Die schlechten und die falsch gebrauchten Fonts
(msc) Mehrere Websites haben sich dem Ziel verschrieben, die Welt von die-sem ästhetischen Fehltritt zu befreien, namentlich bancomicsans.com oder comicsanscriminal.com. Auch die Papyrus-Schrift von Chris Costello hat einen schlechten Ruf – James Cameron, der sie 2009 auf dem Filmplakat von «Avatar» verwendet hatte, musste sich öffentlich (unter prttyshttydesign.blogspot.ch) anhören, das sei «pretty shitty design» (ziemlich schlechte Gestaltung).
Nigel French tritt nun in einem ausführlichen Blog-Beitrag zur Verteidigung der in Misskredit geratenen Schriften an. Diese seien nicht per se schlecht, sondern würden einfach oft komplett falsch eingesetzt. Die «Comic Sans» ist gedacht, um in den Sprechblasen von Zeichengeschichten verwendet zu werden. Natürlich muss es seltsam anmuten, wenn der Papst diese Schrift für sein privates Fotoalbum einsetzt und wenn das Cern sie braucht, um Schaubilder zum Higgs-Boson-Teilchen zu beschriften. Beide Beispiele sind real und zeigen laut Nigel French weniger die Minderwertigkeit dieses Fonts als vielmehr die konterkarierende Wirkung, die eine falsch eingesetzte Schrift haben kann.
Nigel French beschäftigt sich auch mit der «Impact», die er zu den wirklich schlechten Fonts zählt, sowie der «Arial», der «Brush Script», der «Souvenir» und der «Hobo». Ein Beitrag, der zur Reflexion über Schriften anregt und bei dem am Ende Vincent Connare zitiert wird. Das ist der Vater der «Comic Sans» der über seine Kreation gesagt haben soll: «Wenn du sie liebst, verstehst du nicht viel von Typografie. Und wenn du sie hasst, dann vestehst du ebenfalls nicht viel von Typografie, und solltest dir ein anderes Hobby suchen.» www.creativepro.com/article/bad-fonts