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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tricks im Web

  • Leitfaden: Verwendung von Bildern im Netz
  • Vergrössern, verkleinern und verformen
  • Ist Webdesign heute nur noch einfallslos?
  • Wo sich Realität und Fantasie vermischen
  • Wie massentaugliche Fotos entstehen
  • Hippe Retro-Linien
  • Pixelmator-Power auf dem Tablett
tinkla.com

Leitfaden: Verwendung von Bildern im Netz

(msc) Die Zürcher Online-Agentur Tinkla hat einen Leitfaden zum Um-gang mit Bildern im Web zusammengestellt. Das 42-seitige Whitepaper «Bilder und Fotos im Web» ist kostenlos als PDF zu haben oder online lesbar. Es erklärt, worauf es bei der Bildersuche aus rechtlicher Sicht zu achten gilt und wie man an Fotos und Illustrationen herankommt.

Stichworte sind lizenzpflichtige und lizenzfreie Bilder, Bezugsmöglichkeiten und populäre Plattformen, Urheberrecht, Persönlichkeitsschutz und Fotografieerlaubnis. Praktische Hinweise betreffen Abmahnungen und Bildzitate wie Screenshots. Für die rechtliche Erörterung ist der Rechtsanwalt Martin Steiger, der unter steigerlegal.ch ein eigenes Blog führt und in den Medien häufig als Experte zu Internet- und lizenzrechtlichen Themen zu Wort kommt. Bezug: bit.ly/bilderimweb

digitalartsonline.co.uk

Vergrössern, verkleinern und verformen

(msc) Der Verflüssigen-Filter – in Photoshop im Menü Filter zu finden – ist dazu da, Formen zu verändern und Silhouetten sanft zu verändern. Klassische Einsatzgemöglichkeiten finden sich vor allem in der Mode- und Porträtfotografie:

  • Verdünnen – um bei Models, egal wie dick oder dünn, ein paar Kilos zum verschwinden zu bringen.
  • Verformen – man kann eine Nase stubsiger, Lippen voller, ein Lächeln ausgepräger machen, mehr Schwung in Augenbrauen bringen und auch Kleider imposantere Falten schlagen lassen.
  • Vergrössern – Muskeln, Augen, und ja: Auch für virtuelle Brustvergrösserungen lässt sich das Werkzeug einsetzen.

Ohne Zweifel ist dieses Verkzeug eines der wirksamsten Instrumente, um per Bildbearbeitung der Wirklichkeit etwas auf die Sprünge zu helfen. Ob man das nun als künstlerische Freiheit, als Manipulation oder sogar als Betrug am Betrachter anschaut, hängt von den konkreten Umständen und dem Anspruch an ein Bild ab. Jedenfalls zeigt ein (aufwändiger) Lehrgang von Fabio Sasso, wie in 14 Schritten das Foto einer Katze in eine comic-hafte Grinsekatze umgewandelt wird (Vorbild ist übrigens die Cheshire Cat aus «Alice im Wunderland»): bit.ly/liquify

thenextweb.com

Ist Webdesign heute nur noch einfallslos?

(msc) Im Vergleich zu heute waren die Designmöglichkeiten des Web der 90er-Jahre primitiv: Frames, Tabellen und GIFs dominierten damals. Dennoch wird der Autor von «The Next Web» nostalgisch und sagt: «Das alte Web war hässlich und verrückt, aber es machte auch mehr Spass als die uniforme Gestaltung von heute.» Damals hätte man jede Site von Grund auf neu gebaut. Heute würden sich Designer darauf beschränken, bewährte Komponenten neu zusammenzuwürfeln – was die Sache wahnsinnig einfallslos mache. Denn um HTML5 und CSS3 wirklich auszuschöpfen, müsse man viel mehr Lernaufwand treiben als mit den Mitteln der Anfangszeit.

Hat der Mann recht? Sie finden den Text unter bit.ly/boringwebdesign.

masa-photo.tumblr.com

Wo sich Realität und Fantasie vermischen

(msc) «The Verge» hat vor einiger Zeit den japanischen Fotokünstler Masashi Wakui vorgestellt (bit.ly/vergemasashi) und den Bildern geradezu magische Kräfte unterstellt. Nicht ganz zu Unrecht: Die Bilder exerzieren vor, dass sich durch kunstfertige Bearbeitung unsere Wahrnehmung so täuschen lässt, dass wir auf den ersten Blick nicht wissen, ob wir ein Foto oder ein Gemälde vor uns haben.

Wakui fotografiert mit lichtstarken Kameras bei Nacht. In den Bildkompositionen dominieren klare, geometrische Fromen, wobei sich bei den nächtlichen Grossstadtszenen Objekte nicht immer sofort auseinanderhalten lassen. Zusammen mit den klaren, kräftigen und facettenreichen Farben, die man sich in Nachtaufnahmen nicht gewohnt ist, entsteht der Look zwischen Fotorealismus und künstlerischer Interpretation.

alltageinesfotoproduzenten.de

Wie massentaugliche Fotos entstehen

(msc) Robert Kneschke ist seit 2005 Fotograf von Stockbildern – also Fotos, die auf Abruf bereitgehalten werden, um in Magazinen, bei Werbekampagnen oder auf Websites alle möglichen und unmöglichen Themen zu bebildern. Wir haben an dieser Stelle hier des Öfteren über die Stockfotografie geschnödet, weil sie oft einen lieblosen Umgang mit dem Bild befördert. Aber ob das nun die Schuld der Fotografen ist oder ob die Stockbilder zu oft fantasielos eingesetzt werden, soll hier nicht das Thema sein. Stattdessen sei auf Kneschkes Blog «Alltag eines Fotoproduzenten» hingewiesen, der von seiner Arbeit berichtet – was allemal interessant ist.

Kneschke gibt Praxistipps zum Umgang mit Models, Agenturen und den Kunden – und er beurteilt auf Wunsch auch Fotos seiner Leser auf ihre Verkäuflichkeit. Man erfährt zudem Neues über die Trends im Business. Angesprochen werden auch die rechtlichen Fallen – wie beispielsweise die in Deutschland allgegenwärtigen Abmahnungen.

blog.spoongraphics.co.uk

Hippe Retro-Linien

(msc) Wie man in Illustrator ein schwer an die 1970er-Jahre erinnerndes Liniendesign erstellt, erklärt das Tutorial bit.ly/1970erlinien.

Apple App Store

Pixelmator-Power auf dem Tablett

(msc) Pixelmator ist ein leistungsfähiges Bildbearbeitungsprogramm, das auf dem Mac für 29 Franken zwar nicht ganz die Funktionsvielfalt von Photoshop bereithält, aber den gängigen Aufgaben allemal gewachsen ist. Wir haben Pixelmator ausführlich in Ausgabe 4-13 vorgestellt. Dieses Programm gibt es nun auch für iPad und iPhone.

Nach dem Start hat man die Möglichkeit, mit einer leeren Datei, einem vorhandenen Bild oder einer der Vorlagen (u.a. aus den Kategorien Collage, Rahmen, Karte, Poster und Fotografie) zu starten. Bildelemente können auf mehreren Ebenen bearbeitet werden. Durch Wischen vom rechten Rand erscheint eine Leiste, über die man neue Ebenen hinzufügt und die vorhandenen Ebenen bearbeitet. Über die Menüleiste am oberen Rand hat man Zugriff auf das Werkzeugmenü mit den Befehlen Malen und Löschen, Retuschieren, Störungen (gemeint sind Verformungen), Farben anpassen und Effekte hinzufügen.

Mit dem Plus-Symbol lädt man ein weiteres Bild auf eine Ebene und mit den Einstellungen verändert man die Bildgrösse und zeigt Hilfslinien. Über das Teilen-Menü sendet man ein Bild an eine andere App, speichert es im iCloud-Drive oder sichert es in der Fotorolle.

Die Werkzeuge sind sinnvoll auf die Bedienung per Finger angepasst und selbst am iPhone gut nutzbar. Die Effekte können dynamisch im Bild bearbeitet werden. «Arkturus», beispielsweise, der ein Licht-Leak simuliert, kann in Grösse, Richtung und Usprungsort so einfach platziert werden.

Was sind Ihre Tipps?

Wir kennen viele nützliche Sites – aber längst nicht alle, die in den Weiten des Webs aufzustöbern wären.

Darum hier der Aufruf:

Wenn Sie ein schönes Gestaltungs-Blog, eine nützliche Tutorial-Sammlung, eine fundierte Typografie-Plattform oder die Site eines Fotografen kennen, der sein Wissen mit der Welt teilt, dann teilen Sie uns das mit!

Erwünscht sind auch handfeste Youtube-Videos mit Publishing-Bezug, Podcasts zu kreativen Themen oder Portale mit pfiffigen Downloads aller Art – vom Photoshop-Pinsel bis hin zum Illustrator-Script interessiert uns alles.

Wir werden Ihren Tipp an dieser Stelle unter Namensnennung des Tippgebers vorstellen und mit einer kurzen Beschreibung versehen. Wenn Sie mögen, teilen Sie uns in Ihrer Meldung mit, was Ihnen an der Site besonders gefällt. Schicken Sie Ihren Hinweis an schuessler@publisher.ch

Vielen Dank im Voraus!