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Technische Mankos verstecken

Was tun, wenn ein Foto einen einmaligen, nicht reproduzierbaren Moment festhält, technisch aber nicht zu überzeugen vermag – weil es verwackelt, unscharf oder schlecht belichtet ist?

(msc) Es gibt eine Reihe von Methoden, um fotografische Mankos in der Bearbeitung zu kaschieren.

  • Ein grobes Korn verdeckt Unschärfen und Verwackelungen und lässt Bildrauschen bei hohen ISO-Werten wirkungsvoll verschwinden. Am einfachsten lässt sich analoges Filmkorn in Photoshop Lightroom simulieren: Im Entwicklungsmodul finden sich in der Palette Effekte bei Körnung Regler für die Stärke, Grösse und Regelmässigkeit des Korns. Für Photoshop gibt es eine Reihe von entsprechenden Plug-ins: TrueGrain von Grubba Software, Silver Efex Pro und Color Efex Pro von Nik, Exposure von Alienskin oder das DxO FilmPack.
  • Künstlerische Effekte wie das Farbraster (unter Filter > Vergröberungsfilter) oder Halbtonraster (via Bild > Modus > Bitmap bei Methode) bringen auch grobe Unschärfen oder Verwackelungen zum Verschwinden.
  • Ein Foto lässt sich mit diversen Aktionen (zu finden im Publisher-Down­loadbereich) auf alt trimmen. Da die analoge Fotovergangenheit weniger perfekt war, verzeiht man bei einem per «Vintage»-Effekt behandelten Foto Unschärfen oder Verwackelungen – nicht nur das: Man erwartet bei einem alten Foto Imperfektionen.
  • Auch die vielen Aktionen zum Lomo- und zu «Low-Fi»-Effekten wie die chromatischen Aberrationen sind oft die Rettung. Bei dieser fotografischen Spielart gehören Mängel mit zum Konzept.
  • Und wenn Hopfen und Malz verloren ist, platziert man ein Foto in Illustrator und verwendet den Befehl Objekt > Interaktiv nachzeichnen. Dadurch wird das Foto als Vektorobjekt abgepaust. Auch ein sehr niedrig aufgelöstes Foto lässt sich als illustratives Element so oft problemlos einsetzen.