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Schriften identifizieren

Wie findet man heraus, welche Schrift ein Gestalter auf einem Plakat oder in einer Broschüre verwendet hat? Da es Hunderte kommerzieller Schriftschnitte gibt, kann die Suche aussichtslos sein, wenn man selbst nicht das geübte Auge besitzt oder auf einen Kollegen mit einem Schriften-Spürsinn zurückgreifen kann.

(msc) Es gibt für diesen Fall Hilfe von der WhatTheFont-Webanwendung. Sie hilft bei der Identifikation von Schriften. Die softwaregestützte, kostenlose Erkennung findet in drei Schritten statt:

Als erstes lädt man ein Bild der Schrift hoch. Je besser die Qualität, umso grösser ist (natürlich) die Erfolgschance. Es sollten im Beispiel höchstens 100 Zeichen enthalten sein. Es gibt auch Probleme, wenn im Beispiel Schriftschnitte gemischt sind – daher lohnt es sich, etwas Aufwand in die Aufbereitung des Beispiels zu investieren. Die Empfehlung bezüglich Format lautet: Tiff mit Graustufen, 300 dpi.

In einem zweiten Schritt versucht die Software, einzelne Schriftzeichen zu unterscheiden. Bei diesem Vorgang muss man helfen und nicht oder falsch erkannte Zeichen angeben. In einem dritten Schritt wird einem die Vermutung der Software unterbreitet.

In unserem Test wurde die Publisher-Schrift «Quai» richtig erkannt, als wir eine Beispieldatei hochgeladen haben, bei der ein Zeichen um die 80 Pixel hoch war. Bei einer Schriftgrösse von 20 Pixeln empfahl die Software die «Hedley New», die «Acorde» und die «Parisine Std»: Zwar nicht richtig, aber auch nicht komplett abwegig.

Fazit: Die WhatTheFont-Schriftidentifizierung ist ein Instrument, das sich als sehr nützlich erweisen kann. Die Empfehlungen der Software dürfen aber nicht blind übernommen werden, sondern müssen kontrolliert werden. Wenn eine Schrift nicht identifiziert wird, kann man im Forum eine Anfrage starten: new.myfonts.com/WhatTheFont/forum.

new.myfonts.com/WhatTheFont