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Ready f�r die neue Version

Mitte dieses Jahres soll Version 2 der PDFX-ready-Prüfprofile erhältlich sein. Diese werden neu auf dem PDF/X-4-Standard basieren und diverse nützliche Spezifikationen enthalten. Ein Einblick zur Arbeit an PDFX-ready 2.0.

PETER KLEINHEIDER Wie bereits im Laufe des Jahres 2009 angekündigt, beschäftigt sich die PDFX-ready-Technik-Arbeitsgruppe unter anderem mit neuen PDF-Standards. Hier besonders mit PDF/X-4. Dieser noch relativ junge Standard aus dem Jahr 2008 wurde vergangenes Jahr nachgebessert (siehe Kasten) und dient als Grundlage der neuesten Spezifikationen.

Auf Basis der Erfahrung mit den Standards PDF/X-1a und PDF/X-3 sowie aufgrund von Feedback aus dem Markt wurde im letzten Jahr eifrig an dieser neuen Version der PDFX-ready-Spezifikation gearbeitet. Diese erhält den Versionsnamen 2 und wird in zwei grundlegenden Varianten vorliegen. Die bedeutendsten Änderungen im Vergleich zur aktuellen Version 1.3:

  • basiert auf PDF/X-4,
  • Entfernen nicht druckrelevanter Ein-schränkungen, beispielsweise von Objekten ausserhalb des Druck­bereichs,
  • höhere Obergrenzen bei maximaler Bildauflösung,
  • Prüfung des effektiven Gesamtfarbauftrags ist nun ein Muss,
  • höhere Mindestauflösungen bei Layoutseiten, die als Bild gespeichert werden,
  • diverse Einschränkungen erlaubter Farbräume.
  • Die klassische CMYK-Variante

    Der Ruf nach «Live»-Transparenzen in der PDF-Datei war von vielen Praxis­anwendern gefordert. Durch die Einführung von PDF/X-4 steht dem nun nichts mehr im Weg. Dennoch will ein Grossteil der ausgebenden Betriebe weiterhin fertig separierte CMYK-Daten (inkl. Schmuckfarben) erhalten. Das heisst, die Separation des RGB-Mate­rials erfolgt wie bisher im Bildretuscheprogramm oder bei der PDF-Erstellung. Diese Version hat den Vorteil, dass nirgendwo im Workflow Farbkonvertierungen nach CMYK notwendig sind.

    Die RGB-Variante

    Zusätzlich zur CMYK-Variante sind ICC-basierte Farbdefinitionen erlaubt. Aber nicht im vollen Umfang wie in PDF/X-4 definiert, sondern mit Einschränkungen speziell für den vierfarbigen Druck. So ist beispielsweise die Verwendung von ICC-basiertem Grau verboten, das bei der Ausgabe ein nach CMYK separiertes Grau ergibt. Einschränkungen gibt es auch für vierfarbig aufgebaute Text- und Vektorelemente, da es bei Verwendung von ICC-basiertem Farbmanagement zu ungewollten CMYK-zu-CMYK-Konvertierungen kommen würde und unter anderem vierfarbig definierte CI-Farben bei der Ausgabe nicht mehr den CI-Richtlinien entsprechen würden.

    Die Testphase

    Auf Basis dieser Vorgaben hat die PDFX-ready-Arbeitsgruppe Acrobat-Prüf­profile erzeugt, die einem kleinen Kreis von Anwendern verteilt wurden. Feedback dieser Teilnehmer wurde eingesammelt und ist in die Erstellung neuer Versionen eingeflossen. Aktuell ist nun bereits die 9. Vorabversion dieser Prüfprofile in der Testphase.

    Die Erfahrungen der Tester haben jedoch auch gezeigt, dass die korrekte Verarbeitung von PDF/X-4-Dateien mit «Live»-Transparenzen eine Umstellung des Workflows notwendig macht. Daher wird bei Auslieferung der neuen Profile auch ein neuer PDFX-ready-Leitfaden verfügbar sein. Dieser zeigt die korrekte Herangehensweise auf und liefert in gewohnter Weise tief greifendes Hintergrundwissen zu den beiden Spezifikationsvarianten. Mit der Fertigstellung ist noch im ersten Halbjahr 2011 zu rechnen.

    Diese Arbeit läuft wie immer parallel zu den Entwicklungen der Ghent Workgroup (GWG), die ihrerseits ebenfalls an einer neuen, auf PDF/X-4 basierten Spezifikation arbeitet. Wie immer ist die bei PDFX-ready geleistete Arbeit bei den Treffen des GWG-Spezifikationskomitees von gewichtiger Bedeutung, da diese auf den fundierten Rückmeldungen und Forschungen der PDFX-ready-Mitglieder aufbaut. So kann mit Stolz behauptet werden, dass PDFX-ready die Arbeit in diesem GWG-Komitee sehr positiv beeinflusst.

     

    Haben auch Sie Interesse an den neuen Prüfprofilen, so schreiben Sie bitte eine entsprechende E-Mail an info@pdfx-ready.ch – wir würden uns über Ihr Feedback freuen.

    PDF/X-4 (ISO 15940-7)

    Der PDF/X-4-Standard wurde im Jahr 2008 verabschiedet. Dieser basiert auf der PDF-Version 1.6 und liegt in zwei Ausprägungen vor: PDF/X-4 und PDF/X-4p. Die 4p-Version erlaubt zusätzlich das Referenzieren des ICC-Profils des Output-Intents. Von Interesse ist diese Version vor allem für den Anzeigenworkflow, in dem das Einbetten eines 1,5 MB grossen ICC-Profils die Dateigrösse unnötig ansteigen lassen würde.

    Durch die Verwendung von PDF 1.6 als Basisformat sind nun moderne PDF-Funktionalitäten bei der Datenlieferung erlaubt. Die für die Druckproduktion wichtigsten Neuerungen sind:

    • JPEG2000-Komprimierung
    • Transparenzen
    • 16-Bit-Bilder
    • Optional Content (aka Ebenen)
    • ICC-V4-Profile

    Unklarheiten unter Experten gab es im Umgang mit Ebenen, sodass im Jahr 2010 eine leicht angepasste Version des PDF-Standards verabschiedet wurde. Da PDF/X-4 als Name beibehalten und nicht durch die Jahreszahl ergänzt wurde, gibt es weiterhin nur diesen einen PDF/X-4-Standard. Von der Änderung des Jahres 2010 ist in der Praxis kaum jemand betroffen, da für die Erstellung von PDF/X-4-Dateien mit PDF/X-4-konformen Ebenen auch heute noch Spezialsoftware notwendig ist.

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