Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Heft-Archiv >> 2014 >> Publisher 1-14 >> Publishing >> Tricks im Web

Tricks im Web

  • Gestalten mit Hilfe des Netzes
  • Ein schönes Beispiel für bedingten Text
  • 80 Blog-Beiträge rund um die Typografie
  • Wenn digitale Bilder aus dem Leim gehen ...
  • Anwendungsfälle für die Symbol-Funktion
  • Layoutvorlagen von der Stange
Webdienste für Grafikprofis

Gestalten mit Hilfe des Netzes

(msc) Es gibt im Web Dienste für alles mögliche. Auch für gestalterische Zwecke ist ein breites Angebot vorhanden. Mit Hilfe von infogr.am erstellt man ohne viel Aufhebens Infografiken. Die wirken optisch ansprechend und eignen sich dank Animations­effekten bestens dazu, auf eine Website eingebunden zu werden.

Da sich die Grafiken schnell produzieren und als PDF exportieren lassen, kann man sie auch in gedruckte Publikationen einbinden. Der entscheidende Faktor dafür ist die Frage, wie weit sich die Standard-Vorlagen von Infogram mit der Gestaltung der Publikation vertragen. Diese Vorlagen, die «Themes» genannt werden, lassen sich nämlich nur sehr beschränkt anpassen.

Infogr.am stellt eine umfangreiche Kollektion an Diagrammtypen zur Verfügung, zum Teil auch Typen, die es noch nicht einmal in Excel gibt und mit denen man Daten- oder Menschenmengen symbolisieren kann.

Die Grafik lässt sich per Einbettungscode in eine Website oder einen Blog integrieren. Für den Download als PNG oder PDF benötigt man den Pro-Account für 18 US-Dollar pro Monat oder 180 US-Dollar im Jahr.

Zeitliche Abläufe werden häufig als Zeitleiste abgebildet. Unter timeline.knightlab.com lassen sich interaktive Zeitleisten erstellen, die sich vor allem für die Einbettung in eine Website eignen. Auch tiki-toki.com stellt einen Online-Editor für Zeitleisten zur Verfügung, die sich sogar dreidimensional visualisieren lassen.

Unter fontpro.com gibt es die Möglichkeit, Schriften auszuwählen. Mehr als 20 000 Schnitte unter anderem aus dem Google-Webfont-Portfolio, von fonts.com und von typekit.com von Adobe stehen bereit. Man kann sie zur Formatierung eines Muster-­Artikels verwenden und so ihre Wirkung prüfen. Der Webdienst wufoo.com stellt eine Möglichkeit zur Verfügung, Formulare zu erstellen und online auszuwerten.

Und last but not least die Webanwendungen fürs Layout und Design: formatpixel.com verspricht nicht weniger, als ein Online-Editor für Magazine, Broschüren und Kataloge zu sein. Man editiert seine Publikation direkt im Browser. Es ist möglich, Textfelder, geometrische Elemente und Bilder zu platzieren, zu formatieren und interaktiv zu animieren. Mit dem Gratis- Vanilla-Account kann man ein Projekt anlegen. Die kostenpflichtigen Kontos, mit denen man eine Exportmöglichkeit bekommt, starten ab 3 Pfund pro Jahr. Im Vergleich zu InDesign oder Illustrator ist der Funktionsumfang bescheiden und die Bedienung umständlich.

Die Online-Layout-Anwendung von lucidpress.com imitiert ihrerseits ein klassisches Desktop-Programm mit Menüleiste und Werkzeugpalette. Man gestaltet mehrseitige Dokumente mit Textrahmen, so wie man das von InDesign her kennt. Es ist möglich, mehrere Textrahmen zu verknüpfen und mit Konturenführung auszustatten. Beim Text stehen Absatz- und Zeichenstile zur Verfügung. Man kann Dokumente mit Ebenen strukturieren. Es ist möglich, Bilder und sogar Videos zu platzieren. Die fertigen Dokumente können als PDF heruntergeladen und online publiziert werden. Ein Team von Leuten hat die Möglichkeit, via Google-Drive zusammenzuarbeiten. Fazit: Lucidpress verbindet Print und Online optimal.

indesign-faq.de

Ein schönes Beispiel für bedingten Text

(msc) Gerald Singelmann stellt in seinem Blog ein schönes Beispiel für den Einsatz von bedingtem Text in InDesign vor. Das Beispiel beruht auf einem Artikel der Satire-Website «Der Postillon» (der-postillon.com) und stützt sich auf einen Artikel, der sich auf ein Spiel der deutschen Fussballmannschaft bezieht und in einem Text alle Varianten für einen siegreichen Ausgang, eine Niederlage und ein Unentschieden enthält – mit dem Hinweis an den Praktikanten, nach dem Abpfiff die richtige Variante zu veröffentlichen.

Singelmann hat den Artikel in eine InDesign-Datei umgewandelt, bei der man über die Palette Bedingter Text (unter Fenster > Schrift und Tabellen) zwischen den drei Varianten umschalten kann. Da bleiben keine Fragen mehr offen – weder bezüglich InDesign noch zum deutschen Fussball.

indesign-faq.de/de/node/249


creativebloq.com

80 Blog-Beiträge rund um die Typografie

(msc) Ein sechsköpfiges Team aus der westenglischen Stadt Bath betreibt ein Blog, das sich mit Grafik- und Webdesign, 3D-Gestaltung und der Creative Cloud von Adobe beschäftigt. Wichtige Themen sind auch die Typografie und die Illustration.

Ein ausführlicher Beitrag unter bit.ly/80typotut verlinkt geschlagene achtzig Beiträge zur Typografie: Vom Einsteiger-Artikel, der die Grundlagen erklärt über typografische Fingerübungen in Photoshop bis hin zu experimenteller Schriftgestaltung, bei der Zeichen bis zur Unkenntlichkeit verfremdet werden. Auch wenn die Auswahl wie häufig bei solchen Online-Zusammenstellungen etwas Beliebiges hat, so liefert sie doch sehr viele kreative Denkanstösse.

snorpey.github.io/jpg-glitch

Wenn digitale Bilder aus dem Leim gehen ...

(msc) Das JPEG-Format hat die Eigenschaft, dass bei kleineren Dateifehlern trotzdem noch etwas zu erkennen ist. Typischerweise wird das Bild an der Stelle, an der der Fehler auftritt, farblich verfälscht. Bei gröberen Fehlern kommt es auch zu einem Versatz von Bildzeilen und zu einer Vergröberung des Bildes.

Dieser Effekt lässt sich, genauso wie analoge Bildfehler wie chromatische Aberrationen, Unschärfe oder Lichtlecks, auch kreativ einsetzen. Georg Fischer aus Würzburg hat eine kleine Webanwendung geschrieben, die Bilder mit den JPEG-Fehlern ausstattet. Der Grad der Beschädigung lässt sich über vier Regler steuern und das angeblich defekte Bild kann als (intakte) PNG-Datei heruntergeladen werden.

Illustrator

Anwendungsfälle für die Symbol-Funktion

(msc) Die Symbolpalette in Illustrator erlaubt es, von einem Master-Element beliebig viele Abzüge zu machen. Der Vorteil gegenüber einer normalen Kopieraktion besteht darin, dass die Abzüge (die so genannten Instanzen) mit dem Masterobjekt verbunden bleiben. Änderungen am Master werden von den Instanzen des Symbols automatisch nachvollzogen.

Die einzelnen Instanzen lassen sich nun durchaus anpassen und zum Beispiel in der Grösse skalieren, drehen, umfärben oder mit Transparenz ausstatten. Mit Werkzeugen Symbol verschieben, Symbol stauchen, Symbol transparent gestalten etc. kann man sehr schnell auch eine grosse Zahl von Instanzen individuell gestalten. Der Bezug zum Master bleibt weiterhin intakt. Die abweichenden Eigenschaften behalten die Instanzen jedoch bei, auch wenn der Master verändert wird.

Symbole lassen sich für diverse Zwecke nutzen, zum Beispiel:

  • Ein Strauss Margheriten, bei dem der Blütenstand und die Blätter aus einzelnen Symbolen aufgebaut wird (bit.ly/isymmarg).
  • Ein digitaler Rasen, der aus einem einzelnen Halm gezogen wird (bit.ly/isymgras).
  • Ähnlich ist das Prinzip bei den Wimpern, die für die Zeichnung eines Auges benötigt werden (bit.ly/isymauge).
  • Im Zusammenspiel mit dem Perspektive-Tool lässt sich mittels Symbolen eine imposante Skyline zaubern (bit.ly/isymskl).

indesignsecrets.com

Layoutvorlagen von der Stange

(msc) Adobe hat mit InDesign CS 4 einige Vorlagen mitgeliefert, die bei späteren Versionen aus unerfindlichen Gründen nicht mehr vorhanden sind. Auf indesignsecrets.com sind diese Vorlagen online zu finden – was auch dann praktisch ist, wenn man die CS 4-Installations-DVDs gerade nicht griffbereit haben sollte: indesignsecrets.com/resources/indesign-templates

Weitere Vorlagen finden sich auf der Site stocklayouts.com. Die Preise bewegen sich von kostenlos bis 99 US-Dollar. Wir haben dieses Angebot in Publisher 2-09 auf Seite 38 vorgestellt.