Tricks im Web
- Das Tablet als Assistent für Lightroom
- Schönheit im globalen Massstab
- Zwei Bilder miteinander verschmelzen
- Apropos Arial versus Helvetica
Das Tablet als Assistent für Lightroom
(msc) Seit April steht mit Lightroom Mobile ein Tablet-«Compagnon» für Adobes Profi-Bildverwaltungsprogramm zur Verfügung. Die App ist kostenlos fürs iPad erhältlich (die Android-Version soll folgen). Die App synchronisiert Fotobestände zwischen der Desktop-Installation und dem Tablet. Es ist möglich, Bilder via iPad in einen Katalog zu importieren und am Tablet die Bilder mit Flag-Markierungen und Sternchen zu versehen. Auch Bildbearbeitungen sind möglich.
Um die App verwenden zu können, benötigt man ein Abo für die Creative Cloud, das Lightroom beinhaltet (etwa das Fotografie-Abo für 14 Franken im Monat). Die Synchronisation findet nicht auf der Ebene des Katalogs statt, sondern auf der Ebene einer Sammlung. Das ist sinnvoll, denn grosse Kataloge bergen die Gefahr, die Speicherreserven eines Tablets zu sprengen. Über eine Sammlung lässt sich auch nur die Teilmenge eines Katalogs synchronisieren.
Die Synchronisation wird in Lightroom am PC eingerichtet. Sie klicken in der Leiste am oberen Rand der Programmoberfläche auf den Link Erste Schritte mit Lightroom Mobile und dann auf Anmelden. Nachdem die Identifikation über die zum CC-Abo gehörende Adobe-ID stattgefunden hat, richten Sie in der Leiste am linken Rand eine neue Sammlung ein. Aktivieren Sie im Dialogfeld zur Benennung der Sammlung die Option Synchronisierung mit Lightroom Mobile. Dieser Sammlung fügen Sie die Bilder hinzu, die über das Tablet bearbeitet werden sollen. Sie können auch eine bestehende Sammlung synchronisieren, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Namen der Sammlung klicken und die Synchronisierungsoption einschalten. Smart-Collections lassen sich nicht abgleichen.
Nach der Synchronisation taucht die Sammlung am Tablet auf. Über das Symbol mit den drei Punkten lässt sich die Sammlung am Tablet verwalten. Es ist möglich, Bilder aus der Fotorolle des Tablets in die Sammlung zu integrieren. Auf diese Weise lassen sich Bilder vom Tablet in den Lightroom-Katalog auf dem PC übertragen.
Ein Import von RAW-Dateien ist momentan aber nicht möglich; unterstützt werden nur JPG- und PNG-Dateien. Die Fotos werden als so genannte «Smart Preview»-Datei in einer Auflösung von maximal 2560 Pixel für die lange Kante ans Tablet übertragen. Die Änderungen, die man am Tablet vornimmt, werden am Desktop-PC jedoch in voller Qualität gerendert. Die Option Offline-Bearbeitung aktivieren sorgt dafür, dass die Fotos aufs Tablet heruntergeladen werden und ohne Internetverbindung bearbeitet werden können.
Ist ein Bild ausgewählt, sind in der Ecke links oben Metadaten des Bildes ersichtlich (per Antippen lassen sich andere Daten anzeigen). Rechts oben erscheint das Histogramm. Über das Symbol in der linken unteren Ecke wechselt man zwischen Markierung und Bewertung. Ist dieses Werkzeug ausgewählt, wird über eine vertikale Wischbewegung die Bewertung in Sternen oder die Option markiert/unmarkiert/abgelehnt vergeben.
In der Mitte unter dem Bild finden sich die vier zuschaltbaren Werkzeugleisten. Die erste zeigt einen Streifen mit all den Bildern aus der Sammlung. Die zweite ermöglicht die Korrektur von Weissabgleich, Temperatur, Tönung, Tonwert, Belichtung, Kontrast, Lichter, Tiefen, Weiss, Schwarz, Klarheit, Dynamik und Sättigung.
Über die dritte Leiste werden Effektvorgaben zugewiesen, beispielsweise Schwarzweiss-Umsetzung oder die Kreativ-Effekte wie Cross oder Sepia. Über die vierte Leiste wird das Bild beschnitten. Über die Übersichtsseite der Sammlung können mehrere Bilder in der iOS-Fotorolle gesichert oder über Mail, Facebook und weitere Dienste freigegeben werden.
Fazit: Lightroom Mobile stellt nur einen kleinen Ausschnitt der Funktionen des «grossen Bruders» zur Verfügung – eine Bearbeitung der Metadaten ist überhaupt nicht möglich. Für eine Vorselektion und eine schnelle Farbkorrektur ist Lightroom Mobile aber bestens geeignet.
www.estherhonig.comSchönheit im globalen Massstab
(msc) Die Journalistin Esther Honig arbeitet für eine nichtkommerzielle Radiostation in Kansas City. Sie hat im Rahmen ihres Projekts «Before & After» ein unbearbeitetes Selbstporträt an Photoshop-Profis in 25 Ländern übergeben – mit der offenen Aufgabestellung, «sie schön zu machen».
22 Bilder sind bisher veröffentlicht, die unterschiedlicher nicht sein könnten – von relativ dezenten Änderungen bis hin zu aufgehellter oder abgedunkelter Hautfarbe, einem digitalen Kopftuch oder volleren Lippen.
Auch wenn die Änderungen vor allem den persönlichen Geschmack des Künstlers reflektieren, zeigt sich doch, dass gewisse Schönheitstrends zwar globale Ausmasse annehmen, lokale Prägungen aber nicht gänzlich ausradiert werden konnten. «Photoshop erlaubt uns, die unerreichbaren Standards zu erreichen», schreibt Honig. «Doch wenn wir diese Ideale global vergleichen, zeigt sich, wie trügerisch sie sind und bleiben.»
Das Projekt ist unter bit.ly/ehonig zu finden.
Photoshop Mix
Zwei Bilder miteinander verschmelzen
(msc) Photoshop Mix ist eine kostenlose App für iOS, mit der sich zwei Aufnahmen kombinieren lassen. Die eine Aufnahme stellt das Motiv für den Vordergrund zur Verfügung, das sich relativ einfach freistellen und auf dem Hintergrund platzieren lässt, den die zweite Aufnahme beisteuert.
Das Freistellen erfolgt über den Befehl Ausschneiden, der entweder präzise oder aber softwareunterstützt mit der Funktion, die man bei der Desktop-Version von Photoshop vom Schnellauswahl-Werkzeug her kennt. Bei diesem Werkzeug braucht man die Konturen nur grob zu markieren, wobei die Software sich dann anhand der Konturen und Kontrastunterschiede orientiert.
Die freigestellten Bilder lassen sich via Creative Cloud hochladen und beim Desktop-Betriebssystem als PSD-Datei herunterladen. Sie enthält beide Bilder als separate Ebenen, wobei die Freistellung per Ebenenmaske erfolgt.
Photoshop Mix kann über die Funktion Upright auch stürzende Linien korrigieren. Es gibt ausserdem die Möglichkeit, Verwackelungen zu entfernen und mittels inhaltsbasierter Füllung unerwünschte Elemente zum Verschwinden zu bringen.
luc.devroye.org/fonts.htmlKanadische Fundgrube für Typografie-Liebhaber
(msc) Der Kanadier Luc Devroye hat auf seiner Website ein umfangreiches Archiv zur Typografie angelegt. Seit 1993 sammelt er Informationen zu Schriften und Schriftgestaltern, Software und zur Geschichte der Typografie. Die Beiträge sind nicht nur kategorisiert, sondern auch nach Ländern und Kunstperiode verschlagwortet. Das Resultat ist eine eigentliche typografische Enzyklopädie und eine echte Fundgrube für Typografie-Liebhaber. Die Beiträge sind untereinander verlinkt und weisen Referenzen zu den grossen Sites wie myfonts.com oder fonts.com auf. Die Site ist mehrheitlich in Englisch verfasst. Es gibt auch einige deutsche Zitate, etwa von Ralf Turtschi mit seinem «Nekrolog zur Arial».
www.ironicsans.comApropos Arial versus Helvetica
(msc) Fotograf David Friedman betreibt seit 2006 sein Blog «Ironic Sans», in dem er (in Englisch) über Kunst, Kultur und verwandte Themen berichtet. Bei dem Titel des Blogs ist es unvermeidlich, dass auch typografische Themen zur Sprache kommen. Im Quiz unter www.ironicsans.com/helvarialquiz geht es darum, die Original-Logos mit der Helvetica von den Fälschungen mit der Arial zu unterscheiden.