, seiner Sonne Striche anzufügen, und zu erklären, es seien Strahlen? Dieses spielerisch erworbene Bildwissen verkümmert später in der Schule, wo mehr Wert auf die sprachliche Kommunikation gelegt wird. Das Thema Bilder «lesen» ist in den Schulen noch weit gehend unentdeckt, vielleicht da mal etwas im Medienunterricht, vielleicht dort im Geschichtsunterricht, wenn vom Bildersturm während der Reformation die Rede ist. Der Umgang mit Bildern in der heutigen medialen Welt, deren Herkunft, Deutung und Wahrheitsgehalt ist eine legitime Forderung an die Erziehenden und Lehrkäfte aller Stufen. Visuelle Kompetenz ermöglicht direkten Erfolg, zum Beispiel bei Verhandlungen, bei Referaten (s. Kasten «Didaktische Randbemerkungen») oder in einer beliebigen Teamarbeit. Das Vorwissen im Bereich Bildkompe­tenz, aber auch solches rund um das Thema, welches im Bild drin steckt, ermöglichen es dem Betrachter, das Bild zu deuten. Und es muss zur Kenntnis genommen werden, dass jeder einzelne Rezipient das Bild auf seine Art anders deuten wird.

Augenbewegungen bei der Bildbetrachtung

R. Höger von der Universität Leipzig untersuchte mit der Blickbewegungsbrille, wie Bilder betrachtet werden. Die Variablen dazu sind der Scan-Pfad, die Fixationspunkte (Saccaden) und die Fixationsdauer. Die Aufmerksamkeitssteuerung besteht beim Bild aus der grafischen Darstellung und der inhaltlichen Gestaltung. Eine weitere Untersuchung schliesst aus der Hirnstromaktivität beim Betrachten von Bildinhalten auf den Grad der Aufmerksamkeit. Aus der Versuchsreihe resultieren gewisse Erkenntnisse, die für Gestalter von Bedeutung sind:

1. Es ist nicht richtig, dass Bilder von links oben nach rechts unten betrachtet werden.

2. Es gibt eine Tendenz, dass die Mitte des Bildes zuerst fixiert wird. (Das kommt möglicherweise daher, dass bildwichtige Inhalte mit der Kamera in die Mitte gestellt werden.)

3. Der Blickpfad orientiert sich an Hell-Dunkel-Kontrasten.

4. Bilder von Gesichtern ziehen Erregungsspitzen im Hirn nach sich.

Kontrastreiche Bilder werden also eher registriert als kontrastarme. Schriften sind also kontrastreich auf die Bilder zu legen. Einsichten, die man als visueller Gestalter schon immer hatte, für die es nun eine wissenschaftliche Untermauerung gibt.

Mit einer Rasterungsmethode, bei der Bilder in 30 Felder eingeteilt werden, deren Bedeutung die Betrachter in einer Skala beantworten mussten, wird jedes Bild bewertbar. Ein entsprechendes Computerprogramm, welches Bilder gemäss menschlichem Wahrnehmungsmuster scannt und auswertet, heisst VISATT. Nähere Infos dazu: www.zeusgmbh.de.

Semantik

Die bis hierher aufgeführten Argumente lassen es schwierig erscheinen, eine vernünftige Lehre des Bilderdeutens zu entwickeln. Christian Doelker, Zürich, nennt acht Bedeutungsebenen und fünf Codes dazu. Das empfehlenswerte Buch: «Ein Bild ist mehr als ein Bild, Visuelle Kompetenz in der Multimedia-Gesellschaft», Klett-Cotta, 1997. In diesem Zusammenhang scheint wichtig, dass wir auch Dinge wahrnehmen, die im Bild offensichtlich nicht enthalten sind. Wir interpretieren und entwickeln das Bild zu einer Geschichte weiter. Das Gespür spielt für die Deutung eine Rolle, das Bild vermittelt Atmosphäre, die wir spüren, ohne dass sie direkt dargestellt ist. Spannend ist für Bildhersteller wie für -betrachter, mit welchen Rezepten man Atmosphäre herstellen kann. Als Beispiel wird aus der Malerei William Turner genannt, ein Meister der Lichtführung und der Dramatik.

Typografie als Bild

Text ist in der schriftlichen Form das bildliche Festhalten von mündlicher Sprache. In der visuellen Kommunikation überlagert der Text das Bild und steuert die Bilddeutung. Durch eine Headline im Bild wird die Aussage gesteuert, unwiderruflich, man kann das Bild nicht losgelöst von der Headline geniessen. Das Bild allein ist vieldeutig-abstrakt, die Sprache hingegen konkret. Diese Gegenpole können kongruent oder divergierend eingesetzt werden. Zudem rufen auch Texte mentale Bilder hervor, und es gibt Parallelen zum Bild. Auch beim Text kann man deuten, zwischen den Zeilen lesen. Und «Typografie kann unter Umständen Kunst sein», meinte Kurt Schwitters bereits 1924. Die Grenzen zwischen Typografie und Bild sind manchmal schwer abzustecken.

Resumee

Konferenzen wie die in Magdeburg öffnen Horizonte und brechen festgefahrene Denkweisen auf. Wenn auch manchmal etwas praxisfremd und unverständlich geforscht wird, geben die Resultate doch Bestätigungen und Inputs für das eigene Tun. Wie es R. Gorbach, München, auf den Punkt brachte: «Entweder funktioniert Gestaltung oder eben nicht.» Wenn übermittelte Erfahrungen im Nachhinein wissenschaftliche Legitimation erhalten, dann kann uns das nur recht sein. Die Wissenschaft stellt ein Grundwissen über Bilder mit vielen Zugangsweisen zur Verfügung, welches sich Gestalter aller Couleur aneignen sollen. Mit einem solchen Schulrucksack ausgestattet, fällt es leichter, die Bilder in der Praxis treffend einzusetzen, sie zu «lesen» oder sie als Bildautor zu verändern. Und in der Diskussion um Themengebiete wie Original, Reproduktionstechnik, Farbmanagement oder Rastertechnologien erhält man plötzlich eine gesunde Distanz, die nur befruchtend sein kann.