Marktbersicht aktueller Clip-Art-Sammlungen
Marktübersicht Clip-Art-Sammlungen
Clip und klar: Alles ist Kunst
Soeben ist die neue swiss publisher CD erschienen. Grund genug, uns einen Überblick zu verschaffen über das gegenwärtige Angebot an Clip-Art-Sammlungen.
DAVID LEE In der Steinzeit des Desktop-Publishing waren Clip-Art-Sammlungen ein beliebtes Hilfsmittel, um Texte mit Illustrationen aufzupeppen. Heute, wo man mit jedem Billig-PC problemlos Unmengen von hoch auflösenden Fotos speichern und bearbeiten kann, frisiert selbst der Hobbyanwender seine Druckerzeugnisse lieber mit «richtigen Fotos, die was hermachen», als mit einem schäbigen Strichmännchen. Clip-Art-Sammlungen fristen daher neben den vielen Fotosammlungen ein Schattendasein oder sie sind lediglich Beigemüse zu Fotosammlungen oder Softwarepaketen.
Die gezeichneten Einsprengsel haben aber nach wie vor ihre Berechtigung. Denn manchmal zieht man ein cartoonhaftes Sujet einem fotorealistischen vor. Beliebt sind momentan auch Mischformen, also Collagen, bei denen Gezeichnetes in ein Foto eingesetzt wird. Und nicht zuletzt sind Clip-Arts unerlässlich überall dort, wo etwas symbolisch dargestellt wird. Man denke an Piktogramme, Verkehrsschilder, Firmenlogos und so weiter: Diese Dinge werden nie durch Fotos ersetzt werden.
Clip-Arts, die Erfolg haben sollen, müssen also zu einem grossen Teil Symbolcharakter haben, originell gezeichnet und transparent sein. Ansonsten ist mit ihnen heutzutage kein Geld mehr zu verdienen.
18750 Grafiken pro Euro
Ein Beispiel dafür liefern Billigprodukte wie die «300.000 Premium Clip-Arts und Fotos» von Data Becker. Die Preisempfehlung für diese DVD liegt bei gerade 15,95. Ein sehr einfach zu bedienender Browser erlaubt ein bequemes Durchforsten der Sammlung. Allerdings ist man auch mit der besten Software schlicht überfordert, aus 300000 Bildern das richtige auszuwählen. Viel nützlicher wäre eigentlich eine Zusammenstellung mit wenigen, dafür ausgewählten Dateien, um dem Benutzer die Selektion teilweise abzunehmen. Aber die Anzahl Grafiken ist auf den ersten Blick eben das einleuchtendere Verkaufsargument. Die Qualität der Bilder ist technisch gesehen in Ordnung (keine Fehler, Objekte sauber gruppiert), aber ohne jede Ausstrahlung. Es sind genau diese Bilder, die man heute ausser für wirklich bescheidene Zwecke kaum noch brauchen kann: weder fotorealistisch noch wirklich originell gezeichnet. Weil die Zielkundschaft sowieso Heimanwender sind, ist auch der Lizenzstatus der Bilder gar nirgends angegeben. Mitgeliefert werden auch noch 20000 Fotos. Dafür sind von den Clip-Arts nur etwa ein Drittel Vektorgrafiken (WMF), der Rest JPEG- und GIF-Bitmaps, darunter auch ausschliesslich fürs Internet bestimmte Sujets (Webbuttons). Fazit: eine Kombisammlung für den Hobbyanwender zu einem Einstiegspreis.
Big Box of CDs
Ebenfalls eine Foto-Vektorgrafik-Kombination ist die «Big Box of Art» von Hemera. Sie ist als Macintosh- und als Windows-Variante in Deutsch erhältlich. Die Mac-Ausgabe macht mit EPS-Dateien und gedrucktem Katalog einen guten ersten Eindruck. Sie enthält 215000 Grafiken, die Windows-Version, die ohne Katalog daherkommt, deren 350000. In der Schweiz nicht im Laden erhältlich ist die neue Windows-Version mit etwa 615000 Bildern. Von diesen sind 241000 Vektorgrafiken, ebenfalls im WMF-Format. Auch dieses Paket scheint vor allem für den nicht-professionellen Bereich gedacht, ist aber dort im Gegensatz zu «300.000 Premium Clip-Arts» immerhin brauchbar. Der Bildbrowser ermöglicht eine praktische Suche, bei der die Bilder mit verschiedenen Schlagwörtern versehen sind und schnell zu den gesuchten Sujets führen. Wer die neue, erst in Englisch erhältliche Version verwendet, muss natürlich englische Schlagwörter eingeben. Ohne diese Suche wäre man verloren, denn beim Navigieren gibt es nur eine Hierarchie von Kategorien, sodass man auf diese Weise die Auswahl kaum thematisch eingrenzen kann. Geheimnis der Hersteller bleibt, weshalb die riesige Datenmenge auf 27 CDs statt ein paar DVDs gebrannt worden ist. Wer sich lieber in einem Club als vor dem PC als Diskjockey betätigt, kann die Plattensammlung wenigstens auf die Harddisk kopieren.
Gemessen an der riesigen Auswahl der Grafiken, ist die Vielfalt eher gering, das meiste ähnelt sich in Stil und Verwendungsmöglichkeiten. Wie bei der Data-Becker-Scheibe finden sich hier vor allem Zeichnungen im klassischen Illustrationsstil, wie man sie in Sprachkursbroschüren findet. Symbole sind Mangelware.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Illustrationen ohne Ausnahme eingefärbt sind. Gerade bei Comiczeichnungen wäre aber eine Schwarzweiss-Variante der Bilder sinnvoll. Erfolgt nämlich der Ausdruck nicht in Farbe, sieht eine nur auf schwarze Striche beschränkte Zeichnung besser aus als eine, deren Flächen mit verschiedenen Graustufen gefüllt sind. Frei gestellte Fotos
Die Stärke der «Big Box of Art» sind nicht die Vektorgrafiken, sondern die Fotos, vor allem die gut 10000 frei gestellten, welche sich vor jedem neuen Hintergrund platzieren lassen. Eine äusserst praktische Sache. Aus dem Bildbrowser lassen sie sich als TIFF-Datei exportieren, welche einen zusätzlichen Alpha-Kanal mit den Konturen enthält. Dieser Kanal lässt sich z. B. in InDesign ( Alpha-Kanal) als Beschneidungspfad verwenden.
Hemera publiziert auch zwei Pakete mit ausschliesslich Photo-Objects (je 50000 Stück). Ingram Publishing gibt mit der «high resolution imagelibrary» eine zweiteilige Sammlung à je drei CDs mit hoch aufgelösten frei gestellten Sujets heraus. Hier handelt es sich um normale JPG-Dateien mit einem Beschneidungspfad. Vorteil: Es braucht keine zusätzliche Software, aus der umständlich exportiert werden muss. Eine detaillierte Beschreibung verschiedener Fotosammlungen gehört aber nicht mehr zum eigentlichen Clip-Art-Thema und würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Corel Gallery: vielseitig
Unser Favorit bei den Massensammlungen ist immer noch die Corel Gallery. Die Anzahl Clip-Arts ist mit 65000 zwar deutlich geringer, aber dennoch deckt die Corel Gallery ein viel breiteres Einsatzgebiet ab. Das gleiche Sujet ist jeweils in sehr unterschiedlichen Stilen vorhanden. Zudem verfolgen nicht alle Clip-Arts bloss den Zweck, etwas zu illustrieren: Es finden sich viele Symbole, Stadtpläne und geometrische Formen. Auch reine Strichgrafiken fehlen nicht. Schon länger wird die Corel-Gallery nicht mehr als separates Produkt vertrieben, sondern nur noch als Bestandteil der Corel Graphics Suite. Wir konnten jedoch einen letzten Restposten auftreiben und bieten die Corel Gallery im Bundle mit der swiss publisher CD an (s. Seite 29).
Die Professionellen
Neben den allgemeinen, mehr durch Quantität als durch Qualität bestechenden Bildersammlungen existieren zahlreiche spezialisierte Zusammenstellungen mit umgekehrten Vorzeichen. Von Apply Design ist eine CD auf dem Markt, welche 120 Symbole im Techno-Comic-Stil enthält und stolze 132 Franken kostet. Die Grafiken sind dreifach in den edlen Formaten EPS, Illustrator und Freehand vorhanden. Im Gegensatz zu WMF unterstützen diese Formate CMYK und Bezierkurven, während bei WMF eine Kurve aus lauter kleinen geraden Linien zusammengesetzt werden muss. Zudem wirken diese Grafiken modern und trendig, sie haben einen eigenen unverkennbaren Stil. Das verwandte Produkt «Eroticons» vom gleichen Hersteller enthält aus eindeutig zweideutigen Gründen sogar nur 69 Symbole und kostet trotzdem unzweideutige 119 Franken. Aber um sexy zu sein, gibt man ja gerne Geld aus ...
Das alleine erklärt noch nicht, warum man für einen Clip hier 20000 Mal mehr bezahlt als bei der Sammlung von Data Becker. Im Gegensatz zu Letzterem sind die beiden Kollektionen für einen professionellen Einsatz geeignet und es ist klar, wofür man sie einsetzen kann. Das gilt auch in rechtlicher Hinsicht. Man erwirbt sich mit dem Kauf der CD auch die Lizenz, die Grafiken zu kommerziellen Zwecken zu nutzen.
Das ist auch der Fall bei der «Creative Symbol Collection», einer professionellen Symbolsammlung aus etwa 5000 1-Bit-EPS. Der Preis von 300 Franken rechtfertigt sich hier zu einem schönen Teil aus dem genau geregelten Gebrauchsrecht. Die Symbol Collection versorgt den Grafiker mit einfachen Grundformen, aus denen er komplexere Illustrationen zusammensetzen kann. Dazu gehören z.B. Pfeile, Einfassungen, verschieden ausgeschmückte geometrische Formen, aber auch Symbole wie Piktogramme, Sternzeichen, Sprechblasen oder Poststempel finden sich darin. Tier- und Pflanzensilhouetten findet man in bemerkenswertem Detailreichtum vor. Die Konturen sind generell sehr sorgfältig gezeichnet, nicht in groben Zügen wie bei den Billigsammlungen. Einen weiteren Pluspunkt sammelt das Symbolsortiment mit dem gedruckten Katalog.
Viele Clip-Arts aus der Kollektion sind aber dermassen simpel, dass sie ein Grafiker, selbst ein Nicht-Profi, geradeso gut selbst rasch zeichnen kann. Beispielsweise wird ein schwarzer Kreis als Vollmond verkauft oder ein schwarzes Rechteck mit abgerundeten Kanten als «TV Screen». Derselbe Kreis taucht im Katalog dann nochmals unter den geometrischen Formen auf, der weisse Kreis mit Kontur dafür unter «Circular Designs». So ist die Anzahl der Symbole mit wirklichem Wert angesichts des stolzen Preises nicht gerade gross. Bei den wenigen Verkehrsschildern, die zur Hälfte amerikanisch und zur anderen Hälfte «international» sind, vermisst man die Farben: Alle Grafiken sind im 1-Bit-Format. Das korrekte Rot oder Blau der Verkehrstafeln mitzuliefern (wie es die swiss publisher CD tut) wäre hier eine echte Hilfe.
Clip-Art als Schimpfwort
Der creativ collection Verlag richtet sich an Grafiker mit hohen Ansprüchen. Die Hersteller würden die Bezeichnung «Clip-Art» für ihr Produkt als Beleidigung auffassen, heisst es doch im Prospekt: «Fachleute erkennen sofort den Unterschied zwichen so genannter ‹Clipart› und erstklassigen Vektorgrafiken.» Die Sammlung «Butterfly» liefert 18000 EPS-Grafiken, mehrheitlich Symbole und Piktogramme, inkl. Suchsystem und gedruckten Katalogs. Hier findet man z.B. Sportpiktogramme und Zeichnungen aus der Medizin. Vieles ist sowohl in Schwarzweiss als auch in Farbe vorhanden. Die Professionalität hat ihren Preis, nämlich 498. Wer eine grosse Sammlung vektorisierter Fahrzeug-Grafiken braucht, ist mit dem «Car Special» vom gleichen Hersteller bestens bedient. Zur Fahrzeugsammlung gehört ebenfalls ein gedruckter Katalog. Um immer die neusten Modelle zu erhalten, kann ein zusätzlicher Aktualitäten-Service abonniert werden.
Bitte vektorisieren
Erwähnenswert ist ferner die Creativ Gallery von der Newmedia Publishers. Etwa 2500 Grafiken in durchaus amüsantem Comic-Stil sind hier versammelt. Der Export funktioniert auf die gleiche Weise wie bei der Big Box of Art. Allerdings scheint es, als seien diese Grafiken überhaupt nicht in Vektorform zugänglich, was ein ganz bitterer Wermutstropfen ist. Vorbildlich ist hingegen, dass jede Grafik sowohl in farbiger Version als auch als Strichgrafik vorhanden ist. Transparenz ist dank Hemeras Photo-Objects-Prinzip mit dem mitgespeicherten Alphakanal möglich. Auch wenn diese Transparenz mühsamer zu erreichen ist als mit einem simplen EPS.
«Bildersturm» nennt sich eine mehrteilige Sammlung von Zeichnungen des Karikaturisten Ralf Conrad. «Essen + Trinken», «Feste + Feiern», «Sport» und weitere Einzelsammlungen kosten je 32,20 und beinhalten luxuriöserweise einen farbigen gedruckten Katalog sowie einen getrennten Mac- und PC-Teil mit jeweiliger Software (Grafikkonverter, Katalogbrowser). Die Zeichnungen, welche die Themen gut abdecken, sind von sehr guter Qualität. Umso bedauernswerter ist, dass die technische Umsetzung hohen Ansprüchen nicht genügt. Die Bilder sind auch hier nur im Bitmap-Format vorhanden – zwar auch als EPS, aber gerastert mit Beschneidungspfaden. Die teils kunstvollen Kolorierungen mögen das Bitmap-Format verzeihbar machen, aber vor der Kolorierung war sicherlich eine reine Strichzeichnung da, die man problemlos hätte vektorisieren und mitliefern können.
Nicht auf die Schweiz zugeschnitten
Aus Österreich kommt eine spezielle Feuerwehr- und Rettungsdienst-CD. Für die Betrachtung der Clip-Arts steht ein WMF-Browser zur Verfügung. Zusätzlich zu den Clip-Arts sind auf der CD ebenfalls Overhead-Folien für Schulungszwecke vorhanden. Da die CD aus Österreich stammt, ist der Inhalt allerdings stark auf dieses Gebiet ausgerichtet.
Das gilt auch für die CDs der amerikanischen Firma Grafik Solutionz (www.logoclipart.com). Sie bietet Wappen, Verkehrsschilder, Piktogramme und Cartoons in separaten Paketen an. Für Schweizer interessant ist aber nur das Paket mit den Firmenlogos, wo etwa 6000 Logos zu einem Preis von 99 Dollar zu haben sind. Ebenfalls ein paar tausend Logos, darunter auch einige Schweizer Firmen (man findet auf unserem Testexemplar sogar noch das gute alte Swissair-Logo) stellt die CD «World Logos» von instant-art zusammen.
Sammlung aus Heftbeilagen
Das deutsche Magazin «Layout» liefert seit den späten Achtzigerjahren in seinen Ausgaben auch Begleit-CDs mit, auf denen unter anderem auch Clip-Arts vorhanden sind. Eine Clip-Art-Sammlung aus 13 Jahren Begleit-CDs ist seit kurzem erhältlich, für Abonnenten zum günstigen Preis von 15,35 (sonst 74,50). Die Grafiken sind im CorelDRAW-5-Format gespeichert, welches sich auch in Illustrator öffnen lässt, und nach Heftausgaben sortiert. Für Nicht-Abonennten wäre natürlich eine thematische Ordnung praktischer gewesen. Die Sammlung ist sowohl stilistisch als auch thematisch eine bunte Mischung, wobei nicht alles bunt ist, recht vieles ist 1-Bit-Strichgrafik.
Neue swiss publisher CD
Seit November ist die Version 3 der swiss publisher CD erhältlich. Diese Clip-Art-Sammlung legt das Schwergewicht auf speziell schweizerische Symbole. Dazu gehören Kantons- und Gemeindewappen, Verkehrsschilder, Logos von schweizerischen Tourismusorten, Jasskarten, Münzen, Karten und Netzpläne. Ergänzt wird das Ganze durch cartoonartige Sujets, welche ihren Themenschwerpunkt ebenfalls auf schweizerischen Eigenarten haben – Karikaturen des Bundesrates, Folkore, Schweizer Städte etc. Es wurden auch einige Clip-Arts der «Layout»-Sammlung aufbereitet. Damit liefert die Clip-Art-Sammlung inhaltlich nicht irgendwelche durch Fotos oder andere Clip-Arts austauschbare Illustrationen, sondern gesuchte Symbole, die sonst nirgends zu finden sind. Verkehrsschilder gibts zwar auch auf anderen Clip-Art-Sammlungen wie auf der Corel Gallery oder der Creative Symbol Collection. Es ist jedoch nur eine (relativ kleine) Auswahl, während die swiss publisher CD eine vollständige und aktuelle Sammlung der Schweizer Verkehrsschilder bietet. Für die neue Version wurden viele Gemeindewappen hinzugefügt, sodass nun die Kantone ZH, SH, UR, SZ, NW und OW komplett sind. Die Kantonsfahnen sind jetzt auch als animierte GIFs (Windeffekt) vorhanden.
Technische Vorzüge
Die swiss publisher CD besteht eigentlich aus zwei CDs. Auf der zweiten CD befinden sich dieselben Grafiken wie auf der ersten, allerdings in den Bitmap-Grafikformaten TIFF, JPEG und GIF. Auf der ersten CD sind die Grafiken als EPS, WMF und PICT gespeichert. Damit ist jede Grafik in 6-facher Ausführung vorhanden. Keine andere uns bekannte Sammlung bietet einen annähernd ähnlichen Komfort, was die Dateiformate betrifft, und ist damit sowohl für Profis als auch für Office-Anwender problemlos nutzbar. Für Letzteren sind nämlich die EPS-Dateien eher mühsam: Das Platzieren in Word dauert länger und die Miniaturansicht im Explorer bzw. Mac-Finder funktioniert nicht.
Die swiss publisher CD ist wie die Bildersturm-CD im Hybridformat, kann also nicht nur auf beiden Systemen gelesen werden, sondern bietet für beide Systeme angepasste Daten an. Auf der Windows-Seite existiert ein Viewer, aus dem direkt EPS und WMF exportiert werden können. Für Macintosh sowie die CD mit den Bitmap-Formaten wurde ein neuer, HTML-basierter Browser entwickelt.
Ein weiteres Komfort-Extra ist der mitgelieferte farbige Katalog. Ausser bei den Bildersturm-CDs und der «Creative Symbol Collection», welche nur Schwarzweiss-Grafiken beinhaltet, sind nirgends gedruckte Kataloge vorhanden. Nur so weiss man aber, wie das Symbol im Druck aussieht. Auch ist es immer noch die schnellste und angenehmste Art, einen Überblick zu gewinnen über das ganze Angebot.
Damit man nicht die Katze im Sack kaufen muss (ist «mein» Gemeindewappen auch drin?), findet sich im Web (www.publisher.ch/cd) ein komplettes Verzeichnis aller auf den zwei CDs enthaltenen Grafiken.
Fazit
Die teureren Profi-Sammlungen mögen auf den ersten Blick mit ihren einfarbigen Grafiken schäbig daherkommen, doch sie liefern genau die Clip-Arts, die man auch im Zeitalter der digitalen Fotos noch gebrauchen kann: Symbole und symbolhafte Illustrationen, Logos und Zeichnungen mit einem originellen Strich. «Iconografica», «Eroticons» und
die «Bildersturm»-CDs überzeugen durch die Originalität, wobei Letztere professionellen Ansprüchen in technischer Hinsicht nicht genügt. Die Logo-CDs, die «Creative Symbol Collection» und «swiss publisher CD» werden vermutlich von Profis verwendet dank des auf Symbole ausgerichteten Inhalts. Die swiss publisher CD ist dank den verschiedenen Dateiformaten auch für Nicht-Prepress-Profis leicht einzusetzen.
Die Massensammlungen richten sich mehr oder weniger an die Hobbygestalter. Die etwas in die Jahre gekommene Corel Gallery weist immer noch die höchste Menge an Vielfalt und brauchbaren Motiven auf.
Das scheinbar grosse Missverhältnis zwischen Preis und Anzahl Grafiken bei den verschiedenen Clip-Art-Sammlungen entpuppt sich bei eingehender Prüfung zumindest teilweise als gerechtfertigt. Lieber wenige Bilder, die man vom thematischen, ästhetischen und rechtlichen Standpunkt her verwenden kann, als Hunderttausende, mit denen man nicht viel anfangen kann.