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Es f�hren viele Wege zu PDF...

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PDF-Workflow

Es führen viele Wege zu PDF...

...doch längst nicht alle taugen etwas. Der sicherste Weg führt nach wie vor über den Acrobat Distiller, doch in der Creative Suite haben die Applikationen bezüglich Direktexport tüchtig an Funktionalität zugelegt.

HÄME ULRICH UND MICHEL MAYERLE Weitaus die meisten PDF-Dateien werden heute mit Adobe Acrobat Distiller erzeugt. Dieser erstellt aus PostScript- und EPS-Dateien PDF. Der Distiller kann unterschiedlich beschickt werden: entweder durch Zuweisen einer PostScript-Datei oder durch direktes Drucken darauf. Ein neuer Ansatz für die PDF-Erstellung ist der Direktexport aus den Programmen. Die Direktexportfunktionen haben sehr an Qualität zugelegt, sodass sie meist problemlos auch in der Druckvorstufe genutzt werden können.

Wir erwähnten mehrmals, dass PDF-Dateien in aller Regel mit dem Adobe Acrobat Distiller erzeugt werden. Für den Datenersteller ist dieser Vorgang etwas aufwändig, weil immer zuerst eine PostScript-Datei als Zwischenformat generiert werden muss.

Adobe hat nun aber in sämtlichen Creative-Suite-Produkten die Adobe PDF Library integriert. Diese ermöglicht den direkten Export von PDF ohne zwischenzeitliche PostScript-Generierung. Für den Anwender ist PDF somit bloss einen Mausklick entfernt. Mögliche Fehlsettings lassen sich dank Exportvorgaben auf ein Minimum beschränken. Würde man bei Dienstleistern eine Umfrage über die Güte solcher Dateien starten, bekäme man von «unbrauchbar» über «fehlerhaft» bis zu «perfekt» alles gemeldet. Warum wohl?

Übeltäter CID-Fonts

Weil die Programme der Adobe Creative Suite intern auf der Zwei-Bytes-Kodierung Unicode aufbauen, gehen sie problemlos auch mit Schriften um, die weit mehr als 256 Zeichen enthalten (asiatische Schriften, heute meist als OpenType-Format). Solche Dokumente können nur verlustfrei in PDF exportiert werden, wenn auch eine Zwei-Bytes-Kodierung der Schriften beim Export zum Einsatz kommt. Im Falle der Creative Suite ist das das CID-Format.

Nun unterstützen leider ältere RIPs dieses Fontorganisationsformat noch nicht und verabschieden sich mit einem Fonterror. Adobe-RIPs unterstützen CID-Schriften erst ab Version 3011, Harlequin ab ScriptWorks 5.5. Jetzt ist klar: Wer in seinem Workflow solche aktuellen RIPs hat, kann die Vorteile des Direktexportierens ohne spätere Probleme bei der Ausgabe nutzen. Wer noch alte RIPs verwendet, bleibt draussen. Die Direktexport-PDF-Dateien sind also höchstens zu aktuell für eine alte Infrastruktur, aber nicht schlecht. Übrigens: Auch die ISO-Norm PDF/X erlaubt Zwei-Bytes-Fonts.

Direktexport Ja oder nein?

Als Datenersteller fragt man sich nun, ob die Abkürzung Direktexport genommen werden darf oder nicht. Ein eindeutiges Ja oder Nein gibt es nicht. Vielmehr hängt die Entscheidung vom weiterverarbeitenden Dienstleister ab. Kann er mit CID-Schriften umgehen, steht dem Direktexport nichts im Wege. Wer jedoch nicht weiss, wo seine PDF-Datei ausgegeben wird, arbeitet sicherer mit der herkömmlichen Methode über PostScript und den Distiller.

Echte Transparenzen sind ein weiteres Kriterium. Ist das RIP fähig, in PDF-Datein enthaltene Transparenzen zu reduzieren, so muss mit dem Direktexport gearbeitet werden. Nur dieser erlaubt die Erhaltung der Transparenzen in der PDF-Datei. Dies aus dem einfachen Grund, weil PostScript nur deckende Objekte kennt, und somit Transparenzen vom Creative-Suite-Programm schon beim PostScript-Schreiben reduziert werden müssten. In der Praxis sollten Transparenzen möglichst spät im Workflow reduziert werden. So bleibt die höchstmögliche Flexibilität erhalten und rechenintensive Aufgaben werden weg von der Arbeitsstation aufs RIP verlagert.

PDF-Exportvorgaben

Damit nicht jeder Direktexport zum Klick-Abenteuer wird, kann InDesign CS die Einstellungen als PDF-Exportvorgaben speichern. Adobe liefert denn auch einige solcher Vorgaben mit. Besonders zu erwähnen sind hier die Formate PDF/X-3 und PDF/X-1a. Wir haben das Format PDF/X-3 noch etwas abgeändert und auf unserer Website zum Download bereitgestellt (www.ulrich-media.ch).

Die Exportvorgaben wählt man ganz oben im PDF-Direktexportfenster, das man über Adobe PDF erreicht.

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