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Die Typografie der fiktiven Zukunft

Das Blog Typeset In The Future von Dave Addey beschäftigt sich mit der Frage, wie in Science-Fiction-Filmen die Typografie der (fiktiven) Zukunft in Erscheinung tritt.
typesetinthefuture.com

(msc)  Addey will aufzeigen, wie Schriftzüge bei Einblendungen, aber auch in den Szenen selbst – als Leuchtreklamen, Beschriftungen von Raumschiff-Instrumenten oder futuristischen Publikationen – in den Filmen und Serien mithelfen, ein Gefühl von Zukunft zu erzeugen.

Das ist eine einleuchtende Idee: Typografie ist Ausdruck des Zeitgeistes. In den 1970ern gab es die runden, geschwungenen «Hippie-Schriften» wie die «Fuzz Guitar» oder die «Quasar». In den 1980ern wurde es etwas nüchterner, aber die «Avant Garde» brauchte man trotzdem – heute ein absolutes No-Go –, und in den 1990ern näherten wir uns mit der «Myriad» dem Schriftgebrauch an, der noch heute als zeitgemäss gelten darf.

Der Schriftgebrauch in den Filmen und Serien ist eine Extrapolation der gerade aktuellen Geschmacks in die Zukunft. Genauso, wie das Set-Design, die Kostüme, Frisuren und Möbelstücke. Nur, dass sich der Schriftgebrauch etwas leichter fassen lässt, als das ganze Production-Design.

Addey, der gemäss der Online-Newsplattform Gizmodo hauptberuflich für Apple arbeitet, praktiziert in seinem Blog (englisch) zwei Herangehensweisen. Zum einen beleuchtet er die Typografie von einzelnen Filmen, beispielsweise «2001: A Space Odyssey» oder «Alien». Andererseits analysiert er, wie die besonders Sci-Fi-geeigneten Fonts eingesetzt werden. Ein heisser Kandidat, dem man immer wieder begegnet, ist die «Eurostile».