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Test Xerox EX 7750

Praxistest Xerox EX7750 mit EFI-Farbserver

Pfiffiges Farbdruck-Dreamteam

Das Druckteam bestehend aus einem Xerox Phaser 7750 und einem speziell für diese Lösung konzipierten Fiery-Farbserver konnte in unserem Test voll überzeugen. Das Duo stösst in Bereiche vor, die bis jetzt deutlich teureren Systemen vorbehalten waren.

MARTIN SPAAR Der von Xerox Anfang 2004 eingeführte Phaser 7750 basiert auf derselben Drucke­ngine wie das Produktionssystem DocuColor 3535. Dieses verwendete als erstes Gerät sogenannten EA-Toner, der nicht wie konventioneller Toner mechanisch gemahlen, sondern in einem chemischen Verfahren «gezüchtet» wird. Die Tonerpartikel sind dadurch feiner und absolut gleichmässig in Grösse und Form. Zudem müssen die Prints nicht wie bei konventionellem Toner mit Öl fixiert werden, was dort zu einem meist unerwünschten Glanz führt. Es ist also nicht zuletzt der neuen Toner-Technologie zu verdanken, dass die DocuColor 3535 von der Druckqualität her in der obersten Liga mitspielt. Die im Verlag des Publisher erschienenen Digitaldruck-Musterordner (siehe Seite 75 in diesem Heft) zeigen, dass die 3535 durchaus mit der Spitzengruppe, gebildet aus der HP indigo press 3000, der Xeikon DCP 500, der Kodak Nexpress und der Xerox iGen, mithalten kann.

Der Phaser 7750 erreichte, wie frühere Tests von uns zeigten, bis jetzt nicht ganz die Qualität der grossen Schwester. Der entscheidende Faktor ist dabei die Datenaufbereitung: Während der Phaser 7750 nur über einen relativ einfachen internen Controller verfügt, wird die DocuColor 3535 über einen ausgewachsenen Fiery-Farbserver aus dem Hause EFI angesteuert. Diese bessere Ausstattung und die Auslegung als Kopierer-Printer machen die 3535 jedoch auch massiv teurer als den «simplen» Farprinter Phaser 7750. Während sich dieser je nach Konfiguration im Preissegment von 10000 bis 15000 Franken bewegt, kostet ein DocuColor-3535-System schnell einmal Fr. 50000.–.

Diese Lücke wurde nun geschlossen, indem Xerox und EFI den Phaser 7750 im Duopack mit einem speziell auf diesen zugeschnittenen Fiery-Farbserver anbieten. Dabei wird der Controller des Printers quasi stillgelegt und die ganze Steuerung erfolgt über den Fiery-Server. Das ist elegant gelöst, indem das Fiery – sobald an den Phaser angeschlossen – eine spezielle Firmware auf diesen herunterlädt.

Das neue System wird von Xerox unter der Bezeichnung Phaser EX7750 zu Preisen um die 30000 Franken angeboten und liegt damit schön in der Mitte zwischen dem reinen Laserprinter Phaser 7750 und dem Kopierer/Printer-Produktionssystem DocuColor 3535.

Wir hatten Gelegenheit, dieses System für diesen Artikel zwei Wochen in unserer Redaktion zu testen. Für uns bedeutete dies die ersten praktischen Erfahrungen mit einem Fiery-Server im eigenen Haus. Dabei zeigte sich schnell, dass die von Fiery gebotenen Möglichkeiten weit über das hinausgehen, was man sich von einem «gemeinen» Druckertreiber gewohnt ist.

Prinzipiell kann man das System auf zwei unterschiedliche Arten mit Druckjobs füttern: Entweder über einen Druckertreiber, der Zugriff auf alle Druckoptionen inklusive Farbmanagement bietet. Oder dann sozusagen in der Rolle des Operators, indem man über die sogenannte Command-Workstation Druckjobs in die Warteschlange auf dem Server lädt. Am sinnvollsten geschieht das, indem man alle Druckjobs als PDF-Dateien aufbereitet. Diese können direkt in die Druckschlange geladen und vom RIP verarbeitet werden.

Ausgefeiltes Farbmanagement

Herzstück der EFI-Fiery-Lösung ist dessen Farbmanagement. Dies ist auch der Grund, wieso man hier nicht einfach von einem RIP, sondern von einem Farbserver spricht. Das Farbmanagement-Modul ColorWise präsentiert sich auch im Profi-Modus (siehe Abbildung links unten) absolut übersichtlich. Wenn man das Grundprinzip des Farbmanagements verstanden hat, kommt man damit sofort zurecht. Von rechts beginnend, definiert man als erstes das Ausgabeprofil. Dieses ist durch das verwendete Papier charakterisiert. EFI liefert hier X Standardprofile mit. Wir haben damit hervorragende Resultate erreicht. Solange man auf das klassische satinierte Kopiererpapier (ColorCopy) druckt, reichen diese Profile vollständig. Für Spezialpapiere lässt sich mit dem optionalen Color-Profiler-Paket, das ein Spektrometer aus dem Hause GretagMacbeth enthält, leicht ein eigenes Profil anfertigen. Wir haben auch das in der Praxis durchgespielt. Der Schritt für Schritt durch die Software geführte Prozess ist wirklich simpel durchzuspielen.

Ist das Ausgabeprofil als zentraler Parameter festgelegt, kann man die Farbmanagement-Einstellungen separat für Schwarz, Spot-Farben (Pantone), CMYK und RGB definieren. Sehr schön sind hier auch die beiden Optionen einer optimalen Ausgabe von RGB-Daten respektive einer Simulation eines anderen Druckverfahrens veranschaulicht. Geht der Pfeil von RGB direkt zur Ausgabe, werden die RGB-Bilder in optimaler Qualität auf den Ausgabefarbraum abgebildet. Legt man dem Pfeil durch Wahl der Option «Simulation» auf die Stufe CMYK um, so erhält man eine Bildwiedergabe im Sinne eines Proofs. Auch im Bereich der Spot-Farben hat das Fiery eine schöne Zusatzfunktion zu bieten. Mit «Spot-ON» lassen sich Pantone-Farben gezielt auf andere Farben abbilden (mappen).

Mit all diesen Funktionen lässt sich das Farbverhalten des Drucksystemes sehr schön steuern. Diesbezüglich sehr aufschlussreich war in unserem Test die Arbeit mit den medienneutralen Vorlagen unserer Digitaldruck-Musterordner. In diesen PDF-Dateien sind alle Bilder als profilierte RGB-Daten eingebettet. Die Layoutelemente wie Text und Flächen sind dagegen als CMYK definiert. Im Verleich zur reinen CMYK-Vorlage erreichten wir hier viel bessere Resultate. Auch im Verleich zur Offset-Referenz wird hier der grössere Farbraum dieses Digitalsystemes sichtbar. Der Messingtürklopfer auf unserer Testform wirkt im Offsetdruck im Vergleich zum brillanten Print des EX7750 richtig stumpf: Es ist wirklich beeindruckend, was die Xerox-Engine hier in Verbindung mit dem Fiery-Farbserver leistet.

Ruhige Flächen – keine Blitzer

Wir haben die A3 und die beiden A4-Testformen unserer Musterdruckordner auf dem EX7750 ausgegeben und mit den anderen Digitalsystemen und den Offsetreferenzen verglichen. Dabei zeigte es sich, dass der Phaser EX7750 der DocuColor 3535 in Nichts nachsteht. Folglich platziert sich auch dieses Gerät rein von der Druckqualität her in der Spitzengruppe. Die Farbverläufe meistert das System ohne Abbrüche und dank dem integrierten Trapping des Fiery-Servers gibt es auch an den kritischen Stellen (farbige Schrift auf grauer Fläche) kaum Blitzer. Die Lichterzeichnung ist nahezu perfekt: Die feinen Abstufungen zwischen zwei-, vier- und sechsprozentiger Deckung sind deutlich erkennbar. Auch bezüglich Tiefenzeichnung lässt der Phaser EX7750 manches teurere System hinter sich. Zum Teil sind dunkle Partien in den Bildern fast zu offen wiedergegeben. Überhaupt keine Mühe bekundet das System bezüglich Nachzieh- bzw. Kanteneffekten. Ein anderer Knackpunkt für Tonersysteme ist die gleichmässige Wiedergabe von gerasterten Flächen. Diese liegen beim neuen Phaser noch ein wenig ruhiger als bei der 3535 und können sich fast mit denen der diesbezüglich führenden Xeikon DCP 500 messen.

Kontrollierter Glanz

Als die DocuColor 3535 mit ihrem «ölfreien» Toner auf den Markt kam, wurde das matte, offsetnahe Druckbild zwar von den Profis der grafischen Industrie gelobt, viele Kunden vermissten aber den von anderen Tonersystemen gewohnten Glanz. Xerox entwickelte darauf einen EA-HG-Toner, wobei HG für «Higher Gloss» steht. Im Phaser 7750 kommt dieser EA-HG-Toner erstmals zum Einsatzt und der EX7750 bietet darauf basierend ein spezielle Glanz-Funktion. Wird diese aktiviert, geht die Druckseite langsamer durch die heisse Fixierstation, was noch etwas mehr Glanz ergibt. Dieser ist nur bei vollflächigem Tonerauftrag sichtbar und bleibt immer sehr dezent.

Fazit

Bei der abschliessenden Gesamtbewertung des Phaser EX7750 der einzige von uns negativ zu bewertende Punkt gleich vorweg: Für ein System, das sich nicht zuletzt an Kunden in Grafikateliers und Werbebüros wendet, ist der Fiery-Server viel zu laut. Ich persönlich – diesbezüglich zugegebenermassen empfindlich – musste ihn jedenfalls beim Schreiben dieses Artikels ausschalten. Es würde sich für EFI lohnen, hier einen leisen, geregelten Lüfter einzubauen.

Ansonsten gibt es an diesem Dreamteam jedoch nichts zu bemängeln. Im Gegenteil: Das System ist gut zu bedienen und bezüglich Druckqualität steht der Phaser EX7750 in seiner Preisklasse im Moment alleine auf weiter Flur. Zusammen mit einer Druckleistung von 35 Seiten pro Minute eröffnet das ein breites Spektrum an Einsatzbereichen bei Kreativen, Vorstufenbetrieben, Hausdruckereien und Druckdienstleistern.

 

Kasten: Xerox Phaser EX7750

Der Phaser EX7750 umfasst einen Xerox Phaser 7750 Farbprinter und einen EFI Fiery X6 Farbserver auf Basis eines Windows-Rechners mit Intel 2GHz-Celeron-Prozessor, 256 MB RAM und 60-GB-Festplatte. Die Preise für das System reichen von Fr. 28800.– für das Modell GX bis zu

Fr. 31900.– für das Modell DXF mit Finisher.

Techniche Daten:

  • Druckleistung von 35 Seiten pro Minute (Farbe und SW), erste Seite nach 11 Sekunden
  • Druckauflösung von 600 x 600 dpi im Standardmodus, 1200 x 1200 im Fotomodus
  • Original Adobe PostScript 3; native PDF-Verarbeitung; PCL-6-Emulation
  • Papiergewichte von 65 bis 255 g/m2; Papierformate bis A3+
  • Druckvolumen bis 150000 Seiten pro Monat

Weitere Informationen: Xerox AG, 8302 Kloten, Tel. 043 305 12 12,

Fax 043 305 14 72, www.xerox.ch