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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tricks im Web

  • Die kreativen Kräfte bündeln
  • Verblüffende 3D-Transformationen
  • Inspiration für Infografiken
  • Gegen die Langeweile und für die Kreativität
  • Gestaltungshilfe für einen Fünfliber
Gestaltungs-Communities

Die kreativen Kräfte bündeln

(msc) Das Internet wird sozialer – und das nicht erst seit Facebook und Twitter an der Börse gehandelt werden. Das von Urs Gamper gegründete Forum hilfdirselbst.org ist seit nunmehr bald 15 Jahren ein kollaboratives Kompetenzzentrum rund um Webgestaltung, Layout, Bildbearbeitung und Programmierung – Publisher ist übrigens Partner des Forums.

Hilfdirselbst konzentriert sich vor allem auf die technischen Belange. Doch auch im kreativen Bereich gibt es Plattformen für den Gedankenaustausch, die gegenseitige Hilfe und konstruktive Kritik im Netz. Der Photo­shop-Trainer Justin Seeley bespricht diese Design-Communities in seinem Blog photoshopquicktips.com sogar mit einem Imperativ und meint: «Warum Sie unbedingt einer Design-Community beitreten sollten!» (siehe bit.ly/descomunity).

Seeley argumentiert, dass Kreative den grössten Teil ihrer Arbeitszeit in einem Vakuum operieren – ausgenommen die Angestellten einer grösseren Agentur. Ohne Feedback aus der unmittelbaren Umgebung ist es, so die implizite Warnung, schwierig zu erkennen, wenn man sich mit einer Design-Idee auf dem Holzweg befindet.

Solche Design-Communities gibt es inzwischen einige – allerdings vor allem in Englisch. behance.net haben wir im Publisher schon mehrfach vorgestellt (Ausgabe 4-12 auf Seite 47 und 4-13 auf Seite 22). Die Plattform wurde im Dezember 2012 von Adobe gekauft und ist nun mit der Creative Cloud von Adobe verbandelt. Die Plattform ist heute direkt aus den Adobe-Produkten erreichbar.

Seeleys Lieblingscommunity ist indes dribbble.com: Auf dieser Plattform erhalte man sehr schnell nützliche Rückmeldungen. Sie sei allerdings funktionell relativ eingeschränkt.

Die Community unter forrst.com ist anders als Behance weniger zur Präsentation eigener Arbeiten und Portfolios konzipiert, sondern soll den Teilnehmern helfen, kompetentes Feedback zu ihrer Arbeit zu erhalten. Wenn man sich anmeldet, ist man allerdings erst einmal nur «Pfadfinder». Erst wenn sich ein bestehendes Mitglied für einen ausspricht, wird man in den Rang eines vollwertigen «Forrster» erhoben.

Forrst wurde anfangs 2013 von der Colourlovers-Community übernommen, die wir in Ausgabe 3-10 vorgestellt hatten (Seite 28).

Eine Community mit sehr vielen Kategorien, die die Präsentation fertiger Showcases ins Zentrum rückt, ist creattica.com. Eine deutschsprachige Gemeinschaft für Gestalter, die bislang noch nicht sehr gross ist, findet sich unter designnation.de.

Youtube

Verblüffende 3D-Transformationen

(msc) Die Website design.tutsplus.com wurde an dieser Stelle schon mehrfach lobend erwähnt (zum Beispiel in Publisher 2-13 auf Seite 47), weil sie mit die besten Anleitungen in englischer Sprache zu Design, Photo­shop und InDesign zu bieten hat. Die Macher betreiben auch einen erwähnenswerten Youtube-Kanal mit Videos rund um die Arbeit mit Vektoren, der unter youtube.com/user/vectortutsplus zu finden ist.

Im Video «Combine 3D Effects With Blends» führt Cheryl Graham, die auch schon Bücher zu Illustrator verfasst hat, einen verblüffenden Trick vor. Zum einen zeigt sie, wie man sehr einfach einen dreidimensionalen Zauberwürfel (Rubik’s Cube) konstruiert: Ein simples Quadrat wird über den Befehl Effekt 3D Extrudieren und abgeflachte Kante in einen Würfel verwandelt. Der farbigen Eck-, Mittel- und Kantensteine werden über den Befehl Bildmaterial zuweisen simuliert, indem sechs Symbole mit jeweils neun gelben, grünen, orangen, weissen, blauen und roten Quadrätchen auf den Seiten aufgebracht werden.

Das ist aber erst der Anfang: In einem zweiten Schritt zeigt Cheryl Graham, wie das Angleichen-Werkzeug auf dreidimensionale Objekte angewandt wird: Wenn man den Würfel kopiert und dreht und so quasi den Anfangs- und Endpunkt eines Bewegungsablaufs erzeugt, lassen sich per Angleichen gewissermassen die Zwischenstufen erzeugen. Das Resultat ist eine verblüffend realistische Studie einer Bewegung im Raum, die sich mit wenig Aufwand realisieren lässt.

Der Link zum Video: bit.ly/3dblend

pixel2pixeldesign.com

Inspiration für Infografiken

(msc) Die Website pixel2pixeldesign.com richtet sich an Webentwickler, die Websites und Blogs mit dem Wordpress-CMS betreiben. Einige sind aber auch von breiterem Interesse, namentlich die Übersicht mit den Vorlagen für Infografiken.

Die Linksammlung enthält mehr als 30 Dateien im EPS und Adobe-Illustrator-Format, die für eigene Projekte herangezogen werden können. Nebst Kuchen-, Kreis- und Balkendiagrammen gibt es diverse Sammlungen von Bildelementen, die man zur Aufbereitung von wirtschaftlichen, technischen, geografischen oder wissenschaftlichen Daten verwenden kann.

Die Sammlung ist, wie häufig bei solchen Funden im Netz, relativ beliebig. Dennoch können die vorgefertigten Elemente bei aufwändigen Projekten einiges an Arbeit ersparen oder als Inspirationsquelle dienen – denn die Bildsprachen der Vorlagen entsprechen derjenigen, die bei viralen Infografiken im Netz gern verwendet werden: bit.ly/igtempl

Viele der Vorlagen stammen übrigens vom Portal cgvector.com.

langweiledich.net

Gegen die Langeweile und für die Kreativität

(msc) Der Name der Website ist Programm, wobei die TLD-Endung «.net» natürlich unbedingt miteinbezogen werden muss: Das Blog stammt nämlich vom Augsburger Maik Zehrfeld, und im dortigen Dialekt heisst das «net» natürlich nicht. Zehrfeld ist Berater in der Medienbranche.

Das Blog verspricht Unterhaltung, Lifestyle und Kreativität und hat nebst den Kategorien Spiele, Musik und Filme auch Design, Fotografie und die Bilderparade mit verblüffenden Aufnahmen zu bieten.

In der Fotografie-Rubrik werden Fotografen und Fotoreihen vorgestellt und unter Design gibt es nebst Typografie und Logo-Trends auch spannende Selbstbauprojekte zu ent-decken.

fiverr.com

Gestaltungshilfe für einen Fünfliber

(msc) Die Website fiverr.com ist ein Online-Marktplatz für die Auftragsvergabe aller Art. Der Clou ist, dass die Einstiegskosten für einen Auftrag immer bei einem «Fiver», das heisst, bei einem Fünfliber beziehungsweise bei fünf US-Dollar liegen.

Beim Schweizer Preisniveau ist es da nicht unbedingt attraktiv, eigene Dienste anzubieten. Allerdings kann es für hiesige Gestalter durchaus interessant sein, eine Teilaufgabe eines Projekts über die Site auszulagern: Ob Illustration, Karikaturen oder Desktop-Symbole – für viele solcher Aufgaben kann man entsprechende «Gigs» verpflichten. Auch Retuschearbeiten, Freistellen oder spezifische Bearbeitungen werden angeboten.