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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tricks im Web

  • Photoshop-Know-how satt
  • Die Schneehexe aus dem Bildbearbeitungsprogramm
  • Ein Traum in Wasserfarbe
  • Blogs für Illustrator-Fans
tutsplus.com und Co.

Photoshop-Know-how satt

(msc) Bezüglich Websites mit Anleitungen zu Photoshop herrscht wahrlich kein Mangel – im Gegenteil. Hunderttausende von Sites spuckt Google zu diesem Thema aus. Die Kunst ist, die relevanten Beiträge im Netz aufzustöbern.

Nach wie vor eine der besten Informationsquellen ist (die bereits früher vorgestellte) Site psd.tutsplus.com. Die «Mutterseite» hub.tutsplus.com offeriert von der Fotografie über die Illustration, dem Webdesign bis hin zu WordPress, OS X, After Effects und Audiobearbeitung Anleitungen zu mehr als einem Dutzend Fachgebieten. Mehr als 13 400 Anleitungen kommen so zusammen, die von Autoren weltweit beigesteuert werden.

Betrieben wird die Website vom Unternehmen Envato aus dem australischen Melbourne. Nebst den kostenlosen, frei zugänglichen Anleitungen gibt es auch eine kostenpflichtige Sektion, zu der man für 19 Dollar monatlich Zugang erhält (15 Dollar bei einem Jahresabo). Nebst den Anleitungen gibt es dafür auch Zugriff auf Online-Kurse und E-Books.

Wer eigene Anleitungen in Englisch einem weltweiten Publikum zur Verfügung stellen möchte, kann das in Form von geschriebenem Text oder als Video tun. Das Honorar wird mit dem Betreiber der Site, Envato, ausgehandelt. Die Anleitung darf nicht bereits anderswo veröffentlicht worden sein. Für die Autoren ist das eine relativ grosse Einschränkung, doch für die Leserschaft hat es den Vorteil, dass auf tutsplus.com viele Original-Leitfäden zu finden sind und nicht solche, die einem in solcher oder ähnlicher Form auch andernorts im Web begegnen.

Zu jeder Photoshop-Anleitung gehört eine PSD-Datei, mit der sich die Anleitung nachvollziehen lässt.

Die Tutorials sind auf der Website nach zwölf Kategorien sortiert, ferner gibt es auch eine Artikel- und eine Tipps-Sektion. Die Inhalte können über eine Suchfunktion und nach Stichworten erschlossen werden und es gibt eine Ansicht der populärsten Anleitungen aller Zeiten.

Fazit: psd.tutsplus.com ist eine wertvolle Informationsquelle für Anwender, die sich zum einen gern autodiaktisch weiterbilden und zum anderen des Englischen mächtig sind. Da Inhalte von freien Autoren bereitgestellt werden, ist eine hohe Qualität naturgemäss nicht durchgängig gewährleistet. Die Redaktion von Envato gibt sich jedoch alle Mühe, das Niveau hoch zu halten.

Eine Website, die sich nicht nur optisch, sondern auch vom Konzept her an tutsplus.com anlehnt, ist designinstruct.com. Das gleiche gilt auch für www.tutorial9.net und für psd.fanextra.com. Das Fanextra-Netzwerk stellt nicht nur Anleitungen, sondern auch Ressourcen wie Pinsel, Icons und Texturen zur Verfügung.

wegraphics.net

Die Schneehexe aus dem Bildbearbeitungsprogramm

(msc) Wie verwandelt man eine normales Foto in ein Filmplakat, das den unterschwelligen Grusel eines familientauglichen Horrorfilms ausstrahlt? Das erklärt der Texanische Designer Nathan Brown in einer Anleitung. Er benötigt nebst dem passenden Ausgangsbild relativ wenige Funktionen und, laut dem Autor, nur ein paar Minuten Arbeitszeit. Für den dramatischen Effekt benutzt er vor allem den Verflüssigen-Filter und die Korrekturen-Palette. Die Anleitung findet sich unter bit.ly/frostwitch.

Veröffentlicht wurde das Tutorial auf der Website www.wegraphics.net, einer Plattform für Photoshop-Ressourcen wie Pinsel, Icons, Texturen und Vektorvorlagen, die auch für kommerzielle Zwecke eingesetzt werden dürfen.

Popsicolor-App

Ein Traum in Wasserfarbe

(msc) Popsicolor verwandelt Fotos in Illustrationen aus Wasserfarbe. Das Ausgangsfoto wird nicht eins zu eins nachgepinselt, sondern in ein Kunstwerk im Pop-Art-Stil umgewandelt. Die App zerlegt es in einzelne Bildteile und färbt diese als Duotone neu ein. Duotone werden in Deutsch auch Duplexbilder genannt (nicht zu verwechseln mit der Duplexfunktion beim Drucker) und sie verwenden, wie der Name verrät, zwei Farbtöne. Bei einem klassischen Duplexbild wird ein Graustufenmotiv mit einer zweiten Farbe getont. Das Bild kann gleichmässig eingefärbt werden. Es ist auch möglich, nur die dunklen, hellen oder die Mitteltöne einzufärben.

Popsicolor kann, dank den Algorithmen zur Erkennung von Bildbereichen, nun einzelne Teile des Bildes separat einfärben. Das Resultat mit seiner abstrahierenden Wirkung darf als künstlerische Interpretation gelten – abgesehen davon, dass die Wasserfarben mit den ineinander verlaufenden Pinselstrichen perfekt simuliert werden.

Über drei Module lässt sich das Bild auf vielfältige Weise variieren. Das erste Modul (mit dem Pinsel) erlaubt farbliche Variationen. Im zweiten Modul (erkennbar an der Sonnenbrille), variiert man mit der Art und Weise, wie die Farbe aufgetragen wird. Man kann sie spärlich oder dick auftragen, das Bild dunkler oder heller halten – und weniger beziehungsweise mehr Weissraum lassen. Beim dritten Modul, dem mit der Zielscheibe, wird die Sache erst recht pop-artig. Hier überlagert man das Bild mit einem Verlauf, der über die beiden Farben realisiert wird. Vom linearen horizontalen und linearen vertikalen Verlauf über radiale Varianten bis zu Wellenmustern, Interferenzen, Flammen, Sonnen und einem wilden Mix stehen 23 Varianten zur Wahl.

vectips.com und Co.

Blogs für Illustrator-Fans

(msc) Adobe Illustrator wird zwar längst nicht mit so viel Aufmerksamkeit bedacht wie Photoshop. Dennoch gibt es einige Blogs, die sich mit dem Illustrationswerkzeug beschäftigen.

Ryan Putnam ist Gestalter, der seit 2008 das Blog vectips.com mit Tutorials, Tipps und Tricks, Interviews und inspirativen Beiträgen bestreitet. Ob Punktraster oder abstrakte Hintergründe, Muster oder Freehand-Files – die englischsprachige Website ist eine solide Informationsquelle für die Vektorgestaltung.

Das Äquivalent zu psd.tutsplus.com im Vektorbereich ist vector.tutsplus.com.Von der Anleitung zum Freihandzeichnen über technische Illustrationen für Programmoberflächen bis zum Heftpflaster und und zur kreideverschmierten Wandtafel – diese Website überzeugt sowohl quantitativ als auch qualitiativ.

Wer auf der Suche nach schnellen «How to»-Anleitungen ist, sollte bei Chris Spooners (englischsprachigem) Blog unter blog.spoongraphics.co.uk vorbeischauen: Ob einfache Hintergrundmuster, ein Revolver oder von Star-Wars inspirierte Illustrationen – die Bandbreite an Anleitungen ist gross.

Ausserdem: Das Illustrator-Team von Adobe bloggt unter blogs.adobe.com/adobeillustrator.