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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tricks im Web

  • Eine Anleitung zum Schriften-Mixen
  • Wie man seine Sucht (nicht) kuriert
  • Welche Technologie treibt eine Site an?
  • Echt – oder gephotoshoppt?
  • Plakative Typografie
  • 3D-Objekte für Photoshop
  • Fotos per neuronale Netze verfremden
blog.typekit.com

Eine Anleitung zum Schriften-Mixen

(msc) Tim Brown ist der Typografie-Chef bei Adobe und verantwortlich für Typekit und Adobe Type. Er hat ein elektronisches Buch veröffentlicht, in dem er auf 64 Seiten und in drei Hauptkapiteln die Kunst des Schriften-Mixens erklärt:

Warum sollte man es tun? (Natürlich, damit die Leute mehr Adobe-Schriften verwenden! Aber auch, weil sich so typografisch eine differenziertere Botschaft absetzen lässt.) Wie tut man es? (Indem man sich mit den Grundlagen vertraut macht und lernt, die Kombinationen zu beurteilen.)

Der Leitfaden ist kostenlos erhältlich: bit.ly/typefacekombi


pixelsucht.net

Wie man seine Sucht (nicht) kuriert

(msc) Thomas Zagler ist nach eigenem Bekunden seit fast einem Jahrzehnt ein Pixelsüchtiger. Der im Südtirol wohnhafte Mediengestalter und Fotograf versucht, sich durch Bloggen zu therapieren – denn er bloggt auch weiterhin ungefähr im Wochentakt über Pixel und anverwandte Themen.

Nebst dem Foto der Woche finden sich auch Neuheiten aus der Branche, interessante Gratis-Downloads, Tipps zu Photoshop und Lightroom und die «Zitate zur Fotografie». Zum Beispiel: «Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute» (Ansel Adams) oder: «Fotografiere nie etwas, das dich nicht interessiert.» (Lisette Model)

Lesetipp: Unter bit.ly/hautfarbe gibt es eine Anleitung, wie man aus einer hellhäutigen Frau eine dunkelhäutige macht – mit Photoshop zur idealen Welt, wo die Hautfarbe komplett austauschbar ist?


w3techs.com

Welche Technologie treibt eine Site an?

(msc) Kochen andere auch nur mit Wasser – oder haben sie vielleicht doch einen Zaubertrank auf dem Feuer? Diese Frage lässt sich, bezogen auf das Web, in vielen Fällen über den Dienst von W3Techs klären. Er ermittelt bei einer Website, durch welche Technologien sie angetrieben wird. In der Analyse wird aufgeführt, auf welchen Servertechnologien eine Site aufsetzt (zum Beispiel Apache), welches Betriebssystem sie nutzt (Unix, Linux oder Windows) und welche Server-seitigen Programmiersprachen zum Einsatz kommen (zum Beispiel PHP). Wenn ein Content Management System Verwendung findet, wird auch das ausgewiesen, genauso, wie die eingebetteten Drittelemente (Facebook, Google Ads) und die verwendeten Standard-Bibliotheken und Frameworks (etwa JQuery).

Schliesslich informiert der Dienst auch, welche browserseitigen Anforderungen vorhanden sind (JavaScript, CSS, Flash) und gibt einen Technology Score, der umso höher ausfällt, je populärer die Site und fortschrittlicher die eingesetzte Technologie ist.

Die Analyse zu Publisher.ch finden Sie unter bit.ly/survey-pubch. Sie können über das Eingabefeld oben rechts andere Sites überprüfen.


adobe.com

Echt – oder gephotoshoppt?

(msc) Das 25-Jahre-Photoshop-Jubiläum ist zwar auch schon wieder ein gutes Jahr her. Eine der Aktionen von Adobe zu dieser Feier ist aber weiterhin eine spassige Sache. Bei diversen Bildern gilt es herauszufinden, ob sie real – das heisst, weitgehend unbearbeitet – oder im Kern in Photoshop entstanden sind: bit.ly/psoderreal


typographicposters.com

Plakative Typografie

(msc) Plakate und Poster, die mit prägnanten grafischen Elementen oder sogar nur mit der Schrift operieren – sie stehen im Zentrum der Website «Typo/graphic posters». Sie sammelt seit 2008 die meist minimalistischen Werke und stellt deren Schöpfer vor. Die Plakate können entweder chronologisch durchblättert oder nach Stichworten gesucht werden.


net, turbosquid.com und Co.

3D-Objekte für Photoshop

(msc) Im Web gibt es diverse Sites, die 3D-Objekte kostenlos oder für wenig Geld bereithalten. Der unten abgebildete Spielzeugbär stammt von archive3d.net. Bekannte Anlaufstellen sind auch turbosquid.com, 3dwarehouse.sketchup.com und 3dxtras.com.

Natürlich sind diese Objekte dafür gedacht, in 3D-Grafikprogrammen wie Maya, LightWave, Cinema 4D oder Blender benutzt zu werden. Doch bekanntlich enthält Photoshop seit einigen Iterationen auch eine elementare Unterstützung für 3D-Objekte. (Je nach Version sind diese nur in der Extended-Variante enthalten.)

Das unten stehende Beispiel zeigt, wozu man das nutzen könnte: Die beiden sich beschnuppernden Spielzeugbären beruhen auf dem gleichen, duplizierten 3D-Modell aus dem Web. Diese Illustration von Hand anzufertigen, wäre aufwändig. Mit der Vorlage kriegt man sie in fünf Minuten hin.

Über 3D > Neue Ebene aus 3D-Datei werden die Objekte importiert. Mittels der 3D-Palette werden sie positioniert, gedreht und beleuchtet.


App-Stores

Fotos per neuronale Netze verfremden

(msc) Der App-Hype der letzten Wochen war natürlich das Spiel «Pokémon Go», mit dem sich Nintendo fulminant zurückgemeldet hat. Doch auch im (für Publisher-Leser interessanten) Bereich der Bildbearbeitung gab es einige vielbeachtete neue Apps. Sie markieren das Ende der simplen Effektfilter à la Instagram. Im Trend sind Apps, die das Bild mittels neuronaler Algorithmen zerlegen und neu aufbauen.

Die iPhone-App Prisma imitiert auf diese Weise den Stil vieler bekannter Meister, namentlich von Mondrian, Roy Lichtenstein oder Edvard Munch. Sie ist nicht unumstritten, da die Nutzungsbedingungen so formuliert sind, dass man befürchten muss, die Kontrolle über seine Bilder zu verlieren. Für einzelne Aufnahmen – wie die Kuh am Waldrand unten, kann man das Risiko aber durchaus eingehen.

Auch Dreamify rückt Fotos mit komplexen Algorithmen auf die Pelle – beziehungsweise auf die Pixel. Diese App basiert auf Googles Software zur Bilderkennung und fabriziert weniger traumhafte, als vielmehr albtraumhafte Resultate.

Die App MLVCH für Android und iPhones imitiert Kandinsky, Van Gogh, Picasso und Munk – in sehr überzeugender Qualität, aber mit langen Rechenzeiten. Auch diese App erzeugt die Bilder auf dem Server.

Was sind Ihre Tipps?

Kennen Sie ein schönes Gestaltungs-Blog, eine nützliche Tutorial-Sammlung, eine fundierte Typografie-Plattform, ein handfestes Youtube-Video mit Publishing-Bezug oder ein Podcast zu kreativen Themen?

Lassen Sie uns das wissen: Wir geben Ihren Tipp gerne an dieser Stelle weiter. Hinweise an schuessler@publisher.ch