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Der Publisher ist jetzt auch am Kiosk erh�ltlich

Endlich ist der Publisher (und nicht nur der Publisher!) auch am Kiosk erhältlich – zwar nicht am Bahnhof-Kiosk, aber immerhin im Publisher-Kiosk. Grundlage dieser iPad-App sind PDF-Dateien und das Leafled-System – ein Erfahrungsbericht.

Peter Nadler Mit der Publisher-Kiosk-App ist ein seit Längerem gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, den Publisher und ausgewählte Publikationen der Edition Publisher nicht nur in gedruckter Form, sondern auch elektronisch zur Verfügung stellen zu können. Seit Mitte Juni dieses Jahres ist die App im App Store von Apple gratis herunterladbar, verfügbar sind momentan die vier Bände von Ralf Turtschis TypoTuning-Reihe und der Publisher. Weitere Publikationen sollen folgen. Für Publisher-Abonnenten ist der Publisher übrigens kostenlos auf dem iPad zu lesen, alle andern können jede Ausgabe einzeln gegen Bezahlung beziehen.

Vom Komplizierten zum Einfachen

Wir haben ja bereits vor drei Jahren eine Publisher-App gemacht. Sie war damals als Showcase auf der Basis des Publisher 4-10 konzipiert und hatte zum Ziel, die Möglichkeiten von Apps aufzuzeigen. Die App nannten wir «Publisher», sie ist immer noch verfügbar (gratis), aber auch schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Sie hat uns unter anderem gezeigt, wie lern- und arbeitsaufwändig es ist, eine App mit Mehrwert zu produzieren. Ausgehend von der Betaversion der Werkzeuge von Adobe machten wir uns damals an die Arbeit – und schwitzten schön, bis die Ausgabe endlich unter Dach und Fach war. Das war zwar eine gute Erfahrung, aber leider keine, die vermuten liess, dass sich eine solche Ausgabe in Zukunft je wirklich finanzieren liesse.

Die Sache mit der Publisher-App ist dann etwas eingeschlafen. Bis sich gezeigt hat, dass es Möglichkeiten gibt, mit einer nur noch zu füllenden Basis-Kiosk-App ein attraktives Produkt herzustellen, das die wichtigsten Anforderungen erfüllt und es ermöglicht, Zeitschriften und andere Publikationen in unterschiedlichen Gefässen kiosk­artig anzubieten, ohne dass der dazu notwenige Aufwand ins Unermessliche steigt. Ein Fazit vorneweg: Die einfache Herstellungsweise einer Publikation für diesen Kiosk auf der Basis von PDF-Dateien, die in einem Web-Portal mit Interaktivität angereichert werden können, erlaubt es, mit minimalen Kosten zu einem optimalen Resultat zu kommen.

Zwar ist nicht alles und jedes im Detail beeinflussbar bei einer solchen Arbeitsweise, weil die Basis-App gewisse Dinge vorgibt oder (noch) nicht ermöglicht, aber die Grundfunktionen sind vollständig erfüllt und die Entwickler der Basis-App sind daran, weitere Kundenwünsche nach und nach zu erfüllen. Nur schon im Laufe des Aufbaus des Publisher-Kiosks wurden mehrere Software-Releases vorgenommen, sodass sich immer wieder neue Möglichkeiten aufgetan haben. Und, um auch das vorwegzunehmen, nach einer unvermeidlichen Lernphase produziert man dann rasch und sicher die nächsten Ausgaben – Aufwand und Ertrag stehen somit in einem guten Verhältnis.

Die grundlegende Arbeitsweise

Der Leafled-Kiosk stellt so genannte Regal-Shelfs zur Verfügung, in welchen die Publikationen präsentiert werden. Basis jeder Publikation, sei sie nun kostenlos oder kostenpflichtig, ist eine RGB-PDF-Datei – insbesondere die vollständige Umwandlung in RGB (also auch der im Layoutprogramm definierten CMYK-Elemente) ist zu beachten, da sich sonst auf dem iPad-Screen Farbverschiebungen bemerkbar machen. Beim Hochladen der PDF-Datei wird ein Index erstellt, der sofort für die kioskweite Suche zur Verfügung steht. Anschliessend erfolgt im Leafled-Portal die Aufbereitung der Publikation, als Erstes die Aufteilung in Kapitel oder Artikel (ein in der PDF-Datei vorhandenes, zum Beispiel aus InDesign mitexportiertes Inhaltsverzeichnis würde diesen Vorgang automatisieren), das Erstellen von Verlinkungen innerhalb der Publikation oder die Platzierung von interaktiven Elementen wie Bildergalerien, Video- und Audio-Dateien, HTML5-Elemente und anderes. In der PDF-Datei vorhandene Links werden übernommen.

Um die Publikation in Ruhe aufbereiten und testen zu können, wird die Sichtbarkeit so geregelt, dass entweder auf dem iPad nichts zu sehen ist, bis die Publikation freigegeben wird, oder nur angemeldete Benutzer sehen können, was vorhanden ist. Die Regelung der Zugriffsberechtigungen mittels Tags erlaubt es unter anderem auch, den Publisher für die Abonnenten gratis, für alle anderen aber kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen.

Die Hauptnavigation innerhalb des Kiosks erfolgt über die Icons am unteren Rand des iPads (im Beispiel des Publisher-Kiosks wären das die Bereiche Willkommen, About, TypoTuning, Publisher und Erweitert). Innerhalb der einzelnen Bereiche ist nochmals eine Unterteilung möglich. Diese Struktur wird im Leafled-Portal festgelegt.

PDF-Dateien als Basis

Grundlage für die Publikationen ist immer eine PDF-Datei. Das vereinfacht die Sache erheblich, insbesondere wenn es wie beim Publisher und der Edition Publisher darum geht, bestehende Publikationen auch auf dem iPad zur Verfügung zu stellen: Man nimmt das ursprüngliche InDesign-Dokument (oder erstellt ein InDesign-Dokument für eine neue Publikation) und kann genauso arbeiten, wie man es sich gewohnt ist als Print-Publisher. Einzige Ausnahme: Die Ausgabe muss wie bereits erwähnt ein RGB-PDF sein.

Soll eine Publikation nur auf dem iPad verfügbar sein und nicht gedruckt werden, wird man beim Seitenformat der Ursprungsdatei das Format des iPad-Screens berücksichtigen. Bei der Umwandlung bestehender Publikationen wird es nicht immer möglich sein, sie genau in das Bildschirmformat einzupassen.

Grundfunktionen inklusive

Zielgruppe des Leafled-Kiosks sind alle Anbieter von Printpublikationen, die mit relativ wenig Aufwand ihre Publikation online zur Verfügung stellen wollen. Der notwendige Aufwand hält sich erfreulicherweise wirklich in erträglichen Grenzen. Natürlich kann eine Publikation aufwändig erweitert werden, je nachdem, ob sie gegenüber der gedruckten Version einen echten Mehrwert (also mehr als nur integrierte Links) bieten soll. Aber das ist nicht notwendig, es ist durchaus möglich, die Publikationen mit rudimentärer Ausrüstung online zu stellen (so, wie wir das mit dem Publisher machen). Das Schöne ist ja: Alle wirklich notwendigen Funktionen sind in der Leafled-Grundlage schon eingebaut, also etwa der Aufbau eines Inhaltsverzeichnisses, eine Indexier- und Suchfunktion, die wichtigsten Gesten. Will man mehr, muss man selbst aktiv werden. Aber auch dafür ist das Leafled-System vorbereitet.

Es können Publikationen sowohl gratis als auch kostenpflichtig zur Verfügung gestellt werden. Bei Verkäufen via App Store bleibt natürlich ein Teil des Ertrags bei Apple hängen. Falls es darum geht, firmenintern Dokumente zu verteilen, können alle oder auch nur einzelne Dokumente mit passwortgeschützter Zugriffsberechtigung resp. Sichtbarkeit versehen werden: Dateien, auf die ich nicht zugreifen darf, sind für mich schlicht nicht sichtbar.

Und, für Käufer entscheidend: Geladene Publikationen sind auch offline benützbar, denn sie werden ja auf das iPad heruntergeladen. Und um gleich die Frage von Anbieterseite zu beantworten: Ja, die Daten sind gegen das Kopieren permanent geschützt

Wir haben ja für für den Publisher-Kiosk längst nicht alle Möglichkeiten der Leafled-App ausgeschöpft, doch schon sind erneut Erweiterungen angekündigt. Eine davon – die Möglichkeit, Interessenen vorab einzelne Seiten als Lesemuster zur Verfügung zu stellen – werden wir sicher einsetzen. Demnächst auf Ihrem iPad!

Available on the App Store

Die Publisher-Kiosk-App bringt die Zeitschrift Publisher und ­ausgewählte Titel der Edition Publisher aufs Tablet (iPad). Die Publisher-Kiosk-App ist kostenlos. Suchen Sie im App Store nach Publisher-Kiosk, um die App herunterzuladen.

Testen Sie den iPad-Publisher

Als Jubiläums-Geschenk wird die iPad-Version des aktuellen Publisher gleichzeitig mit der gedruckten Version für alle Interessenten kostenlos im Publisher-Kiosk zur Verfügung stehen. Für Abonnenten werden die Tablet-Ausgaben auch künftig als Teil des Abos gratis sein. Im Einzelverkauf wird eine iPad-Ausgabe CHF 12.– kosten.

Damit Sie als Abonnent den Publisher auch künftig aktuell auf dem iPad lesen können, müssen Sie im Verteiler unserers Abonnentenmails sein. Mit diesem erhalten Sie die Zugangsdaten für den Gratis-Zugriff auf die Zeitschrift in der Publisher-Kiosk-App.

Falls Sie das Abonnenten-Mail mit Erscheinen dieser Ausgabe nicht erhalten haben, empfehlen wir Ihnen, sich unter folgendem Link zu registrieren: www.publisher.ch/abonnenten-mail. Sie erhalten dann mit der nächsten Ausgabe des Publisher das Abonnentenmail mit den Zugangsdaten, welche Ihnen den Publisher auf dem iPad kostenlos erschliessen.

TypoTuning – Gestaltungskompetenz via App

Neben der Zeitschrift ist auch die TypoTuning-Buchserie von Ralf Turtschi im Publisher-Kiosk verfügbar. Diese wendet sich an Publishing-Anwender, die ihre Typografie verbessern möchten. Es gibt je einen Band zu den Themen Basics, Office-Kommunikation, Powerpoint und Bildgestaltung. Jeder Band kostet CHF 9.–.

Die -Mobile-Publishing-Lösung

Das Leafled-System ermöglicht es, Apps für den App Store ohne Programmierkenntnisse herzustellen – Unternehmungen erstellen so mit wenig Aufwand einen eigenen App-Auftritt. Entwickelt wurde Leafled von der Neo GmbH in Coesfeld, Deutschland. Vertrieb und Support auch für die Schweiz werden durch die Ulrich Bense GmbH, Coesfeld, übernommen. Die Software ist als Leafled Cloud (ab € 119/Monat), Leafled Kiosk (ab € 399/Monat) oder als Leafled Standalone App (ab € 1199 einmalig) verfügbar.

Die mit Leafled generierten Apps sind auf iPad, iPhone und iPod Touch lauffähig. Man kann sowohl öffentliche (im App Store erhältliche) als auch firmeninterne Apps (Enterprise Apps) erstellen. Eine geschützte Verteilung der Publikationen wird immer sichergestellt, auf Wunsch auch mit selbst zu verwaltenden Zugriffsberechtigungen und passwortgeschützten Zugängen sowie Verschlüsselungen. Via In-App-Purchase werden Publikationen verkauft oder auch abonniert. Push-Benachrichtigung versendet man direkt an gezielte Lesergruppen, um unter anderem auf Neuigkeiten hinzuweisen.

Basis für die App sind PDF-Dateien, die hochgeladen, gleichzeitig für die kioskweite Suche indexiert und mit Navigationselementen versehen werden. Erweiterte Interaktivität wie Bildergalerien, Audio, Video oder auch HTML5-Elemente werden durch den Bearbeiter ohne grossen Aufwand erstellt.

Bei einem Leafled-Kiosk stehen 10 GB Speicherplatz (erweiterbar) für beliebig viele Publikationen zur Verfügung. Neben dem persönlichen Support, der u. a. beim Einreichen der App Unterstützung bietet, steht für erfahrene Benutzer auch eine REST-API-Schnittstelle zur umfangreichen Automatisierung zur Verfügung.

Allgemeine Information und Beispiele: http://leafled.de

30 Tage unverbindlich testen (eigene Kiosk-App): http://leafled.de/testen

Leafled-Dokumentation, Funktionsweise usw.: http://docs.leafled.de