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Pr�fprofile f�r hohe Qualit�t

Die aktuellen PDFX-ready-Prüfprofile unterstützen auch feine und nichtperiodische Raster. Ausserdem sind sie noch besser dokumentiert und durch Programmeinstellungen ergänzt.

PETER KLEINHEIDER Seit einigen Monaten stehen die PDFX-ready-Prüfprofile in Version 1.2 zur Verfügung. Auch wenn es sich nur um ein «kleines» Update handelte, so wurden nicht nur die Prüfprofile aktualisiert, sondern es wurde auch Energie und Arbeit in die Erstellung diverser Zusatzdokumentationen und Programmeinstellungen gesteckt, um die Anwendung dieser Industrienorm noch einfacher und benutzerfreundlicher, aber gleichzeitig auch sicherer zu gestalten.

GWG-Konformität

Basierten die PDFX-ready-Prüfprofile der Version 1.1 noch auf einer Draft-Version der zugrundeliegenden Ghent PDF Workgroups Specification V4, so sind Profile der Version 1.2 nun voll und ganz konform mit der aktuellen GWG-Spezifikation, die im Sommer 2008 veröffentlicht wurde. PDFX-ready war somit die erste Vereinigung, die diese angepassten Prüfungen in der Praxis einsetzte.

Als erfahrener Anwender der PDFX-ready-Prüfprofile fällt auf den ersten Blick auf, dass es sich nun um insgesamt sechs Prüfprofile für drei Druckverfahren in je zwei Ausprägungen handelt. Die Druckverfahren sind Bogenoffsetdruck (gestrichen und ungestrichen), Rollenoffsetdruck und Zeitungsdruck. Aufgrund diverser Kundenanfragen bezüglich Prüfprofile für feine und nichtperiodische Raster im Zeitungs- und Rollenoffsetdruck gibt es nun pro Druckverfahren eine eigene HQ-Variante, HQ steht für Hohe Qualität. Die Profile für gängige Rasterweiten weisen die Bezeichnung «Classic» auf.

Erkennung von Schriftproblemen

Aktuell liegen die PDFX-ready-V1.2-Prüfprofile für Adobe Acrobat 8 Professional und Adobe Acrobat 9 Pro vor. Zu finden sind diese im Downloadbereich der PDFX-ready-Website (www.PDFX-ready.ch). Eine Version für Pitstop 8 soll in Kürze folgen. Selbstverständlich sind die Profile für Adobe Acrobat 9 Pro mit der pdfToolbox 4 von Callas kompatibel. Callas software wird künftige Versionen der pdfToolbox mit vorinstallierten PDFX-ready-Prüfprofilen ausliefern. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die Verwendung von Acrobat 8 bei der Prüfung von Schriften nicht annähernd so gründlich und korrekt arbeitet wie Preflight in Acro-bat 9, in der Callas pdfToolbox und in Pitstop 08.

Gerade in den letzten zwei Jahren ist die Anzahl der PDF-Erstellungsprogramme erheblich gestiegen. Zudem wird vermehrt mit dem direkten PDF-Export gearbeitet. Aufgrund dieser Mannigfaltigkeit treten leider auch Probleme mit Schriften in PDF-Dateien häufiger auf. Die Prüfung von Schriften hat in dieser Zeit einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Nicht zuletzt durch die stark verschärften und genaueren Anforderungen an Schriften der PDF/A-Norm (ISO 19005-1). Alle für den Druck relevanten Schrifteinschränkungen der PDF/A-Norm wurden von der GWG in die v4-Spezifikation übernommen und sind daher Teil der PDFX-ready-Prüfprofile. Diese steht jedoch in älteren Prüfprogrammen wie Pitstop 7 und Acrobat 8 Professional nicht zur Verfügung. Daher ist es ratsam, bei Prüfprogrammen immer die aktuellste Version zu verwenden.

Prüfung des Output Intent

Eine weitere, umfangreiche Erweiterung hat die Prüfung der Ausgabebedingung (Output Intent) erfahren. Die aktuell im Umlauf befindlichen ICC-Profile für unterschiedliche Druckbedingung wurden in logischen Gruppen zusammengefasst, um bei der Prüfung gezieltere Angaben darüber zu machen, ob das in der Ausgabebedingung eingebettete Zielprofil für die gewählte Druckbedingung geeignet ist und ob es sich gleichzeitig um ein von PDFX-ready empfohlenes ICC-Profil handelt. Dazu zählen bereits auch die von ECI im vorigen Jahr aktualisierten ICC-Profile für Nichtperiodische Raster. Prüft man beispielsweise ein PDF mit dem Profil «PDFX-ready Bogenoffset Classic V1.2», erhält man als Anwender die Information, dass man die PDF-Datei mit der Ausgabebedingung «ISO coated» erstellt hat – ein auf Fogra 27 basierendes ICC-Profil der ECI. In solch einem Fall handelt es sich zwar um ein für den Bogenoffsetdruck geeignetes ICC-Profil, welches jedoch vor über zwei Jahren durch das ICC-Profil «ISO coated v2» der ECI abgelöst wurde. Hat man bei der Erstellung der PDF-Datei hingegen ein für ein anderes Druckverfahren geeignetes ICC-Profil in die Ausgabebedingung eingebettet oder arbeitet man mit einem eigenen ICC-Profil, erhält man eine Warnung. Das bedeuted nicht unbedingt, dass das PDF nicht für das gewählte Druckverfahren geeignet ist. Sowohl Daten­ersteller als auch -empfänger müssen sich darüber im klaren sein, dass für diesen Job eventuell mit einer geänderten Separation und mit einem speziell für diesen Auftrag angepassten ICC-Profil gearbeitet wurde.

Eine ausführliche Auflistung des Regelwerks für die Verwendung von ICC-Profilen in Ausgabebedingungen ist im Know-how-Bereich der PDFX-ready-Website zu finden.

Ausblick auf nächste Version

Gemeinsam mit der GWG wird bereits an der nächsten Version der Spezifikationen gearbeitet. Diese basieren auf der ISO-Norm PDF/X-4 (ISO 15930-7) und erlauben neben aktiver Transparenz Ebenen in Form von Ebenenansichten (technischer Terminus: Optional content configuration dictionaries, kurz OCCD) und JPEG-2000-Komprimierung. Aufgrund der Anforderung seitens der Anwender soll es neben einer Version, die das Einbetten von RGB-ICC-Profilen erlaubt, weiterhin eine reine CMYK-Variante geben, in der Transparenzen jedoch ausdrücklich erlaubt sind. Wer mit Ebenen im PDF arbeitet, um beispielsweise Sprachwechsel in einer PDF-Datei zu realisieren, greift derzeit auf die pdfToolbox 4 von Callas zurück. Diese ist aktuell das einzige Programm, um einzelne Ebenen – wie aus aktuellen Layoutprogrammen bekannt – zu logischen Gruppen zusammenzufassen (OCCD) und entsprechend der PDF/X-4-Norm zu definieren.

Die technische Arbeitsgruppe von PDFX-ready setzte sich aktuell mit dem Thema der Datenprüfung in Layoutprogrammen auseinander. Dies soll helfen, bereits vor der PDF-Erstellung ein wörtliches «Preflight» auszuführen, um eventuell Probleme, die nach der PDF-Erstellung nicht mehr als solche ersichtlich sind, aufzuspüren.

PDFX-ready- Prüfprofile

Neben den neuen Prüfprofilen stehen für die aktuellen Layoutprogramme angepasste Programmeinstellungen zur Verfügung. Diese stehen im Downloadbereich von PDFX-ready bereit.

 

www.pdfx-ready.ch/

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