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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tipps & Tricks

  • Photoshop: Die Sonne zum Strahlen bringen
  • Photoshop: Mehrere Bilder als Ebenen laden
  • Photoshop: Die richtige Glättungsmethode wählen
  • InDesign: Die Zeilenanzahl im Auge behalten
  • InDesign: Ein Stück Tesafilm simulieren
  • Photoshop: Eine alles kaschierende Maske anlegen
Photoshop

Die Sonne zum Strahlen bringen

(msc) Der folgende Trick ist eine Adaption von Deke McClellands Tipp 48 (bit.ly/deke048), bei dem es darum geht, in Photoshop ein Objekt zum Strahlen zu bringen. Wir zeigen ihn anhand des Fotos eines Sommerhimmels, bei dem die Sonne als heller, aber komplett konturloser weisser Fleck erkennbar ist.

Als erstes setzen wir die Vordergrundfarbe auf einen passenden Wert, beispielsweise im HSB-Modell auf den Farbwert (H) von 62° und S und B jeweils auf 100%.

Die Strahlen werden mit dem Polygon-Werkzeug erstellt. In den Polygon-Optionen wählen wir 18 Seiten und setzen die Option Stern – dann erhalten wir kein Vieleck, sondern einen kleinen inneren Kern mit langen konzentrischen Strahlen. Damit die Strahlen auch lang genug sind, setzen wir die Option Seiten einziehen um auf 95%: Das führt dazu, dass die Strahlen zwanzig mal so lang sind wie der innere Kern.

Auf diese Weise entsteht ein Vektorobjekt mit klar abgegrenzten Konturen. Das ist für ein strahendes Objekt unerwünscht. Daher aktivieren wir über Fenster > Masken die gleichnamige Palette. Wenn in der Ebenenpalette die sternförmige Vektormaske aktiviert ist, können wir über die Masken-Palette dem Stern eine diffuse Kontur zuweisen. Dazu setzen wir den Wert bei Weiche Kante auf zum Beispiel 10 Pixel. Diese Masken-Einstellungen sind übrigens nicht-destkruktiv. Sie können jederzeit angepasst oder verändert werden. Damit die Sonne das restliche Motiv deutlich überstrahlt, setzen wir den Füllmodus auf Linear abwedeln (Hinzufügen).

Um die Sonnenstrahlen etwas weniger uniform zu gestalten, können wir mit dem Direktauswahl-Werkzeug einzelne Strahlen weiter nach aussen ziehen oder sonstwie verändern – der Stern ist schliesslich ein direkt bearbeitbares Vektorobjekt. Wir können auch einen zweiten Stern mit dem gleichen Zentrum über den ersten platzieren, und ihm nach Gutdünken etwas längere oder kürzere Strahlen verpassen.

Photoshop

Mehrere Bilder als Ebenen laden

(msc) Unter Datei > Skripten > Dateien in Stapel laden stellt Photo­shop ein nützliches Script zur Verfügung, dessen Sinn und Zweck aber nicht auf Anhieb klar wird – denn ein «Stapel» gehört nicht zu der gebräuchlichen Terminologie in Adobes Bild­bearbeitungsprogramm.

Die Sache ist aber simpel: Das Script lässt einen Bilder auswählen, die auf eine eigene Ebene platziert werden. Die Option Quellbilder nach Möglichkeit automatisch ausrichten führt dazu, dass Photoshop nach identischen Par­tien in den Bildern sucht und diese zurDeckung bringt. Falls ein Bild beispiels­weise einen Teilausschnitt eines ande­ren enthält, wird es an der fraglichen Stelle deckungsgleich eingefügt. Die zu einem Panorama gehörenden Einzel­bilder werden ebenfalls ausgerichtet.

Mit der Option Verwenden: Ordner können alle Bilder aus einem Ordner verarbeitet werden. Die Option Nach dem Laden von Ebenen Smart-Objekte erstellen führt dazu, dass die importierten Ebenen in einem Smart­objekt zusammengefasst werden.

Photoshop

Die richtige Glättungsmethode wählen

(msc) Photoshop stellt in der Zeichen-Palette bzw. in der Werkzeugleiste das Menü Glätten zur Verfügung. Es enthält fünf Optionen zur Steuerung der Textdarstellung im ausgewählten Textfeld: Ohne verwendet keinerlei Antialiasing – hier werden nur Pixel in der reinen Schriftfarbe benutzt. Scharf und Schärfer rendern mit harten Kanten. Abrunden macht die Kanten dagegen weicher, mit mehr Antialiasing. Durch Stark wirkt die Schrift etwas dicker.

Bei Gestaltungsarbeiten wird man normalerweise mit der Option Scharf oder Abrunden arbeiten – je nachdem, was bei der fraglichen Schriftart und -grösse und dem Hintergrund das lesbarere Resultat ergibt. Die Option Stark gibt Texten in kleinen Schriftgraden mehr Gewicht. Die Option Ohne hat einen Pixel-Effekt zur Folge, den man nur gezielt verwenden will – beispielsweise wenn ein technoider Look gefragt ist. Bei Webseiten-Mok-ups wird man sich am Schriften-Rendering des Browsers orientieren, der bei der Entwicklung hauptsächlich eingesetzt werden soll. Welche Einstellung am besten mit dieser korrespondiert, hängt nicht nur vom Browser, sondern auch von der Betriebssystemversion ab. Daher muss man die beste Einstellung von Fall zu Fall ermitteln.

InDesign

Die Zeilenanzahl im Auge behalten

(msc) Die Länge eines Artikels lässt sich in zwei «Masseinheiten» angeben. Heute wird oft die Zeichenzahl verwendet. Jedes vernünftige Textverarbeitungsprogramm kann sie automatisch anzeigen oder sogar kontinuierlich aktualisieren, sodass der Schreibende immer sieht, ob er sich innerhalb der Vorgaben bewegt. Die Einhaltung der Längenvorgabe ist bei jeglichen redaktionellen Arbeiten wichtig. Denn einen Text zu verlängern oder zu verkürzen, ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch risikobehaftet. Fehler entstehend nämlich sehr oft beim Redigieren.

Bei einer Vorgabe in Zeichen muss man unbedingt abmachen, ob die Zeichenzahl mit oder ohne Leerzeichen gilt – der Unterschied kann schnell fünf bis zehn Prozent ausmachen. InDesign zeigt in der Informationen-Palette die Zeichenzahl mit Leerzeichen an. Übrigens: Falls kein Programm mit Zeichenzählfunktion vorhanden ist, verwendet man woerter-zaehlen.de.

Die zweite Masseinheit ist die Anzahl Zeilen. Sie wirkt aus heutiger Sicht antiquiert, denn sie stammt aus der Zeit, als Texte noch per Maschine verfasst wurden und die Zeilenzahl manuell ausgezählt werden musste. Gestandene Zeitungsjournalisten sind sich auch heute noch gewohnt, ihre Texte anhand einer Zeilenvorgabe abzufassen. Beim Zeitungslayout rechnet man mit rund 35 bis 40 Zeichen pro Zeile einer Zeitungsspalte – und diese Angabe passt auch für das Layout des Publishers recht gut.

Die Angabe in Zeilen hat gegenüber den Zeichen einen grossen Vorteil: Der Platzbedarf ist viel leichter abschätzbar und man kann leicht herausfinden, wie viel Platz ein Bild von x Spalten vom Text wegnimmt.

Für die Arbeit mit Zeilen hat es sich bewährt, auf die Masterseite ausserhalb des Satzspiegels, zum Beispiel im Aussensteg, einen schmalen Textrahmen mit Zeilennummern zu platzieren. Diese Nummern müssen natürlich das gleiche Zeilenregister wie der Fliesstext nutzen, und weil sie nicht gedruckt werden dürfen, formatiert man sie am besten als nicht-druckend. Diese Option findet sich unter Fenster > Ausgabe in der Palette Attribute.

InDesign

Ein Stück Tesafilm simulieren

(msc) Eine einfache Methode, ein Stück Tesafilm zu simulieren, beschreibt Mike Rankin auf creativepro.com: Er legt ein Rechteck mit den Massen eines Stücks Tesafilms an, wie man es verwenden würde, um ein Foto oder einen Textausriss zu fixieren. Er weist diesem Rechteck die Füllfarbe von 20 Prozent Schwarz zu und setzt in der Effekte-Palette die Überblendmethode auf Hartes Licht. Dann muss nur noch die Deckkraft um ein paar Prozent reduziert werden. Für etwas Körper weist man dem Streifen den Effekt Abgeflachte Kante und Relief von wenigen Pixeln zu.

Photoshop

Eine alles kaschierende Maske anlegen

(msc) Beim Klick auf das Symbol Ebenenmaske hinzufügen legt Photo­shop standardmässig eine weisse Maske an. Sie ist komplett deckend, sodass man mit einem schwarzen Stift arbeitet, um Bereiche auf der darunterliegenden Ebene freizulegen.

Wenn man bei gedrückter Alt-Taste eine neue Maske anlegt, ist die schwarz und damit komplett transparent, sodass man mit einem weissen Stift Bereiche abdeckt.