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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tipps & Tricks

  • Photoshop: Dynamisch invertierten Text erstellen
  • Photoshop: Die Kürzung von Dateinamen vermeiden
  • Photoshop: Bilder beim Öffnen per Script präparieren
  • Illustrator: Texte automatisch stapeln lassen
  • InDesign: Einfache Broschüren selbst produzieren
  • InDesign: Einen Farbeintrag deselektieren
  • InDesign: Der Dreh zum Drehen von Rahmen und Text
  • InDesign: Ebenen beim Einfügen erhalten
Photoshop

Dynamisch invertierten Text erstellen

(msc) Deke McClelland stellt in Ausgabe 55 seines Videopodcasts (deke.com) eine interessante Möglichkeit vor, wie man in Photoshop Text formatiert, sodass die Schrift immer den maximalen Kontrast gegenüber dem Hintergrund zeigt. Ist der Hintergrund weiss, dann ist die Schrift schwarz – und umgekehrt. Da der Effekt dynamisch arbeitet, aktualisiert sich das Schriftformat, wenn man den Hintergrund austauscht oder den Text verschiebt.

Dazu färben wir den Text weiss und setzen den Überblendungsmodus (die Füllmethode) auf Differenz.

Dieser Modus zeigt in der Schrift nun das Negativ des dahinterliegenden Bildes – aber das ist bei einem detailreichen Bild sehr unruhig, nicht gut lesbar und auch nicht hübsch. Darum soll die Schrift komplett entsättigt und der Kontrast des Effekts maximiert werden – sodass die Schriftfarbe abhängig vom Hintergrund entweder nach weiss oder nach schwarz kippt.

Dazu klicken wir auf Ebene > Neue Einstellungsebene > Dynamik, nennen die Ebene beispielsweise «Entsättigung» und schalten im Dialog Neue Ebene die Option Schnittmaske aus vorheriger Ebene erstellen ein. In der Korrekturen-Palette ziehen wir nun die Sättigung ganz nach links auf –100.

Das scheint erst einmal keine Wirkung zu zeitigen. Das liegt daran, dass Photoshop den weissen Text ohne Rücksicht auf das Hintergrundbild entsättigt. Das lässt sich jedoch ändern, indem wir in der Ebenenpalette auf die Textebene doppelklicken und in der Rubrik Fülloptionen die Option Beschnittene Ebene als Gruppe füllen abschalten. Das führt dazu, dass Photo­shop den Überblendmodus bei der Schnittmaske ignoriert.

Für die Maximierung des Kontrasts kommt wiederum eine Einstellungsebene zum Zug: Wir markieren die Ebene «Entsättigung» und klicken auf Ebene > Neue Ebene > Tonwertkorrektur (alternativ kann man auch Tontrennung verwenden). Wir arbeiten wiederum mit der Option Schnittmaske aus vorheriger Ebene erstellen. Nun ziehen wir den Weiss- und den Schwarzpunkt in die Mitte, bis der Effekt zum Bild passt.

Photoshop

Die Kürzung von Dateinamen vermeiden

(msc) Wenn man Bilder mit dem Befehl Für Web speichern (eventuell Für Web und Geräte speichern) exportiert, dann wird der Dateiname aus Kompatibilitätsgründen zu älteren Betriebssystemen auf 31 Zeichen beschränkt.

Um diese mitunter lästige Beschränkung aufzuheben, klickt man im Dialog auf das in der rechten oberen Ecke zu findende Menü-Symbol, wählt den Menüpunkt Ausgabeeinstellungen be-arbeiten und wechselt im Auswahlmenü darunter zu Dateien speichern. Im Abschnitt Dateinamenkompatibilität schaltet man nun die Option Mac OS 9 und allenfalls auch Unix ab.

An dieser Stelle gibt man auch das Standard-Muster für die Benennung der Dateien vor und kann zum Beispiel seine Dateien mit dem aktuellen Datum benennen lassen.

Photoshop

Bilder beim Öffnen per Script präparieren

(msc) Im Skriptereignis-Manager von Photoshop hinterlegt man Scripts, die beim Öffnen automatisch ausgeführt werden. Eine populäre Einsatzmöglichkeit ist das Umwandeln der gesperrten Hintergrundebene in eine normale Ebene, die viele Photoshop-Anwender nach dem Laden eines Bildes vornehmen.

Starten Sie über Datei > Skripten den Skriptereignis-Manager. Schalten Sie die Option Ereignis zum Ausführen von Scripten/Aktionen aktivieren ein. Bei Photoshop-Ereignis geben Sie Dokument öffnen, und als Script Als Ebene öffnen an und klicken auf Hinzufügen. Sie können auch beim Drucken, Schliessen, Exportieren, Speichern oder beim Start von Photoshop Scripts oder Aktionen ausführen lassen.

Illustrator

Texte automatisch stapeln lassen

(msc) Illustrator stellt eine Reihe von Funktionen für asiatische Schriftsysteme zur Verfügung, um die man sich hierzulande nicht kümmern muss.

Deke McClelland stellt in seinem Podcast nun eine Möglichkeit vor, wie man die Warichu-Option bei lateinischen Schriften zweckentfremden kann. Das ist eine traditionelle Darstellung in der japanischen Typografie, bei der Kommentare in kleinerer Schrift und auf zwei Zeilen verteilt, in den Text eingefügt wird. Hierzulande würde man für solche Einschübe Klammern oder Fussnoten nutzen.

Bei uns kennt man die doppelstöckigen Textelemente von Filmplakaten, wo die dem Namen vorangestellte Funktionsbezeichnung auf zwei Zeilen verteilt erscheint. Die Warichu-Option eignet sich entsprechend für Layouts, die sich an die Gestaltung von Filmplakaten anlehnen. Da sie sehr platzsparend ist, kann man sie auch für Legenden in einer Infografik oder in Tabellen einsetzen.

Damit die Option zur Verfügung steht, muss man in den Illustrator-Voreinstellungen bei Schrift die Option Asiatische Optionen einblenden aktivieren. Nun erscheint im Palettenmenü von Illustrators Zeichen-Palette die Option Warichu. Sie stellt markierten Text automatisch auf zwei Zeilen dar.

Nun ist der doppelstöckige Text unter Umständen nicht bündig mit der Versalhöhe des normalen Texts. Das korrigiert man über die Option Warichu-Einstellungen, die ebenfalls im Flyout-Menü der Zeichen-Palette zu suchen ist. Mit welchen Einstellungen man operiert, hängt von der Schrift und der Schriftgrösse ab. Für Experimente legt man am besten ein Zeichenformat fest.

In den Warichu-Einstellungen kann man nicht nur die Grösse gegenüber dem normalen Text steuern, sondern auch den Zeilenabstand, den man auch negativ setzen kann, falls der doppelstöckige Text über den normalen Text hinausragt. Wenn man mit den Anpassungen bei Zeilenabstand nicht zum Ziel kommt, eignet sich der Grundlinienversatz für das Feintuning. Bei der Ausrichtung kann man den doppelstöckigen Text wie im Beispiel auch rechtsbündig anordnen.

InDesign

Einfache Broschüren selbst produzieren

(msc) InDesign stellt seit neueren Versionen im Menü Datei den Befehl Broschüre drucken zur Verfügung. Er stellt eine leistungsfähige Möglichkeit zum Ausschiessen zur Verfügung. Die Ausgabe wird so angepasst, dass die Druckseiten zu einer Broschüre zusammengetragen, gefalzt und mit Rückenheftung oder Klebebindung versehen werden können. InDesign verkleinert die Seiten entsprechend, dass zwei Seiten auf einem Blatt Platz finden und passt die Reihenfolge der Seiten auf dem Druckbogen an: Auf dem ersten Blatt Papier kommt links die erste Seite der Publikation zu liegen, rechts die letzte Seite. Auf der Rückseite dann die zweite und zweitletzte Seite – und so weiter.

InDesign

Einen Farbeintrag deselektieren

(msc) Der Clou bei Zeichenformaten ist, dass man nur die Attribute festlegt, die abweichend zum Standardformat festgelegt werden sollen – alle anderen Eigenschaften bleiben undefiniert, da sie durch das Absatzformat bestimmt werden sollen.

Beim Festlegen eines Zeichenformats scheint es nun nicht möglich zu sein, eine einmal gewählte Farbe wieder abzuwählen. Man muss, so scheint es, das Format löschen und neu ohne die Farbzuweisung erstellen.

Es geht aber doch: Wenn man bei gedrückter Ctrl- bzw. Cmd-Taste noch einmal auf die ausgewählte Farbe klickt, wird sie dadurch deselektiert.

InDesign

Der Dreh zum Drehen von Rahmen und Text

(msc) Dreht man in InDesign einen Rahmen mit Text, dann werden beide Elemente synchron gedreht. Doch was könnte man tun, wenn man nur den Rahmen, nicht aber den Text drehen möchte?

Der einfachste Weg ist, den Rahmen mit dem Direktauswahl-Werzeug zu markieren. Achten sie darauf, dass alle Anfasserpunkte des Rahmens markiert sind. Das bewerkstelligen Sie am einfachsten, indem Sie bei gedrückter Alt-Taste auf den Rahmen klicken. Wenn der Rahmen nun gedreht wird, bleibt der Text stehen.

InDesign

Ebenen beim Einfügen erhalten

(msc) In der Ebenenpalette von InDesign steht über das Flyout-Menü die Option Ebenen beim Einfügen erhalten bereit. Sie tut genau das, was man von ihr vermutet: Ist sie aktiviert, wird ein Objekt auf der gleichen Ebene abgelegt von dem es kopiert bzw. ausgeschnitten wurde. Sollte die Ebene nicht vorhanden sein, wird sie beim Einfügen automatisch erzeugt.

Ist die Option deaktiviert, legt In­Design das Objekt auf der gerade ausgewählten Ebene ab.