Das Proof als prozesskritischer Faktor der Drucksachenproduktion
Als grösster Druckdienstleister der Schweiz bekennt sich Swissprinters heute ganz zu Standards. Wie unser Besuch in Zofingen zeigte, spielt dabei das klassische Proof eine zentrale Rolle.
MArtin Spaar Die Swiss Printers AG wurde im Jahr 2004 durch die Zusammenlegung aller nicht zeitungsbezogenen Druckbetriebe der Ringier- und NZZ-Gruppe gegründet. Im Jahr 2006 kam die Edipress als dritter Partner hinzu, sodass Swissprinters heute Druckereien an den Standorten Lausanne, Schlieren, St. Gallen und Zofingen betreibt. So setzen jetzt diese vier Betriebe beim ganzen Workflow von der Vorstufe bis zum Druck konsequent auf Standards. Früher gab es beim Tiefdruck noch einen eigenen Hausstandard. Doch Patrick Schmid – als Leiter Projekte & IT-Technik bei Swissprinters für den Prepress-Workflow verantwortlich – ist froh, nicht mehr mit den damit verbundenen Problemen kämpfen zu müssen. «Standardisierung und Normen sind alles!», lautet sein heutiges Credo in dieser Beziehung.
Standards von Fogra und ICC als Basis
Konkret heisst das, dass man sich bei Swissprinters bezüglich der Drucksituationen und dem damit verbundenen Farbmanagement ganz auf die ISO-Referenzen und die darauf basierenden ICC-Profile stützt. Das Engagement geht hier so weit, dass man aktiv an der Standardisierung mitarbeitet und Swissprinters zum Beispiel im Bereich Rollenoffset die Referenzdrucke für die aktuelle Altona-Referenz geliefert hat. Bei Swissprinters basiert also der ganze Workflow auf den Fogra-Standards (zum Beispiel Fogra 39) und den entsprechenden ICC-Profilen (zum Beispiel ISO coated v2): Die Vorstufe produziert Daten gemäss diesen Standards, das Proof basiert darauf und die Druckmaschinen sind darauf getrimmt. Konsequenterweise werden die entsprechenden Settings und Profile über alle Stufen der Firma an allen vier Standorten einheitlich gepflegt. Ein entsprechendes Qualitäts-Management stellt sicher, dass das nicht nur in der Theorie stimmt, sondern auch in der Praxis angewendet wird.
Proof als Grundlage der Farbkommunikation
Bei diesen auf Standards basierenden Workflows spielt das klassische Proof eine zentrale Rolle. Es ist bis heute das verbindlichstes Mittel der Farbkommunikation und dies sowohl intern als auch gegen aussen mit dem Kunden. Zu den Stärken des «Hardcopy-Proof» gehört, dass es nicht nur die farblich korrekte Anmutung wiedergibt, sondern auch weitere Charakteristika des fertigen Druckproduktes simulieren kann; zum Beispiel die Art des Rasters oder die Struktur des Druckmediums.
Bei Swissprinteres hat das Proof eine lange Tradition, indem dieser Bereich beim Zusammenschluss der Drucksparten der Ringier- und der NZZ-Gruppe seitens Ringier Print in Zofingen in die neue Firma einfloss. In den 90er-Jahren arbeitete man bei Ringier mit Iris-Inkjet-Systemen und den ersten Versionen der GMG-Proof-Software. Letzterer ist man seither treu geblieben, bei der Hardware wechselte man nach Iris zu Epson-Printern, von denen heute die dritte Generation – Epson Spectroproofer mit Inline-Messung – im Einsatz ist
Als Systemintegrator wird Swissprinters seit letztem Jahr von der Iteko AG unterstützt. Die Herausforderung besteht darin, elf Proofsysteme mit unterschiedlicher Hardware (Epson Stylus Pro 4900, 7900 und 9900) so abzustimmen und zu warten, dass die Proofs verbindlich und absolut identisch sind. Patrick Schmid kennt hier keine Kompromisse: «Das Proof ist für uns absolut prozesskritisch, wir haben hohe Folgekosten, wenn es nicht stimmt. Unsere Proof-Systeme müssen daher jederzeit perfekt funktionieren und stimmen!»
Proof begleitet den Job durch den ganzen Workflow
Der klassische Einsatz des Proofs ist der als «Kontraktproof», das die Basis für die Farbkommunikation mit dem Kunden bildet und von diesem als verbindlich unterzeichnet wird. Dies kommt bei Swissprinters bei allen Druckaufträgen zum Zuge, bei denen der Qualitätsanspruch bezüglich Farbverbindlichkeit hoch ist und die nicht wiederkehrend sind. In diesen Fällen begleitet das Proof den Job durch den Workflow bis an die Druckmaschine. Hier wird der Auftrag erst freigegeben, wenn der Druck mit dem Proof im Rahmen der fest definierten Toleranzen übereinstimmt. Bei Wiederkehrenden Druckaufträgen mit kritischen CI-Farben wird die Abstimmung mit dem Proof beim ersten Mal durchgezogen und damit für die nächsten Aufträge eine Referenz geschaffen.
Mehrere Faktoren spielen zusammen, damit die von Iteko implementierten Proof-Systeme den hohen Qualitätsansprüchen von Swissprinters genügen können: Da ist zuerst einmal die über Jahre hinweg ständig verbesserte Qualität der Epson-Printer. Mit der aktuellen Spectroproofer-Technologie wird die Druckqualität ständig kontrolliert. Wenn beispielsweise zu viele Düsen verstopft sind, wird automatisch ein Reinigungsdurchgang angestossen. Neben der Hardware ist die GMG-Software der entscheidende Faktor für die Qualität der Proofsysteme bei Swissprinters. Mittels dieser werden die Systeme täglich kalibriert. Zudem wird jedes Proof am Schluss mit GMG ProofControl verifiziert.
GMG ColorProof basiert in der aktuellen Version 5.2 auf der Adobe PDF PrintEngine 2.5, sodass die gerippten Daten hundertprozentig mit denen der Adobe Creative Suite 5 übereinstimmen. Somit ist ein Höchstmass an Verbindlichkeit sowohl bezüglich der Farben als auch bezüglich der Umsetzung der PDF-Daten inklusive Transparenz garantiert.
Alles aus einer Hand
Neben der Hard- und Software ist für Swissprinters auch die Qualität des Systemintegrators ein entscheidender Punkt. Mit der im Jahre 2000 von Samy Riad gegründeten Iteko AG hat man da seit letztem Jahr einen Partner, der von der Implementierung der Hard- und Software über die Lieferung der Verbrauchsmaterialien bis zur Wartung alles aus einer Hand liefern kann und das zu einem attraktiven Preis.
Samy Riad kann als Proof-Pionier der ersten Stunde auf die rasante Entwicklung dieser Systeme in den letzten Jahren zurückblicken. Er sieht die Prooftechnologie heute als weitgehend ausgereift: «Früher stiessen wir vor allem mit der Hardware immer wieder an Grenzen. So war der Farbraum der Inkjet-Printer zum Teil zu klein, um alle Druckverfahren korrekt simulieren zu können. Und dann hatten wir auch immer wieder mit der Druckqualität zu kämpfen, zum Beispiel bezüglich Streifenbildung durch defekte Druckdüsen. Solche Probleme kennen wir heute mit den Epson-Systemen nicht mehr und dank der umfassenden Funktionen der GMG-Software können wir auch den hohen Anforderungen anspruchsvoller Kunden bezüglich Qualität und Zuverlässigkeit gerecht werden.»
Iteko AG
Die im Jahr 2002 von Samy Riad gegründete Iteko AG ist in den Bereichen Farbmanagement, Proof sowie FineArt/LFP tätig. Zu den Leistungen gehören die individuelle Beratung und der Verkauf, wobei Samy Riad und Marc Schäffeler (Proof-Spezialist) eine langjährige Partnerschaft mit dem Kunden anstreben. Die Iteko AG ist seit 2006 Schweizer GMG-Gold-Partner und kann Proof-Hard- und Software inklusive Verbrauchsmaterial aus einer Hand liefern.
Iteko AG
Ruessenstrasse 5a
6340 Baar
Tel. 041 761 15 15
Farbmanagement mit GMG
GMG ColorProof: Die Standard-Softwarelösung für Werbeagenturen, Fotografen, Printbuyer, Verlage, Prepress-Unternehmen und Druckereien im Bereich Illustration, Werbung und Akzidenzien. Geeignet für die Erstellung von Kontraktproofs, Remote-Proofing, Fotografie- und Kunstdruckanwendungen. Die GMG ProofStandard- und CalibrationSet-Technologie verhindert fehlerhafte Proofjobs auf Druckern oder Papieren, die bestimmte Druckstandards nicht reproduzieren können. Ab Version 5.2 unterstützt GMG ColorProof das neue Modul GMG ProofControl Inline für eine vollautomatische Proofkontrolle mit den neuen Epson Stylus Pro 4900, 7890, 9890 sowie 7900 und 9900 Proofdruckern mit integriertem Messgerät. Die neueste Technologie der Adobe PDF Print Engine 2.5 erreicht eine identische Farbausgabe wie mit jedem RIP auf Adobe-Basis. Es besteht höchste Kompatibilität mit der Adobe Creative Suite 5.
GMG ColorServer führt mit automatischer Hotfolder-Technologie und basierend auf der Adobe PDF Library vollautomatische Farbraumtransformationen für alle Druckverfahren durch – CMYK-zu-CMYK, RGB-zu-CMYK und RGB-zu-RGB.
GMG SmartProfiler ist ein Assistent, um einfach und schnell verschiedenste Ausgabegeräte – beispielsweise Digitaldruckmaschinen und Grossformatsysteme – zu profilieren und zu kalibrieren.
GMG InkOptimizer sorgt automatisch für eine Buntfarbenreduktion, wodurch Kosteneinsparungen aufgrund eines geringeren Farbverbrauchs und eine verbesserte Druckstabilität erreicht werden.
GMG GmbH & Co. KG
D-72072 Tübingen