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Flash-Praxis: Integration von Audiodaten

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Flash-Praxis

Flash MX und Audio

Unser Workshop zeigt, wie mit Flash MX Audiodateien integriert werden.

MARTIN VOLLENWEIDERSounddateien lassen sich in Flash MX auf fünf verschiedene Arten importieren:

A) Die Sounddatei wird in die Bibliothek importiert und auf einer Ebene platziert. Sie verhält sich gleich wie jedes andere Symbol.

B) Die Sounddatei wird in die Bibliothek importiert und einem Zustand eines Symbols mit dem Verhalten «Schaltfläche» zugeordnet.

C) Die Sounddatei ist in einem Video integriert und wird zusammen mit dem Film importiert.

D) Die Sounddatei wird in die Bibliothek importiert und über das Menü «Verknüpfung» mit dem «Bezeichner» angesprochen. Dieser gibt dem Sound einen ein­deutigen Namen, welcher sich mit Actionscript verwenden lässt.

E) Eine externe, auf einem Webserver platzierte MP3-Sounddatei wird mit Actionscript in Flash geladen.

 

1. In Flash kann Sound nicht bearbeitet werden. Die Audiodateien werden in einem Soundeditor (z. B. Macro­media SoundEdit 16, Sonic Foundry SoundForge, Bias Peak, Syntrillium Cool Edit etc.) bearbeitet und in der gewünschten Länge sowie im korrekten Format gespeichert. Den Sound in möglichst guter Qualität aufnehmen (Musik CDs liegen in 44.1 kHz, 16 Bit, Stereo vor).Den Sound normalisieren: Die lauteste Stelle eines Sounds wird auf 95% der maximalen Lautstärke gebracht. Dies hat den Vorteil, dass die verschiedene Audiodateien als gleich laut empfunden werden (1a: ohne Normalisierung, 1b mit Normalisierung).Den gewünschten Ausschnitt (niemals die ganze Datei) im AIFF- oder WAV-Format speichern (mit 16 Bit, 11.025 kHz, Mono, ohne Kompres­sion).

Der Import erfolgt über das Datei-Menü «Importieren» Die Datei wird automatisch in die Bibliothek geladen.

2. Die Eigenschaften des Sound­symbols in der Bib­liothek zeigen die aktuelle Sampling Rate und die Sampling Size.

2.a Unter Sampling Size versteht man die Anzahl der Messpunkte in der ver­tikalen Achse einer Sounddatei. Eine Audio CD hat 65 536 Messwerte (entspricht 16 Bit). Für Multimedia-Präsentationen auf CD verwendet man 16, für das Internet 8 oder 16 Bit.

2.b Die Sample Rate gibt die Anzahl der Messungen in der horizontalen Achse pro Sekunde in kHz an. Hohe Frequenzen brauchen hohe, tiefe Frequenzen tiefe Sampling Rates. Die Nyquist-Regel sagt aus, dass die Sample Rate doppelt so hoch sein muss wie die gewünschte Frequenz. Die Hörgrenze liegt ca. bei 20000 Hz, aus diesem Grunde beträgt die Sampling Rate auf einer CD 44100 Hz. Windows unterstützt nur Sampling Rates von 44,1 kHz sowie 22,05 und 11,025 kHz fehlerfrei. Eine Musik CD hat eine Sampling Rate von 44,1 kHz. Für Multimedia-Präsentationen auf CD verwendet man am besten 22,05, für das Internet 11,025 kHz. Bei der Reduktion von 44,1 auf 11,205 kHz gehen hohe Fre­quenzen verloren.

3. Durch Ziehen des Soundsymbols von der Bibliothek auf den Bildschirm (nicht auf die Ebene) wird die Instanz der Audio­datei auf der markierten Ebene platziert (entspricht der Importmöglichkeit A).

4. Die Eigenschaften erlauben, die «Sync» auf «Stream» oder «Ereignis» zu ändern.

5. Die Option «Bearbeiten» bei «Effekt» erlaubt, die Lautstärke zu verändern. Im Vorschaufenster ist oben der linke, unten der rechte Kanal dargestellt. Die Anfasser geben die Lautstärke der Audiodatei an, sie lassen sich verschieben. Klicken auf die Kurve setzt neue Anfasser. Anfasser werden gelöscht, indem sie aus dem Fenster heraus­gezogen werden.

6. Zweite Möglichkeit (B), eine Sounddatei zu platzieren: Ein Doppelklick auf ein Schalt­flächen­­symbols in der Bibliothek zeigt die zur Verfügung stehenden Mauszustände («Auf», «Darüber» und «Drücken») an. Für jeden benötigten Mauszustand muss ein Schlüsselbild gesetzt werden. Durch Ziehen des Soundsymbols von der Bibliothek auf den Bildschirm wird die Instanz der Audiodatei im markierten Mauszu­stand platziert.

7. Das Datei-Menü «Einstellungen für Veröffentlichungen», Registerkarte Flash bestimmt, wie Ereignis- und Stream-Sound exportiert werden. Die Standardeinstellung (MP3, 16kbps, Mono) liefert gute Resultate.

8. Dritte Möglichkeit, eine Sounddatei zu platzieren: Flash importiert Soundspuren innerhalb Videodateien (z. B. Quicktime, AVI, MPEG etc.). Die Audiodatei muss im Video­programm (Z.B. Quicktime Pro, Premiere, Final Cut) komprimiert werden. Die Videodateien werden über das Datei-Menü «Importieren» geladen. Die Option «Audio importieren» muss aktiviert sein. Sound, welcher in einer Videodatei integriert ist, wird immer als Stream-Sound exportiert (entspricht C).

9. Vierte Möglichkeit, eine Sounddatei zu platzieren: Die Sounddatei in der Bibliothek markieren, in den Optionen (oben rechts im Bibliotheksfenster) das Menü «Verknüpfung» wählen und die Option «Export für Action­Script» aktivieren. Bei «Bezeichner» einen beliebigen Namen, z.B. «meinSound» eingeben (entspricht D).

10. Das erste Schlüsselbild auf einer neuen Ebene markieren und das Fenster-Menü «Aktionen» aufrufen. Anschliessend in den Optionen (oben rechts im Fenster) das Menü «Expertenmodus» wählen und das Skript eintippen.

11. Fünfte Möglichkeit (entspricht E), eine Sounddatei zu platzieren: Eine MP3-Datei wird auf einem Webserver platziert. Dann das erste Schlüsselbild auf einer neuen Ebene markieren und das Fenster-Menü «Aktionen» aufrufen. Den «Expertenmodus» wählen und das Skript eintippen.