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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


PageMaker, PhotoStyler, SyQuest … Begriffe auf dem Cover aus der ersten Ausgabe dieser Zeitschrift. Fast 20 Jahre ist es her, als Martin Spaar den Publisher lancierte und dem damals noch jungen Desktop Publishing eine Plattform bot. Bevor wir mit der Oktoberausgabe das eigentliche Jubiläum bestreiten, werden wir die «20 Jahre Publisher» immer wieder in Artikeln oder anderen Aktionen thematisieren. Schon jetzt herzlichen Glückwunsch dem «Erfinder». Eine Zeitschrift über zwanzig Jahre auf hohem Niveau zu halten und damit gerade heute erfolgreich zu bestehen, ist keine Selbstverständlichkeit.

Im Jahr nach der Drupa scheint die Innovationskraft der grafischen Branche jeweils gebremst. So werden die Innovationdays wohl mehr Branchentreffpunkt denn Produktmesse. Möglicherweise wird in Luzern doch das eine bahnbrechende System oder die andere unverzichtbare Lösung präsentiert. In den Digitaldruck-News und ab Seite 47 haben wir zusammengefasst, was zu erwarten ist. Ein Besuch lohnt sich alleweil, denn keine andere Messe bietet auf so kleinem Raum eine vergleichbare Gelegenheit, sich über Trends zu informieren und das «Who is Who» der Branche zu treffen.

Das neuste und schnellste System allein bringt nichts. Effizienzsteigerung und die Vereinfachung von Prozessen sind entscheidender für den Erfolg. Automatisierung wird nicht zuletzt im Large Format Printing immer wichtiger, wodurch die Pre- und Postproduction stetig an Bedeutung gewinnt. Der Artikel ab Seite 51 zeigt auf, wie mehr Produktivität durch Automatisierung erreicht werden kann.

Die Komplexität in unserer in hohem Masse technologisierten Welt nimmt nach wie vor zu. Nicht selten lässt sich aber auch Komplexes erstaunlich einfach lösen. Datenbanken sind nach Auffassung unseres Autors ein solches Ei des Kolumbus: Wenn man erst darauf gekommen ist, wie der Problemstellung zu begegnen ist, sollte die eigentliche Umsetzung keine Hexerei mehr sein. Im Auftakt zur neuen Artikelserie über Datenbanken geht es ab Seite 60 um grundlegende Fragestellungen.

Zurzeit wird die Bildungsverordnung für den Polygrafen nicht unwesentlich verändert. Neu sollen nicht mehr die Fachrichtungen Produktion oder Gestaltung zur Auswahl stehen, sondern die Schwerpunkte Print und Screen. Gemäss aktuellem Entwurf stehen ab dem Jahr 2014 verstärkt die Konzeption und Gestaltung im Fokus. Dies obschon heute drei Viertel der Lernenden in der Produktion und damit nur am Rande in der Kreation tätig sind. Ob damit die richtigen Leute für künftige Aufgaben ausgebildet werden und den angehenden Berufsleuten nicht irreführende Anreize geboten werden, scheint fraglich. Ab Seite 23 finden Sie kritische Gedanken, die es wert sind, für die definitive Bildungsverordnung berücksichtigt zu werden. Bereits heute zeigt sich, dass Kreativagenturen neben kreativen Köpfen Polygrafen beschäftigen, die für eine technisch perfekte Umsetzung sorgen. Druckereien auf der anderen Seite tun gut daran, ausgebildete Grafiker zu engagieren, um ihr Angebotsspektrum professionell zu erweitern. Letztlich geht es darum, jungen Leuten einen Beruf mit Zukunft zu bieten, den sie einerseits kompetent ausüben können und der sie in der Zusammenarbeit mit anderen Profis unverzichtbar macht.

Romeo Hutter