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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tricks im Web

  • Weil der Vollautomatik-Modus nicht alles ist
  • Das Schweizer Blog zur Foto-Szene
  • Die schlechten und die falsch gebrauchten Fonts
  • Ein alter Hase mit frischen Gestaltungstipps
  • Online Ambigramme kreieren
  • QR-Codes im Vektorformat erzeugen
  • Bemerkenswertes Design
App Camera+

Weil der Vollautomatik-Modus nicht alles ist

(msc) Die App Camera+ gehört zu den populärsten Foto-Apps für Apples iOS-Betriebssystem. Sie hat als erstes die Möglichkeit eingeführt, über die Lautstärketaste an der linken Geräteseite auszulösen. Apple hat Camera+ deswegen aus dem Store geworfen, um dann bei Version 5 seines iOS-Betriebssystems das Auslösen über die «Lauter»-Taste selbst in die Standard-Kamera-App zu integrieren.

Camera+ hat gegenüber der normalen Kamera-App den Vorteil, dass sich Fokus und Belichtung getrennt einstellen lassen. Der Punkt im Bild, auf den die Kamera scharfstellt, wird durch ein rotes Rechteck bezeichnet. Dieses zeigt in der rechten oberen Ecke ein Plus-Symbol. Tippt man darauf, erscheint ein zweites Rechteck, das die Belichtungszeit regelt, und das nun unabhängig vom Autofokuspunkt platziert werden kann.

Über das Zahnrad-Symbol neben dem Auslöser gibt es nebst Normal drei weitere Aufnahmemodi. Mit Stabilisator löst die Kamera erst dann aus, wenn das iPhone ganz ruhig gehalten wird. Via Timer löst man die Kamera zeitverzögert aus und mit Burst löst die Kamera kontinuierlich aus, solange man den Auslöser gedrückt hält.

In den Einstellungen blendet man einen künstlichen Horizont und ein Raster ein und mit der Option Live-Belichtung zeigt das iPhone den ISO-Wert, die Brennweite, die Blende und die Belichtungszeit im Display an.

Die Fotos lassen sich in der App beschneiden, im Weissabgleich und Kontrast korrigieren und mit diversen Effektfiltern nachbehandeln.

fokussiert.com

Das Schweizer Blog zur Foto-Szene

(msc) Das Blog fokussiert.com beschäftigt sich mit Fotografie. Nebst den unverzichtbaren Kamera-, Objektiv- und Zubehörtests gibt es die Rubrik «Fotografen im Fokus», in der bekannte Vertreter ihres Fachs porträtiert wer-den. Mit die spannendste Rubrik ist die Bildkritik. Hier geben erfahrene Fotografen zu eingereichten Lesebildern ein professionelles Urteil ab.

Fokussiert.com wird vom Online-Verlag Blogwerk betrieben. Dieser wurde 2012 an die deutsche Firmengruppe Weka verkauft, wird aber weiterhin als Schweizer Unternehmen geführt.

creativepro.com

Die schlechten und die falsch gebrauchten Fonts

(msc) Die «Comic Sans» kann mit Fug und Recht als meistgehasste Schrift bezeichnet werden. Wer sie benutzt, muss Hohn und Spott gewärtigen. Mehrere Websites haben sich dem Ziel verschrieben, die Welt von die-sem ästhetischen Fehltritt zu befreien, namentlich bancomicsans.com oder comicsanscriminal.com. Auch die Papyrus-Schrift von Chris Costello hat einen schlechten Ruf – James Cameron, der sie 2009 auf dem Filmplakat von «Avatar» verwendet hatte, musste sich öffentlich (unter prttyshttydesign.blogspot.ch) anhören, das sei «pretty shitty design» (ziemlich schlechte Gestaltung).

Nigel French tritt nun in einem ausführlichen Blog-Beitrag zur Verteidigung der in Misskredit geratenen Schriften an. Diese seien nicht per se schlecht, sondern würden einfach oft komplett falsch eingesetzt. Die «Comic Sans» ist gedacht, um in den Sprechblasen von Zeichengeschichten verwendet zu werden. Natürlich muss es seltsam anmuten, wenn der Papst diese Schrift für sein privates Fotoalbum einsetzt und wenn das Cern sie braucht, um Schaubilder zum Higgs-Boson-Teilchen zu beschriften. Beide Beispiele sind real und zeigen laut Nigel French weniger die Minderwertigkeit dieses Fonts als vielmehr die konterkarierende Wirkung, die eine falsch eingesetzte Schrift haben kann.

Nigel French beschäftigt sich auch mit der «Impact», die er zu den wirklich schlechten Fonts zählt, sowie der «Arial», der «Brush Script», der «Souvenir» und der «Hobo». Ein Beitrag, der zur Reflexion über Schriften anregt und bei dem am Ende Vincent Connare zitiert wird. Das ist der Vater der «Comic Sans» der über seine Kreation gesagt haben soll: «Wenn du sie liebst, verstehst du nicht viel von Typografie. Und wenn du sie hasst, dann vestehst du ebenfalls nicht viel von Typografie, und solltest dir ein anderes Hobby suchen.» www.creativepro.com/article/bad-fonts



deke.com

Ein alter Hase mit frischen Gestaltungstipps

(msc) Deke McClelland schreibt seit mehr als 25 Jahren Computerbücher, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurden. Der selbsternannte Bild- und Grafikexperte gibt Schulungen über lynda.com (mehr dazu in Publisher 6-11 auf Seite 37) und hat Hunderte von Stunden an Video-Tutorials aufgenommen.

Einige dieser Beiträge gibt es auf www.deke.com und zwei seiner Tipps stellen wir auf der «Tipps und Tricks»-Seite in diesem Publisher vor. Ohne Zweifel: McClellands Video-Anleitungen «Deke’s Techniques» zu Photoshop gehören zu den besten, die man im Internet findet: Kompetent, vielseitig und charmant präsentiert. Einige der Inhalte sind frei zugänglich, für manche Dinge muss man eine kostenlose Registration ausfüllen.

Eines der Highlights ist die Anleitung, wie man in Illustrator Ambigramme erstellt – also ein Schriftzug oder ein grafisches Objekt, das kopfüber genauso wahrgenommen werden kann wie in der Normallage.

Um den Ausführungen zu folgen, muss man sattelfest in Englisch sein.

flipscript.com

Online Ambigramme kreieren

(msc) Ambigramme sind Schriftzüge, die gedreht genauso lesbar sind wie ungedreht. Die Bezeichnung stammt von Douglas Hofstadter, und sie spielen im Thriller-Bestseller «Illuminati» von Dan Brown eine entscheidende Rolle.

Man kann die Ambigramme manuell entwerfen (beachten Sie dazu auch den Beitrag «Ein alter Hase mit frischen Gestaltungstipps» auf dieser Seite) oder sie mittels Generatoren im Internet erzeugen.

Einer der besten Ambigramm-Generatoren ist das Programm von www.flipscript.com/ambigram-generator.aspx. Es erzeugt perfekte, verschnörkelte Ambigramme in gebrochenen Schriften, wobei der Text horizontal oder kreisförmig, ein oder mehrzeilig angeordnet werden kann. Die Ambigramme können für 20 Dollar pro Stück als hochauflösende JPG-Datei gekauft werden. Die iOS-App iAmbigram erlaubt die kostenlose Erstellung zweier Ambigramme, die, ab Retina-Display fotografiert, in guter Auflösung abgreifbar sind.

Ein einfacher gestrickter Generator unter ambigram.matic.com erzeugt eine Ambigramm in gekritzelter Schrift, wobei hier der Clou darin bsteht, dass jedes Zeichen in jeweils 26 Varianten vorhanden ist, und auf dem Kopf stehend jedes Zeichen des Alphabets darstellen kann. Das Resultat ist nicht in jedem Fall sonderlich gut lesbar.

Weitere Ambigram-Generatoren fin­den sich unter bit.ly/ambigen.

qrcode.littleidiot.be

QR-Codes im Vektorformat erzeugen

(msc) Generatoren, mit denen sich QR-Codes erzeugen lassen, gibt es zuhauf. Man findet entsprechende Programme im Internet und mit BarCode Generator von Bytescout gibt es ein Windows-Programm, das nicht nur QR-Codes, sondern auch fast 40 andere Code-Typen erzeugt, beispielsweise EAN- oder ISBN-Nummern.

Der Nachteil besteht darin, dass die meisten Anwendungen die Codes als Pixelgrafik ausgeben. Die Lösung von Peter Minne unter qrcode.littleidiot.be ist eine Ausnahme: Sie gibt den Code nicht nur als PNG, sondern auch in Vektorform (SVG, EPS oder PDF) aus.

designjournal.org

Bemerkenswertes Design

(msc) Die Website Designjournal stellt herausragende Werbekampagnen, bemerkenswerte Website-Gestaltung, Studios und Designer vor. Angesprochen werden sollen nicht nur Illustratoren, Gestalter und Foto­grafen, sondern auch Typografen, Webprogrammierer und Werber.