Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Die psychologischen Mechanismen, wie Werbung wirkt, sind hinlänglich bekannt. Jeder hat zwar andere Präferenzen bezüglich Inhalt und Design und darüber hinaus hat auch jeder eigene Interessen und Bedürfnisse. Trotzdem, wenn Neugier geweckt wird, ist das Hauptziel erreicht: erfolgreich wirkende Werbung. Es soll ja eigentlich nicht sein, dass Werbung unbeachtet im Äther verpufft, beiseite gelegt und schliesslich vernichtet wird.

Die Erwartung an Werbung verhält sich sehr ähnlich wie diejenige an einen Stellenbewerber. Wenn keine Neugier geweckt wird, muss die Qualifikation oder eben das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung ausgesprochen gut, ja schon fast unverzichtbar sein. «Same same» ist dann schlicht nicht gut genug. Wenn Werbung – egal, ob in Print, auf dem Tablet, online oder im TV – positiv wirkt und damit Neugier hervorruft, sorgt das dafür, dass nicht weggezappt, -geklickt, -geblättert wird. Das würde dann vielleicht wiederum den einen oder die andere dazu verleiten, den Werbung-nein-danke-Aufkleber am Briefkasten zu entfernen. Und es gibt durchaus gute Werbung. Gäbe es noch mehr, würde wohl die ganze Publishing-Branche davon profitieren.

Werbung beginnt bereits mit dem Erscheinungsbild einer Firma. Logo und Hausschrift werden in der Corporate Communication immer wichtiger. Wir haben uns auf Spurensuche begeben und zeigen ab Seite 56, was die Firmenoptik ausmacht und was es zu beachten gilt.

Neugier kann verschiedentlich geweckt werden. Ein Patentrezept existiert nicht. Es gilt mitunter auch Neues auszuprobieren – oder nicht Alltägliches. Neues und Aussergewöhnliches haben gute Chancen, Emotionen und damit Neugier beim Betrachter zu wecken. Die mit der Werbung erzählte Geschichte spielt sicherlich eine wichtige Rolle, aber auch die Form trägt wesentlich zum Erfolg bei.

Weihnachtszeit ist Grusskartenzeit. Und damit auch Zeit der Imagepflege. Kaum ein Unternehmen verzichtet auf eine Karte mit den besten Wünschen für das neue Jahr und dem Dank für die gute Zusammenarbeit im vergangenen. Das soll auch so sein und zeigt die entgegengebrachte Wertschätzung. In Erinnerung bleibt leider kaum eine Karte. Dass das nicht so sein muss und wie Grussbotschaften mit edlem Effekt entstehen, zeigt der Design&Praxis-Beitrag ab Seite 60. Print jedenfalls hat da enormes Potenzial.

Übrigens beschreiten wir mit dem aktuellen Cover neue Wege der Abowerbung. Mit einem viralen Ansatz und einer crossmedialen Umsetzung hoffen wir, neue Leserinnen und Leser zu gewinnen. Die Idee ist eigentlich bestechend einfach: Freunde beschenken Freunde beschenken Freunde – mit einem Gratisabo.

Neugierig auf die neue Ausgabe? Ich wünsche allen eine anregende Lektüre.

Romeo Hutter