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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tricks im Web

  • Webgestaltung, so roh wie brutalistische Architektur
  • Ein Bild aus Worten bauen
  • Wo man Gestaltungs­ressourcen findet
  • Die guten Gratis-Schriften, handverlesen
  • 18 Tipps für angehende Schriftgestalter
  • InDesign-Dateien kostenlos anzeigen
  • Die Farbenlehre-Infografik
  • Kursive Kurven auf Chrom
  • Nahtlose Muster in Illustrator
  • Die Geschichte der Typografie durchspielen
brutalistwebsites.com

Webgestaltung, so roh wie brutalistische Architektur

(msc) Web-Designer folgen heute ausgetretenen Pfaden – und das macht die Gestaltung im Netz heute oft einfallslos – das haben wir bereits in Publisher 1-16 beklagt. Pascal Deville mit seiner Sammlung von brutalitischen Websites scheint das ähnlich zu sehen. «Spiegel Online» hat ihm vor kurzem einen ausführlichen Artikel gewidmet (bit.ly/webbrutal) und seine Motivation erklärt: Der Web-Brutalismus sei die Gegenbewegung. «Er lehnt sich gegen die vorherrschende Perfektion auf und spielt bewusst mit Elementen des Unperfekten», zitiert «Spiegel Online» Pascal Deville.

Die Bezeichnung bezieht sich auf den Brutalismus in der Architektur, der den rohen (unverputzten) Beton als Merkmal aufweist und die Konstruktion in den Vordergrund rückt. Auch bei den auf brutalistwebsites.com präsentierten Websites soll an die Anfänge des Web angeknüpft werden, als Sites nicht anders als schlicht konstruiert werden konnten.


layersmagazine.com

Ein Bild aus Worten bauen

(msc) Dave Cross erklärt in einem ausführlichen Leitfaden, wie man in Photoshop ein Foto – im vorliegenden Beispiel ein Porträt – aus Textelementen aufbaut. bit.ly/psworteffekt


resourcecards.com

Wo man Gestaltungs­ressourcen findet

(msc) Resource Cards nennt sich die Sammlung von kostenlosen Ressourcen im Web, die Kreativen helfen sollen, «ihr nächstes Projekt zu realisieren», wie es in der Beschreibung heisst. Es gibt diverse (als Karten dargestellte) Rubriken, namentlich Fotografie, Fonts, Icons, Photoshop-Inhalte, Skizzen und Farbschemata.

Die Sammlungen in den jeweiligen Rubriken sind bis dato noch recht überschaubar – aber wer mehr auf Klasse denn auf Masse steht, ist trotzdem gut bedient.


usemodify.com

Die guten Gratis-Schriften, handverlesen

(msc) Raphaël Bastide, ein Pariser Künstler, hat eine Sammlung kostenloser Schriften zusammengestellt: Zeitgemässe Typografie zum Gratistarif, verspricht er. Lange hat er gesucht und viele Schriften abgeschmettert. Was übrig bleibt, seien «schöne, stilvolle, punkige, professionelle, unvollständige, schräge Schriften».

Diese sind nach Name, Autor, Lizenz und Stichwörtern erschlossen und lassen sich im Browser ansehen und mittels eigener Schriftmuster testen.


creativebloq.com

18 Tipps für angehende Schriftgestalter

(msc) In Ausgabe 3-16 haben wir auf Seite 43 eine App vorgestellt, mit der sich am Tablet per Finger oder Stift Schriften zeichnen lassen.

Wenn man das Schriftdesign nicht nonchalant mit lockerem Handge­lenk, sondern mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betreiben will, braucht es nebst dem passenden Werkzeug, den handwerklichen Fähigkeiten und der kreativen Ader auch die richtige Herangehensweise.

In einem ausführlichen Blogbeitrag in Englisch beschreibt Jamie Clarke 18 Punkte, die man beachten sollte: Von den richtigen Grundsatzentscheiden über die ersten Entwürfe bis hin zur Vermeidung der gröbsten Fallen ist das eine nützliche Einstiegshilfe: bit.ly/fontdesign18tipps


Mac App Store

InDesign-Dateien kostenlos anzeigen

(msc) ID Util zeigt auf dem Mac InDesign-Satzdateien an. Geöffnet werden können Dateien ab CS2 bis hin zu CC 2015. Die Dateien können als PNG, JPG und PDF exportiert werden. Es ist möglich, platzierte Texte in formatierter Form zu entnehmen und eingebettete Bilder und Schriften einzusehen. Das Programm von Markzware ist kostenlos erhältlich: bit.ly/markzwareidutil


designmodo.com

Die Farbenlehre-Infografik

(msc) Lässt sich in einer einzigen Infografik erklären, wie man eine gelungene Farbpalette aufbaut – inklusive ein bisschen Farbenlehre?

Ja, wenn man die Infografik lang genug macht: bit.ly/perfect-color-scheme

Diese hier ist 8040 Pixel lang und liefert zumindest einige bedenkenswerte Hinweise – plus Tipps zu Farbtools im Web wie paletton.com, color.adobe.com, colourlovers.com, coolors.co, pictaculous.com und 0to255.com.


blog.extensis.com

Kursive Kurven auf Chrom

(msc) Der für seine Font-Management-Programme bekannte Softwarehersteller Extensis betreibt auch ein eigenes Blog. Das ist durchaus lesenswert. Es gibt nebst Porträts von bekannten Schriftschöpfern auch Interviews mit zeitgenössischen Typografen und Gestaltern sowie Vorstellungen von trendigen Schriften.

Unser Lesetipp ist der Beitrag «Curves, Cursive, & Chrome». Er zeigt mit vielen schönen Beispielen die Typografie der 1950er- und 1960er-Jahre im Automobilbereich: Viele geschwungene Linien nahe an exzentrischen Handschriften, ausladende Formen und teils fast schon abstrakte Schriftbilder, die aus der heutigen, nüchternen Perspektive sehr exotisch wirken: bit.ly/cartypography


vectorboom.com

Nahtlose Muster in Illustrator

(msc) Die Anleitung von Roman Volkov erläutert, wie man in Illustrator ein nahtloses Ornament gestaltet. Nahtlos bedeutet, dass es sich horizontal und vertikal beliebig multiplizieren und zu einem Musterteppich ausweiten lässt. bit.ly/saumlos-illu

Der Trick, in aller Kürze zusammengefasst: Arbeiten Sie mit punktsymmetrischen Elementen, die sie in Quadranten zerlegen: So können Sie in jede Ecke einer Kachel einen Quadranten der angrenzenden Kacheln legen, die sich dann ohne Saum wiederholen.


Android und iOS

Die Geschichte der Typografie durchspielen

(msc) «Type Rider» ist ein «Puzzle- und Abenteuerspiel, mit dem Sie die Geschichte der Typografie auf interaktive Art nachvollziehen» – so lautet die Beschreibung des Herstellers.

Man bewegt eine Spielfigur in der Gestalt eines Doppelpunkts durch einen teilweise recht kniffligen Hindernisparcours. Dieser Parcours führt den Spieler durch die Menschheitsgeschichte und entlang den Stationen der Schriftwerdung: Von den Anfängen, der Felsmalerei, der Keilschrift, den ägyptischen Hieroglyphen und den chinesischen Schriftzeichen spielt man über mehrere Kapitel bzw. Bücher die Informationen bis zur Neuzeit frei. Der Screenshot unten zeigt die Station, als die Massenmedien sich entwickelten. «Le père Duchesne» war nur eine der Publikationen, die während der französischen Revolution entstanden und aus typografischer Sicht die Garamond-Familie voranbrachte. Nennenswert auch die «Didot», in der die neue Verfassung gedruckt wurde.

Das lehrreiche Spielvergnügen kostet 3 Franken und wurde im Auftrag des europäischen Kultursenders Arte entwickelt. Zwei Tipps: Wenn Sie mit der Steuerung nicht zurechtkommen, gibt es in den Einstellungen zwei andere Navigationsmöglichkeiten. Und falls Sie stecken bleiben, finden Sie auf Youtube eine vollständige Lösung in Videoform: bit.ly/typorider

Was sind Ihre Tipps?

Kennen Sie ein schönes Gestaltungs-Blog, eine nützliche Tutorial-Samm­-lung, eine fundierte Typografie-Plattform, ein handfestes Youtube-Video mit Publishing-Bezug oder ein Podcast zu kreativen Themen?

Lassen Sie uns das wissen: Wir geben Ihren Tipp gerne an dieser Stelle weiter. Hinweise an schuessler@publisher.ch