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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


romeo hutter Die Thuner Klein-Druckerei Frei Print beschäftigt gerade einmal sechs Mitarbeiter, bietet aber dennoch ein umfangreiches und vielseitiges Drucksachenangebot an. Das Spektrum reicht vom klassischen Offset- über den Digital- bis hin zum Grossformatdruck auf starre Substrate. In der Diversifikation und der Flexibilität seiner Mitarbeiter sieht der Geschäftsführer Reto Frei einen gewissen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

Reto Frei, der die Druckerei von seinem Vater übernommen hat, ist seit jeher technologiebegeistert und hat schon früh mit digitalen Druckverfahren produziert. Das Unternehmen setze bereits seit gefühlten 40 Jahren auf den Digitaldruck, so Frei. Wohl kaum so lange, doch als die letzte Digitaldruckmaschine ausgedient hatte, galt es, ein neues. zeitgemässes und solides System zu evaluieren. Auf der Suche nach diesem Ersatz ist Reto Frei bei der Graphax AG fündig geworden. Das Unternehmen ist Schweizer Generalimporteur der Digitaldrucksysteme von Konica Minolta.

Me too, doch besser

Seit diesem Frühling werden Short­runs oder personalisierte Drucksachen auf einer Konica Minolta bizhub PRESS C1070P produziert. Selbst Graphax sagt zu diesem System, dass es «me too» ist. Ein Digitaldrucksystem unter vielen, denn eine ansprechende Druckqualität bieten heute eigentlich alle elektrofotografischen Digitaldrucksysteme. Zwar sorgen diverse Weiterentwicklungen für ein verbessertes Druckresultat. Für Freis Entscheid für die bizhub PRESS C1070P waren diese Eigenschaften aber weniger ausschlaggebend. Er hat sich letztlich für ein Gesamtpaket bestehend aus dem erwähnten Farbdrucksystem, dem Schwarzweiss-System bizhub PRESS 1052 und dem Print Production Server (PPS) entschieden. Möglicherweise war letzterer das für den Entscheid ausschlaggebende Element. Der Farb- und Produktionsserver lässt sich nämlich in beliebige Druckumgebungen integrieren und für die Steuerung von fast allen denkbaren Drucksystemen einsetzen. Dies sorgt – nicht nur in kleinen Druckereien – für einen einfachen und sicheren Workflow.

Mehr als ein Farbserver

Der Controller der Digitaldruckmaschine hat in der Zusammenarbeit mit dem Print Production Server nur noch die Funktion als Rastermaschine. Die übrige Steuerung wird vom Print Production Server übernommen. Bei Inkjet-Drucksystemen ist sogar eine direkte Ansteuerung möglich, da die Rasterung über den Server erfolgt. Der Print Production Server ist eine Entwicklung der Konica Minolta Sensing und ist für das Management des kompletten Druckworkflows bis hin zum Finishing zuständig. Er ist damit weit mehr als «nur» ein Colorserver. Neben der Kalibrierung und Profilierung übernimmt der Server das gesamte Farbmanagement, optimiert die Farbdichte oder reduziert den Gesamtfarbauftrag.

Der PPS ist auch ein Tool zur Qualitätskontrolle. So lassen sich darüber beispielsweise fogra-zertifizierte Proofs ausgeben und auch der standardisierte Druck gemäss PSD oder PSO ist möglich.

Auch die Rekalibrierung der verbundenen Systeme wird über den PPS gewährleistet. Die vierdimensionale Korrektur sorgt im Gegensatz zur üblichen Kalibrierung für die Grauwiedergabe. Zur Messung der Druckbedingungen kommt ein Spektralphotometer von Konica Minolta zum Einsatz, das lediglich acht Farbstreifen scannen muss. Diese geringe Anzahl ermöglicht eine sehr schnelle Messung, wodurch die Maschine entsprechend schnell wieder im Einsatz ist. Diese Funktionen stehen für alle an den PPS angehängten Ausgabesysteme zur Verfügung. Sie sorgen daher nicht nur beim Druck auf Konica-Minolta-Systemen für Stabilität und Farbverbindlichkeit, sondern bei jedem Druckauftrag, der über den Print Production Server gesteuert wird.

Der PPS wurde erstmals an der diesjährigen Ipex präsentiert; mit Erscheinen dieses Heftes sollte die finale Version verfügbar sein. Als Early Adopter setzt Frei Print den PPS bereits seit April ein, sowohl beim Druck auf der bizhub PRESS C1070P wie auch auf dem Flachbett-Grossformatdrucksystem von SwissQprint.

Gestaltung schafft Kontrast

Mit der Gestaltung des Covers wurde Binkert Partner AG betraut. Die Agentur für Corporate Design und Werbung zeichnete sich bereits vor drei Jahren für ein Publisher-Cover verantwortlich.

Peter und Rahel Binkert sowie Andrea Heimgartner haben mit dem Typo-Cover bewusst einen Kontrast zur inhaltlichen Thematik des Cover-Projekts geschaffen. Mit der Kombination verschiedener Types beginnt das Cover zu leben. Es werden Fonts verschiedener Schriftfamilien verwendet, dennerst durch die Vielfalt entsteht die Einheit. Darunter mischen sich Lettern des Publisher-Logos. Auch hier schafft Kontrast Ästhetik: Die weissen Buchstaben fügen sich harmonisch in die Komposition ein, schliessen Lücken und lassen gleichzeitig Raum entstehen.

Dabei ist die Gestaltung mit Buchstaben gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Allein für die stimmige Anordnung der Typen waren über sechs Stunden nötig. «Wir arbeiten gerne mit Typografie als Gestaltungselement. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Kraft ein einziger Buchstabe oder wie in diesem Fall die typografische Komposition ausstrahlen kann», fügt Peter Binkert an.

Während der Gestaltung regte Graphax an, im Hintergrund ein rosarotes Büttenpapier zu simulieren. Dieses hochwertige Kunst-Papier soll die Tonalität des Designs unterstreichen und dem Schnelllebigen entgegenstehen. Eine visuelle Spielerei, die zum Verweilen auf dem Cover einlädt.

«Ein normaler Druckauftrag»

Die Druckdaten wurden dann bei Frei Print über den Print Production Server aufbereitet und an die bizhub PRESS weitergegeben. Das von Papyrus gesponserte Papier Pro-Design mit einer Grammatur von 250 g/m2 ist bei Frei Print ein Standard-Papier, das relativ häufig eingesetzt wird. Für gleiche, wiederkehrende Druckaufträge lassen sich über den PPS so genannte Hotfolder einrichten. Diese enthalten sämtliche für den Druck relevanten Information wie Papier, System etc. So erstaunt die Aussage von Reto Frei nicht weiter, wonach dieser Auftrag abgesehen von der Auflage ein ganz normaler gewesen sei: Auftrag auf den Hotfolder gezogen und drei Arbeitstage später war die Gesamtauflage ohne Zwischenfälle gedruckt.

Einer für alles

Die Kombination aus Print Production Server und bizhub PRESS ist eine Gesamtlösung bestehend aus Software und Hardware, die softwareseitig auf weiter Drucksysteme ausgeweitet werden kann. Für Reto Frei war diese Erweiterbarkeit eines der Hauptargumente für die Investition. Geplant ist so auch, bald ein Proof-System und über einen PDF-Workflow auch die Vierfarben-Offsetmaschine über den PPS anzusteuern.

Im hart umkämpften Markt der Druckdienstleistungen, wo die Preise nach wie vor im Sinkflug sind, sind vor allem auch kleine Druckereien wie die Frei Print AG gefordert. Ein kleiner, dafür aber vielseitiger Maschinenpark, der von einem einzigen zentralen, aber geräteunabhängigen Produktionsserver gesteuert werden kann, vereinfacht, beschleunigt und optimiert den gesamten Workflow und schafft Kapazität für wichtigere Tätigkeiten: das Entwickeln neuer Geschäftsfelder, das Gewinnen neuer Kunden und nicht zuletzt die Pflege bestehender Beziehungen.

Print Production Server

Der Print Production Server (PPS) von Konica Minolta ist ein intelligenter Print- und Color-Server, der bei Druckdienstleistern mit unterschiedlichen Drucksystemen als zentrales Steuerungssystem eingesetzt werden kann. Dadurch wird unter anderem die Farbkonstanz auf allen in die Produktionsumgebung eingebundenen Systeme gewährleistet.

Es werden sämtliche Steuerbefehle wie Duplex, Anpassungen und Finisher-Optionen vollautomatisch mitgeschickt, wodurch der Druckprozess einfach, komfortabel und sicher wird. Der PPS ist in der Lage, alle Systeme farblich identisch abzustimmen – unabhängig vom Druck­system und vom Hersteller.

Der PPS optimiert die Druckdaten für das zum Einsatz kommende Drucksystem und die jeweils verwendete Papiersorte, um die Farben möglichst nahe am Original reproduzieren zu können sowie farbverbindlich und dem jeweiligen Druckstandard entsprechend zu drucken.

Die PPS-Lösung beinhaltet ein scannendes FD-Spektralphotometer von Konica Minolta, mit welchem für die Kalibration des Drucksystems und zur Erstellung der jeweiligen Profile für Papier und Farbe ein Chart mit lediglich acht Farbstreifen ausgemessen wird.

Durch die Funktion «Machine Matching» können mehrere Drucksysteme aufeinander abgestimmt werden. Auch Sonderfarben werden mittels ICC-Profilen in den verfügbaren CMYK-Farbraum konvertiert. Der PPS lässt sich jederzeit auch für PDF-basierende Workflows und zur direkten Ansteuerung von Inkjet-Systemen einsetzen.

www.graphax.ch

Konica Minolta bizhub PRESS 1070

Um im Farbdigitaldruck erfolgreich zu sein, gilt es, Standards zu erfüllen, Farbkonsistenz zu gewährleisten und eine hohe Bildqualität zu liefern. Die bizhub PRESS C1070 von Konica Minolta in kompakter Bauweise bietet eine Druckleistung von bis zu 1976 SRA3-Seiten pro Stunde. In Kombination mit einer hohen Medienflexibilität und dem modularen Aufbau positioniert sich das System als konkurrenzfähige Lösung im umkämpften Digitaldruckmarkt.

  • Bildschärfe und Präzision mit 1200 × 1200 dpi × 8 bit.
  • Weiterentwickelter Simitri HD-E-Polymerisationstoner.
  • Farb-Prozess-Technologie S.E.A.D. IV Imaging, FM Screening, Stabilitäts-Monitoring und Farbdichte-Kontrolle für hohe Farbkonsistenz.
  • Grammaturen bis 300 g/m2 auch im doppelseitigen Druck.
  • Ermöglicht die Verarbeitung dünner Papiere (62 g/m2)dank luftunterstütztem Papiertransport (Vakuumpapiereinzug).
  • Schwingregistrierungsmechanismus für perfekten Duplex-Druck.
  • Papiereingangskapazität bis zu 7500 Bogen.
  • Flexible Wahl der Druck-Controller: EFI, CREO, Konica Minolta.
  • Umfangreiche Finishing-Optionen wie beispielsweise Broschürenerstellung, Auto-Ringbinder, Klebebindung oder Multi-Lochung (GBC).

www.graphax.ch

Frei Print AG

Seit mehr als 50 Jahren produziert die Frei Print AG im Thuner Strättligen-Quartier Printprodukte. Durch kontinuierliche Investitionen in die jeweils modernsten Technologien hat sich das Unternehmen von der reinen Offsetdruckerei zum vielseitigen Druckanbieter weiterentwickelt. Nebst den herkömmlichen Offset- und Digitaldruckaufträgen verarbeitet Frei Print heute verschiedensten Materialien und kann neben Standardaufträgen auch individuelle und personalisierte Druckprodukte herstellen.

Das Wohlergehen von Mensch und Umwelt liegt dem Unternehmen am Herzen. Deshalb werden natürliche Ressourcen geschont. Seit 2008 wird Aare­strom von der Energie Thun AG bezogen. Der zertifizierte Ökostrom stammt ebenfalls aus Thun. Im Offsetdruck wird ausschliesslich eine chemiefreier Plattenbelichtung eingesetzt und FSC-zertifiziertes Papier bedruckt.

Ende September haben die Frei Print AG und die Bubenberg Druck- und Verlags-AG beschlossen, künftig zusammen am Markt aufzutreten. Durch die enge Zusammenarbeit kann ein viel grösseres Leistungsspektrum angeboten werden.

www.freiprint.ch

Papiersponsoring: Pro-Design von Papyrus

Das Papier Pro-Design von Papyrus bietet Druckern, Grafikern, Agenturen und Anbietern von digitalen Druckdienstleistungen hohe Qualität mit jeder Faser. Pro-Desing sorgt mit seiner hohen Weisse für ein Druckbild mit scharfen Kontrasten und lebendigen Farben. Das Papier weist eine satinierte, extraglatte Oberfläche auf. Es eignet sich für die Verwendung in digitalen Drucksystemen sowie für die Weiterverarbeitung. Pro Design ist ausserdem FSC-zertifiziert und mit der EU-Umweltblume (EU Ecolabel) ausgezeichnet.

www.papyrus.com

Produktionspartner

Bei der Produktion des Covers dieser Ausgabe des PUBLISHER unterstützten uns folgende Partner, bei denen wir uns herzlich bedanken:

Binkert Partner AGGestaltung des Covers: Peter Binkert, Rahel Binkert, Andrea Heimgartnerwww.binkertpartner.ch

Frei Print AGDruck des Covers: Reto Freiwww.freiprint.ch

Graphax AGProjektkoordination Cover:Marco Pieper, Benjamin Gschwindwww.graphax.ch

Jordi AG – das MedienhausDruck Heftinhalt und Ausrüsten der Zeitschriften.Projektleitung: Jürgen Schluchterwww.jordibelp.ch

Konica Minolta SensingIntegration des Print Production Servers bei Frei Print AGProjektleitung: Claas Bickeböllerwww.konicaminolta.eu