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Cumulus: Kumulierter Nutzen

Mediendatenbank: Cumulus in der Praxis

Kumulierter Nutzen

Digital Asset Management (DAM) macht umfangreiche Sammlungen von Bild- und Mediendateien überschaubar und erlaubt eine optimale Nutzung dieser wertvollen Daten. Unser Artikel zeigt zwei Beispiele für den Einsatz von DAM auf der Basis von Cumulus.

MARKUS ZITT Wo immer digitale Bilder und Mediendateien von mehreren Benutzern hergestellt, aufbereitet und gesammelt werden, ist ein leistungsfähiges System zur Verwaltung solcher pauschal als digitale Assets (Vermögenswerte) bezeichneten Dateien unverzichtbar. Mit Hilfe einer DAM-Lösung bleibt die Übersicht selbst bei sehr vielen und unterschiedlichsten Daten bzw. Assets erhalten. Schnell lassen sich im Bedarfsfall bestimmte Assets anhand verschiedenster Kriterien finden und für eine weitere Nutzung bereitstellen.

Digitales Asset Management (DAM) ist denn auch mehr als eine blosse Mediendatenbank, in welcher Assets mit hinzugefügten Schlagwörtern verzeichnet sind. Cumulus & Co. dienen ebenso als Steuerzentrale für das Handling der Originaldateien. So lassen sich diese bereits beim Katalogisieren an einen zentralen Speicherort kopieren, bei Bedarf aus einem Cumulus-Katalog heraus in einem Bearbeitungsprogramm öffnen, auf Wechselspeicher übertragen oder per E-Mail versenden.

Musterlösungen mit Cumulus

Wie so ein durch Digital Asset Management optimierter Arbeitsfluss funktioniert, haben wir nicht anhand eines fiktiven Szenarios zu illustrieren versucht, sondern anhand einiger Lösungen gezeigt, die durch die Firma SSE AG in Mettau (www.sse.ch) mit Cumulus realisiert wurden. Die SSE AG verkauft nicht bloss die Softwarepakete, sondern bietet ihren Kunden massgeschneiderte Lösungen aus Hard- und Software samt allen nötigen Dienstleistungen. Diese können das Aufsetzen und das Hosting einer Cumulus-Datenbank auf dem SSE-Webserver sein oder die komplette Installation eines DAM-Systems beim Kunden umfassen.

Letzteres beinhaltet die Ausstattung mit einer geeigneten Computerinfrastruktur (u.a. Server-Hardware), das Einrichten eines Cumulus-Datenbank-Systems, bestehend aus der Cumulus-Workgroup-Server-Software samt Clients sowie das Aufsetzen der eigentlichen Cumulus-Datenbanken (Maskengestaltung, Felderdefinitionen, Katalogisierungseinstellungen und -optionen etc.) und reicht über die Mitarbeiterschulung bis hin zum Support.

Von Motoren ...

Zu den SSE-Kunden gehört der Prepress-Betrieb nievergelt.pps ag, Zürich (www.nievergeltpps.ch), der wiederum seinen Kunden Dienstleistungen über den klassischen Druckvorstufenbereich hinaus anbietet. So übernimmt die nievergelt.pps ag auf Wunsch zusätzlich den Webauftritt und eben auch das digitale Asset Management für ihre Kunden.

Für Nissan (Schweiz) werden z.B. Anzeigen gestaltet und für den Download ins Netz gestellt. Die verfügbaren Anzeigen bewerben die einzelnen Nissan-Modelle und unterscheiden sich je nach Region durch unterschiedliche Händlerverzeichnisse.

Auf diese Weise können Autohändler auf der Nievergelt-Webseite per Webbrowser unter den verschiedenen Nissan-Anzeigen die gewünschten Sujets für eine Inseratkampagne in Lokalzeitschriften auswählen und bestellen.

... bis hin zur Mode

Ein anderes mustergültiges Beispiel für einen grösseren Workflow per Digital Asset Management (siehe grosse Illustration) haben die SSE AG und die nievergelt.pps ag für das Modehaus Charles Vögele Mode AG entwickelt, das in der Schweiz und in einem halben Dutzend europäischer Länder tätig ist. Daraus ergab sich die Aufgabenstellung, dass dezentral produzierte Assets (Bilder, Layoutdaten und PDF-Dateien) vor Ort erfasst, zentral (auf dem Server der nievergelt.pps ag) gelagert und für die weitere Verwendung von überall her abgerufen werden können.

Modellhafter Workflow

In der Praxis sieht die Arbeit mit der Vögele-Modedatenbank wie folgt aus (siehe Illustration oben). Mode- und Produktfotos werden an verschiedenen Orten für eine Publikation digitalisiert. Damit Verwechslungen ausgeschlossen sind und die Dateien sowohl plattform- als auch medienunabhängig verwendet werden können, erfolgt die Namensvergabe für Bild- und Layoutdaten zentral übers Web. Anhand eines vorgegebenen Schlüssels werden aus Erscheinungsdatum, der Art der geplanten Publikation, Bildplatzierung und einer Seriennummer die Dateinamen vergeben. Konkret müssen auf einer passwortgeschützten Seite die vorhin erwähnten Parameter (von Fotos und später auch von XPress-Dateien) eingegeben werden, worauf die zugewiesenen Dateinamen zurückgemeldet werden. Anschliessend werden die nach Vorgabe benannten Modeblätter (dies sind Werbeflyer im Stile eines Versandkataloges), Anzeigen und POS-Materialien gestaltet. Die Assets werden dann abschliessend per Cumulus Client katalogisiert, d.h. der Vögele-Modedatenbank hinzugefügt und dabei die Originaldaten auf dem Cumulus-Workgroup-Server abgelegt. Hardwaremässig kommt ein Sun Server unter Solaris zum Einsatz, auf welchem die Cumulus-Server-Software läuft, die wiederum die Kataloge und Originaldaten auf einem 640-GB-Festplatten-RAID verwaltet.

Für Ordnung sorgt schon während der Katalogisierung die automatische Zuteilung von Assets zu Kategorien anhand vorgegebener Ordnerbezeichnungen. Besonders wichtig für das Modehaus ist ausserdem, dass in die Datenbank bzw. den Cumulus-Katalog die Artikelnummern der abgebildeten Kleidungsstücke eingegeben werden.

Nach Abschluss des Katalogisierens können die Assets nicht nur über die Cumulus-Client-Software gesucht und genutzt werden, sondern von da an wird der Katalog auch im Internet auf einer passwortgeschützten Webseite publiziert. Hierfür wird ein zweiter separater Rechner – ein Apple G4 unter Mac OS X – als Webserver verwendet, welcher mit der CumulusWebpublisher-Option die Kataloge dynamisch ins Web stellt. Von jedem Vögele-Modesitz im In- und Ausland kann nun einfach übers Internet auf die bereits produzierten Daten zugegriffen werden, um beispielsweise ein lokales Modeblatt herzustellen. Über eine Warenkorblösung werden die benötigten Daten zusammengestellt und entweder gleich heruntergeladen oder nur bestellt. In letzterem Fall wird die Bestellung automatisch per Fax ausglöst und die Grob- und Feindaten werden je nach Wunsch entweder per ISDN übermittelt oder auf Datenträger versandt.