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Auf Wanderschaft im Farbraum

Farbspielereien und -Experimente � das erm�glichen die neuen Programme und Plug-ins im Downloadbereich des Publisher.

Kuler für den Desktop

(msc) Kuler ist ein Webdienst von Adobe, der Publisher und Webdesigner bei der Auswahl von Farben unterstützt. Auf http://kuler.adobe.com gibt es Hunderte von gefälligen Farbkombinationen zur Wahl, die man nach eigenem Gutdünken nutzen oder abändern kann. Der neueste Clou ist die Möglichkeit, Farbpaletten anhand von Flickr-Bildern zu generieren.

Adobe bietet neu auch die Möglichkeit, Kuler als lokale Anwendung auszuführen. Auf diese Weise erscheint Kuler als separates Fenster auf dem Desktop und kann ohne Browser genutzt werden. Für Kuler ist die AIR-Laufzeitumgebung von Adobe nötig. Das ist ein Download von gut elf Megabyte, den Sie unter folgender Adresse finden:
http://get.adobe.com/air

[Win/Mac] > Shareware >  kuler.air, 559 KB

Kuler fürs Dashboard

(msc) Adobes Kuler (siehe vorheriger Beitrag) lässt sich auch in das Dashboard von Mac OS X verpflanzen – das passende Widget gibt es von Adobe.

[Win] > Shareware > kulerWidget.zip

Das Farblabor für Photoshopper

(msc) Color Efex Pro 3.0 von Nik Software ist eine Sammlung von 52 Farbeffektfiltern. Trotz der Flut an Effekten ist die Oberfläche übersichtlich: Links wählt man den Effekt – wobei diese praktischerweise in die Kategorien Portrait, Landschaft, Stilisierend und Traditionell sortiert sind und man auch eine Liste seiner Favoriten führen kann – in der Mitte erscheint das Bild mit Vorschau des Effekts, rechts stellt man die Parameter ein.

Hier eine (subjektive) Auswahl der hübschesten Filter aus dem Paket:

Burnt Sienna macht die Farben nicht nur «warm», sondern heizt auf Maximaltemperatur. Der Kontrast wird bewahrt, sodass keine rot-orange Sauce entsteht.

Detail Stylizer arbeitet Details hervor und gibt dem Bild einen Dreh ins Surreale. Zu den Filtermethoden gehören Pop-Art, Stairs, Weird Dreams und Weird Lines.

Film Effects simuliert über dreissig analoge Filme von Kodak, Fuji und Agfa.

Flux abstrahiert das Bild mit Leuchteffekten, die vor allem auf die Kanten wirken.

Old Photo fügt ein Korn zur Aufnahme hinzu, erhöht den Kontrast, entsättigt die Farben und gibt einen Farbstich hinzu. Das Resultat ist ein Bild, das wie ein altes Foto wirkt, aber interessanter aussieht als der überstrapazierte Sepia-Effekt.

Polaroid Transfer gibt einem Bild das Aussehen eines abgegriffenen Polaroid-Fotos.

Die Sammlung aller 52 Filter kostet 299,95 Euro, zwei abgespeckte Varianten gibt es für 159,95 bzw. 99,95 Euro.

[Mac] > Photoshop > CEP-3.0-Complete.dmg, 36,6 MB
[Win] > Photoshop > CEP-3.0-Complete.exe, 8,8 MB

 

Bewegungsfreiheit im Farbraum

(msc) Als Layouter und Bildbearbeiter bewegen wir uns täglich in Farbräumen. Diese bestimmen, wie echt und natürlich die Farben am Bildschirm oder auf Papier reproduziert werden. Sie sind aber auch dafür verantwortlich, in welcher Weise die Layout- und Bildbearbeitungsprogramme Farbwerte aufbauen und modifizieren.

Couleur.org stellt verschiedene Programme zur Erforschung von Farbräumen zur Verfügung. Das spannendste ist Color Space. Es visualisiert einen Farbraum wie CIE Lab, YUV, HSV oder CMY als dreidimensionales Objekt. Man kann dieses am Bildschirm inspizieren, drehen und von allen Seiten begutachten – das gibt eine deutlich klarere Vorstellung als eine zweidimensionale Abbildung.

Das ist aber noch nicht alles: Man kann ein Bild laden und dessen Farbkomponenten im Farbraum verorten. Das zeigt die Farbverteilung im Raum. Auch ein dreidimensionales Histogramm erzeugt die Software auf Wunsch.

Stellt sich die Frage: Wozu ist das gut? Im Grunde für nicht sehr viel. Es hilft aber sehr dabei, Verständnis für das abstrakte Thema des Farbraums zu entwickeln und auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Farbräumen zu erfassen. Das ist zwar für die alltägliche Arbeit nicht unbedingt nötig, aber in vielen Fällen hilfreich.

[Win] > Shareware > ColorSpace-1.1.1.exe, 9,3 MB

 

Palettenplausch in Photoshop

(msc) Recolor ist ein Filter für Photoshop von foksmarx.com. Die Grundfunktionen darf der Anwender kostenlos verwenden; hierfür ist aber eine Registrierung nötig. Diese Betriebsform des Programms nennt sich «recolorLE».

Der Filter funktioniert ähnlich wie die Verlaufsumsetzung von Photoshop: Die Farben des Bildes werden durch einen Farbverlauf ersetzt, wobei die Ersetzung anhand der Helligkeitsverteilung durchgeführt wird.

Gegenüber der Photoshop-eigenen Funktion bietet der Filter einige interessante Zusatzfunktionen: Threshold sorgt dafür, dass Farben, die sich nur leicht ändern würden, gar nicht angepasst werden. Amount steuert das «Mischverhältnis» zwischen Verlaufs­umsetzung und Originalbild. Über bleach und stain kann man die Farben «bleichen» oder abdunkeln.

Die Variante mit mehr Funktionen heisst recolorST und benötigt eine 24 Euro teure Lizenz. Hier kann man unter anderem nur einen Teil der Palette auf das Bild anwenden.

Schade: Man kann nur die vordefinierten Paletten verwenden, nicht aber die Farbverläufe von Photoshop. Immerhin kann man anhand eines geöffneten Bildes eine Palette erzeugen, die sich den Verlaufsumsetzungen zugrunde legen lässt.

[Win] > Photoshop > recolorLE-v1.0-de.zip, 2,6 MB

 

Grafik-Tool für gewisse Stunden

(msc) SmartDraw 2008 ist ein Grafikprogramm, das sich den Geschäftsgrafiken verschrieben hat. Konkret vereinfacht das Tool mit Vorlagen und massgeschneiderten Werkzeugen viele Gestaltungsaufgaben. Zur Auswahl stehen folgende Kategorien: Kalender, Ursache-Wirkungs-Diagramm (Ishikawa-Diagramm), Zertifikat, Tabelle, Balken-, Linien-, Säulen- und Kuchendiagramm, Entscheidungsbaum, Flussdiagramm, Stammbaum, Lageplan, Flyer, Formular, Gantt-Diagramm (fürs Projektmanagement), Umgebungsplan, Karten, Marketing-Tabellen, Mind-Maps, Organigramme, astronomische und biologische Vorlagen, Zeitachse und Webdesign.

Die geballte Ladung an Vorlagen ist denn auch die grosse Stärke: Da man nicht frei zeichnet, sondern mit einer Vorlage startet, die man dann über die passenden Einstellungen konfektioniert, kommt man schnell zum Ziel. Über Farbschemas, Füllungen, Effekte und angepasste Werkzeuge passt man sein Diagramm sowohl inhaltlich als auch optisch an. Die Gestaltung ist nicht extravagant, aber durchaus zweckdienlich – das Niveau orientiert sich an den Ansprüchen von Office-Usern. Trotzdem ist das Tool auch für Profis interessant; schlicht wegen des Zeitgewinns bei spezifischen Grafikansprüchen. Die neue Version 2008 ist bislang erst in Englisch erschienen; die Vorgängerversion gibt es auf www.smartdraw.de auch in Deutsch. Die Vollversion kostet 197 US-Dollar.

[Win] > Shareware > smartdraw_setup_1380.exe, 35,7 MB

 

Der weltkleinste PDF-Reader

(msc) Gute 100 MB an Festplattenspeicher verschlingt eine Installation von Adobe Reader. Ob es wirklich notwendig ist, dass sich das Programm derartig breit macht, darf bezweifelt werden: Foxit Reader (siehe Publisher 3-06 auf Seite 75) ist rund drei Megabyte gross und bringt unkomplizierte PDF-Dateien problemlos zur Darstellung – auf fortgeschrittene Funktionen muss man allerdings verzichten.

Es geht aber noch kleiner: Cool PDF Reader ist 1,7 MB gross; die Installationsdatei unter einem MB. Allerdings ist der Cool PDF Reader nicht über jeden Zweifel erhaben, bzw. nicht ganz so «cool» wie der Name andeutet. Bei unserem Test wurden nicht alle PDF-Dateien korrekt dargestellt. Manchmal fehlten Bilder, manchmal einige Fonts.

Dennoch ist das Programm nützlich: Es ist kostenlos und kann ohne Installation von CD oder USB-Sticks ausgeführt werden.

[Win] > Acrobat > CoolPDFReaderSetup.exe, 902 KB

 

Selbstlaufende PDF-Dateien

(msc) Der Hersteller CoolPDF Software, von dem der oben erwähnte Cool PDF Reader stammt, hat ein Programm entwickelt, das PDF-Dokumente in Programme umwandelt. Mit PDF2EXE verschmilzt man gewissermassen die PDF-Datei mit dem Reader. So entsteht eine EXE-Datei, die auch auf Systemen angezeigt wird, auf denen kein Anzeigeprogramm für PDFs vorhanden ist.

Was je nach Einsatzgebiet interessant sein könnte, ist der Umstand, dass die PDF-Datei selbst nach der Umwandlung nicht mehr greifbar ist. Wenn man die optionale Verschlüsselung und Komprimierung nutzt, ist das «Herauslösen» auch für einen Hacker-Profi nicht bzw. nur mit viel Aufwand möglich. Hundertprozentige Sicherheit sollte man sich davon nicht versprechen. Aber für spezielle PDF-Dateien, die nur im eingeschränkten Rahmen genutzt werden sollen, eröffnet PDF2EXE einen gangbaren Weg. Das Programm ist gratis, zeigt beim Start der PDF-Exe-Datei aber eine Dialogbox an. Um diesen Dialog loszuwerden, ist die Vollversion nötig. Sie ist für 69 US-Dollar unter www.pdf2exe.com erhältlich.

[Win] > Acrobat > pdf2exe.exe, 1,5 MB

 

Von Flickr ins InDesign-Layout

(msc) GetFrom ist ein InDesign-Plug-in von Andromeda, mit dem man direkt aus Flickr Bilder in der Satzdatei platzieren kann. Das beste daran: Das Plug-in übernimmt automatisch die Metadaten von Flickr in die XMP-Daten des Bildes. Das ist praktisch; allerdings ist der Preis von 79 US-Dollar trotz des niederen Wechselkurses hoch.

[Win] > Photoshop > GetFrom_Flickr_Demo_CS2.zip, 1,2 MB
[Win] > Photoshop > GetFrom_Flickr_Demo_CS3.zip, 1,2 MB

 

Durchs Album spazieren

(msc) ImageWalker ist ein kleines feines Bildverwaltungsprogramm, das durch seine kompakte Benutzeroberfläche überzeugt. Man sieht rechts eine Thumbnail-Ansicht aller Fotos und links das ausgewählte Foto gross. Halbtransparent ist ein Histogramm überlagert und man kann unkompliziert Beschreibungen hinzufügen, drucken oder HTML-Webgalerien erzeugen. Die Registrierung auf imagewalker.com kostet 20 US-Dollar.

[Win] > Shareware > ImageWalkerSetup231.exe, 2,3MB