romeo hutter Hat Sie die schlichte Gestaltung des Covers überrascht und die Haptik des Papiers zusätzlich neugierig gemacht? Das wabenartig geprägte Embossed Raster Paper von Canon ist – neben dem QR-Code – das verbindende Element des aktuellen Crossmedia-Covers, das im Web erneut zum Tragen kommt, beziehungsweise zum Träger wird.

Entstanden ist das aktuelle Cover anlässlich des ersten Canon Graphic Arts Award, der mit den Teilnehmerinnen des zweijährigen, berufsbegleitenden Vorbereitungskurses auf die Berufsprüfung «Typografische Gestalter/in» an der Schule für Gestaltung Bern und Biel (SfGBB) durchgeführt wurde. «Ohne Print kein Web – Ohne Web kein Print», nicht mehr und nicht weniger war Thema der crossmedialen Arbeit, welche Mitte August in Form eines Agenturbriefings von Canon und Publisher den Studentinnen in Auftrag gegeben wurde. In Einzelarbeiten entwickelten die Typogestalterinnen Konzeptidee und setzten diese schliesslich um. Zur Aufgabe gehörte die Gestaltung des Publisher-Covers, die Verknüpfung mit digitalen Medien sowie die Gestaltung ebendieser. Begleitet wurde das Projekt von der Grafikerin, Juliane Wolski. Gewonnen hat den Wettbewerb Karin Minger, die Mitte Oktober die überzeugendste Arbeit aus 15 eingereichten präsentieren konnte.

Kontrast setzen

Karin Minger ist diplomierte Bühnentänzerin und Choreografin, ihre Leidenschaft gilt dem Tanzen und der Kunst. Um ihrer Leidenschaft finanziell unabhängig nachgehen zu können, arbeitet sie auch für die Kiefer Hablitzel Stiftung in der Kunst- und Musikförderung. Schon davor war sie für die Gestaltung von Drucksachen wie Flyer, Plakate und andere Publikationen zuständig. Dafür brachte sie zwar viel künstlerisches Flair mit, hatte als Quereinsteigerin anfänglich jedoch «keine Ahnung» von den Werkzeugen und Gesetzmässigkeiten der Gestaltung. Daher entschied sie sich für die Weiterbildung zur Typogestalterin an der SfGBB, die sie 2014 begonnen hat.

Das Cover-Projekt hat sie auf Anhieb begeistert. «Dass wir die Möglichkeit erhalten haben, etwas Reales umzusetzen, hat mich – und wohl auch den Rest meiner Klasse – enorm motiviert. Im Schulalltag ist das üblicherweise ja nicht vorgesehen», sagt Karin Minger. Gleich nach dem Briefing fingen die Gedanken an zu kreisen. Es galt, die komplexe Aufgabenstellung zu erfassen, Ideen zu bündeln und Machbares von Unrealistischem zu trennen. Nach einem Kioskbesuch war für Minger klar, dass sie den überladenen, nach Käufern schreienden Zeitschriften-Covers einen Kontrast entgegenhalten und ein entsprechend reduziertes Publisher-Cover kreieren will. Für die Präsentation ihrer Arbeit hat Karin Minger ein Video erstellt, das ihre Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt.

Die Gestaltung des Covers war dann gemäss Minger recht schnell umgesetzt. Das Zusammenspiel aus Haptik des Papiers und viel Weissraum soll den Leser neugierig machen und den Blick auf den ornamental eingesetzten QR-Code lenken, der die Verbindung ins Web schafft.

Papier am Anfang – und am Ende

Neben dem Thema war das Papier bzw. eine Auswahl von vier Kreativpapieren von Canon eine der wenigen Vorgaben: Vergé Narrow Nature, ein mit feinen Linien geprägtes, an Bütenpapier erinnerndes Papier, Luxury Coloured Paper Pearl White, ein Papier mit irisierender Permut-Anmutung, Fine Art Paper Nature, ein gehämmertes Papier mit relativ starker Strukturierung und Embossed Raster Paper mit einer Grammatur von 240 g/m2 standen zur Auswahl. Letzteres hatte es Karin Minger von Beginn weg angetan. «Beim Anfassen des Papiers war für mich sofort klar, da soll Kunst drauf», ergänzt Karin Minger ihren intuitiven Entscheid. Damit konnte der Wettbewerb mit ihrer Leidenschaft für das Musische kombiniert werden. «Kunst und (Graphic) Arts Award ist ausserdem eine Wortspielerei, die mein Konzept zusätzlich unterstütz», fügt Minger hinzu.

Die Auseinandersetzung mit Print und Web, aber eben auch Web und Print liessen das Konzept immer schärfere Konturen annehmen. Das auf einer Canon imagePRESS C800 gedruckte Cover selbst ist nicht nur Hingucker, Neugierigmacher und Verbindungsglied ins Web, sondern das eingesetzte Papier findet im Web erneut Einzug und schliesst die künstlerische Kampagne mit darauf reproduzierten Kunstdrucken ab.

Die über den QR-Code oder über graphicartsaward.publisher.ch aufzurufende Landingpage, die als Onepage gestaltet ist, zeigt eine digitale Fotoausstellung von vier Kunstschaffenden. Sie ist optimiert für Smartphone und Tablet, womit der QR-Code auch gleich gescannt werden kann. Neben den Bildern selbst finden sich dort Kurzporträts der Künstlerinnen und Künstler und die Möglichkeit, an einem Wettbewerb teilzunehmen. Verlost werden für jedes der vier Sujets drei Drucke, die wiederum auf das Embossed Raster Paper gedruckt werden. Mit etwas Vorstellungsvermögen ist es dem Betrachter somit möglich, zu erahnen, was er mit etwas Glück bald in Händen hält. Der Wettbewerb läuft bis Ende Januar 2016.

Engagement auf allen Seiten

Das crossmediale Konzept mit dem Papier als Ausgangs- und Endpunkt, aber auch die reduzierte, in ihrer Einfachheit bestechende Gestaltung des Publisher-Covers haben die Jury überzeugt. Jurymitglieder waren Roger Spindler, Leiter Höhere Berufs- und Weiterbildung an der Schule für Gestaltung Bern und Biel, Siegfried Alder, Senior Market Business Developer Professional Print bei Canon (Schweiz) AG, Marie-Françoise Ruesch, Head of Corporate & Marketing Communications bei Canon (Schweiz) AG sowie Martin Spaar, Herausgeber des Publisher.

Für die Bewertung der Arbeiten wurden verschiedene Kriterien herangezogen. Am stärksten gewichtet wurde das Konzept und damit verbunden die zugrunde liegende Idee und die Originalität. Jeweils gleichermassen gewichtet wurden ausserdem die kreative sowie die crossmediale Umsetzung des Themas, die plakative Wirkung und die Qualität der Ausführung. Darüber hinaus konnten die Teilnehmerinnen auch mit der Präsentation punkten. Die Entscheidung zugunsten Karin Mingers Arbeit fiel eindeutig und nur wenig fehlte ihr zum Punktemaximum.

Neben der Veröffentlichung ihrer Arbeit auf dem Publisher-Cover und im Web winkt der Gewinnerin eine digitale Spiegelreflexkamera Canon EOS 750D mit Objektiv. Aber auch in den Arbeiten der anderen Teilnehmerinnen steckt viel Engagement und gestalterisches Flair. Zu erwähnen sind die Arbeiten der Zweitplatzierten Isabel Heller und der Drittplatzierten Cécile Portmann. Beide konnten an der Vernissage zur Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten, die bei Erscheinen dieser Ausgabe an der Schule stattfand, einen Pixma-iP8750-Tintenstrahldrucker in Empfang nehmen.

Canon engagiert sich mit dem nationalen Graphic Arts Award für die Aus- und Weiterbildung in der grafischen Industrie. «Wir wollen Berufseinsteigern und Fachleuten der Publishing-Branche die Möglichkeit geben, ihr Wissen und ihre Kreativität einem grösseren Publikum vorzustellen», erklärt Siegfried Alder, der den Wettbewerb ins Leben gerufen hat. Der Award ist damit ein Commitment zur Unterstützung der Aus- und Weiterbildung künftiger Publishing-Profis.Der Canon Graphic Arts Award soll künftig jedes Jahr in Zusammenarbeit mit einer anderen Schweizer Schule für Gestaltung durchgeführt werden. Der Publisher ist Partner und stellt das Cover als Plattform zur Verfügung.

Die 15 für den ersten Canon Graphic Arts Award eingereichten Arbeiten können anlässlich der Wettbewerbsausstellung noch bis zum 29. Januar 2016 im Berner Foyer der Schule für Gestaltung Bern und Biel betrachtet werden.

graphicartsaward.publisher.ch

www.canon.ch/graphicartsaward